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Samstag, 10.05.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Vertragsvorstellung zum Radentscheid bringt Opposition in Rage

Die Stadt Augsburg hat für den kommenden Montag eine Pressekonferenz angekündigt. Den Medienvertretern soll eine monatelang ausgehandelte Vereinbarung vorgestellt werden, die die Stadt mit den Initiatoren des Radentscheids getroffen hat.

Radaktivisten auf einer Kundgebung in der Maximilianstraße Foto: Archivbild

„Die Stadt Augsburg nimmt die Forderungen des im März 2020 gestarteten Bürgerbegehrens „Fahrradstadt jetzt“ in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag mit den Initiatoren auf“, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt.

Ausgearbeitet wurde der Vertrag von der Stadt Augsburg und den drei Trägern des Aktionsbündnisses: der Augsburger Sektion des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club), dem regionalen umweltpolitischen Dachverband „Forum Augsburg lebenswert“, sowie den Augsburger Aktiven der Fridays for Future-Bewegung.

„In der Juli-Sitzung des Stadtrats wird das Vertragswerk behandelt, beschlossen und anschließend zusammen mit drei der Initiatoren des Radentscheids unterzeichnet und in Kraft gesetzt.“ So die Verlautbarung der Stadt, die die beiden Oppositionsfraktionen im Stadtrat in Rage bringt. Gemeinsam werden Oberbürgermeisterin Eva Weber und Dr. Arne Schäffler als einer der Sprecher des Aktionsbündnisses die wesentlichen Punkte den Medienvertretern vorstellen.

Die Opposition im Augsburger Stadtrat ist entsetzt über das Vorgehen der Stadt in dieser Angelegenheit. Sowohl die Fraktion Bürgerliche Mitte Freie Wähler, FDP, Pro Augsburg als auch SPD/Die Linke – die soziale Fraktion werfen Oberbürgermeisterin Eva Weber Intransparenz und eine Missachtung der gewählten Bürgerinnen und Bürger vor.

Eben die Pressekonferenz am kommenden Montag ist der Stein des Anstoßes. Erst für den darauffolgenden Tag hat  Oberbürgermeisterin Eva Weber kurzfristig einen Termin einberufen, bei dem der Stadtrat informiert werden soll. Außerdem geißeln die Fraktionen den OB-Satz, dass „in der Juli-Sitzung das Vertragswerk behandelt, beschlossen und anschließend zusammen mit drei der Initiatoren des Radentscheids unterzeichnet und in Kraft gesetzt wird.“

Beate Schabert-Zeidler — Foto: Pro Augsburg

„Wir begrüßen es, dass eine Lösung mit den Initiatoren des Fahrradbegehrens gefunden worden ist. Befremdlich wirkt für uns jedoch, dass zum wiederholten Male die Pressevertreter vor den Stadträtinnen und Stadträten informiert werden. Es kann doch nicht sein, dass wir die Vertragsvereinbarungen aus der Zeitung erfahren und erst dann Fragen stellen können.“ So wettert Beate Schabert-Zeidler, Fraktionsvorsitzende der Bürgerlichen Mitte. Es gehe hier schließlich nicht nur um einen Fahrradständer vor einem neuen Supermarkt, sondern darum, wie die Fahrradstadt Augsburg künftig gestaltet werde – mit weitreichenden verkehrspolitischen und finanziellen Folgen. „Hier wurde – am Stadtrat vorbei – ein Vertrag mit Leuten ausgehandelt, die Unterschriften für ein Bürgerbegehren abgegeben haben. Beim Radentscheid jedoch war von Verhandlungen nie eine Rede. Dieses beispiellose Prozedere ist auch ein Affront gegenüber all denen, die dafür unterschrieben haben.“

Das sieht auch Florian Freund so: „Monatelang haben wir nichts gehört, wie es mit dem Radentscheid weitergeht, und dann wird plötzlich ein Ergebnis verkündet, das aus unerfindlichen Gründen vor dem Stadtrat geheim gehalten wird.“ Dass die Oberbürgermeisterin in einer Pressemitteilung ankündigt, dass die Vereinbarungen in der Stadtratssitzung am 22. Juli beschlossen werden, zeuge von wenig Demokratieverständnis. „Das Vertragswerk darf offenbar gar nicht mehr diskutiert werden, sondern sie verkündet schon vorher, wie wir Stadträte abstimmen werden. Das ist eine inakzeptable Diskreditierung des Rates, gegen die wir uns mit aller Entschiedenheit wehren. Wir lassen uns nicht vor vollendete Tatsachen stellen“, so Florian Freund, der der sozialen Fraktion vorsitzt.

Ein Unding sei auch, dass alle relevanten verkehrspolitischen Vorschläge aus den Reihen der Opposition in der Vergangenheit stets mit dem Argument abgelehnt worden seien, dass irgendwann ein Gesamtverkehrsplan kommen werde. „Und jetzt“, so Freund, „werden plötzlich Verträge innerhalb weniger Tage festgezurrt. Unabhängig vom Inhalt der Vereinbarung: ein derartig herablassender Umgang mit dem Stadtrat ist unerträglich.“

 

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Willi Leichtle erhält Bundesverdienstkreuz

Einen „Tausendsassa mit vielen Talenten“ und einen „engagierten und empathischen Charakterkopf, der sein Leben dem Einsatz für die Gemeinschaft gewidmet hat“, so die Bayerische Sozialministerin Carolina Trautner, als sie Willi Leichtle, stellvertretend für den Bundespräsidenten, das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichte.  Leichtle war knapp 40 Jahre für die SPD im Augsburger Stadtrat tätig und gehörte 22 […]

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Aufgabe: Bürgerbegehren zur Theatersanierung am Ende

Das Bürgerbegehren für eine günstigere Sanierung des Theaters steht vor dem Aus. Wie die DAZ in Erfahrung bringen konnte, hat der Verein (Verein zur Förderung der Stadtkultur in Augsburg e.V.) dies beschlossen.  Screenshot der Initiatoren-Homepage © DAZ Eine Presseerklärung soll in Kürze folgen. “Sind Sie dafür, dass die Planung und weitere Auftragsvergaben der Theatersanierung sofort gestoppt […]

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Coronavirus: 3 Neuinfektionen — 7-Tage-Inzidenz in Augsburg bei 11,5

Die Stadt Augsburg meldet 3 neue Covid-19-Fälle Insgesamt hat das Gesundheitsamt bisher 18.190 Infektionen mit dem Coronavirus in Augsburg gemeldet. 17.698 Personen gelten als genesen, 88 sind aktuell infiziert, 404 Personen sind verstorben. Die 7-Tage-Inzidenz im Stadtgebiet Augsburg liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) aktuell bei 11,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Laut […]

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Kommentar: Warum Eva Weber nach ihrer verbalen Entgleisung im Feuer stehen sollte

Dass eine CSU-Oberbürgermeisterin einen Stadtrat in einer Stadtratssitzung öffentlich als einen „Depp“ bezeichnet, ist eine einmalige Entgleisung, die tief blicken lässt. Gemeint ist OB Eva Weber, die den Linken Stadtrat Frederik Hintermayr dergestalt deutlich herabwürdigte, dass dies nicht nur von ihrem näheren Umfeld, sondern auch von den Mikrofonen des Livestreams aufgenommen wurde. Kommentar von Siegfried […]

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Die Mär vom „friedlichen Feiern“ und eine OB-Entgleisung – Maximilianstraße im Brennpunkt

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All That Jazz: Das Musical „Chicago“ auf der Freilichtbühne

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DAZ heute

Kurznachrichten

Gedenkjahr 1525: Das Fugger- und Welser-Erlebnismuseum widmet sich dem „Bauernkrieg“



Halb Deutschland gedenkt der Revolution von 1525. Landesausstellungen in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Reinland-Pfalz und Baden-Württemberg verleihen dem bedeutenden Ereignis prominenten Raum und auch das Land Bayern hat ihm eine eigene Ausstellung in Memmingen gewidmet. Nur in Augsburg scheint man sich schwer zu tun mit dem gemeinen Volk und dem Krieg. Obwohl Augsburgs Jakob Fugger durch seine […]

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3. Vielfalt Film Festival

Auch in diesem Jahr flimmert zum Abschluss der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Kooperation mit dem Augsburger Filmbüro das Vielfalt Film Festival über die Leinwand. Die acht Festivalfilme (30. März – 4. April) werden von verschiedenen Kooperationspartnern präsentiert, die nach den Vorstellungen zu Filmgesprächen einladen. Der Flyer:

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Schulterschluss für Demokratie Vielfalt und Menschenwürde: Internationale Wochen gegen Rassismus in Augsburg 2025

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“Let’s Talk Bundestagswahlen“ – eine Podiumsdiskussion von jungen Menschen für junge Menschen



Am Dienstag, den 18.02.2025, veranstalten Schülerinnen der Q12 des Stetten-Gymnasiums in Kooperation mit dem Maria-Theresia-Gymnasium eine Podiumsdiskussion zu den bevorstehenden Bundestagswahlen. Auf dem Podium diskutieren Teilnehmende von insgesamt fünf Jugendorganisationen: Laura Sameit (Jusos Augsburg) Maren Dörr (Grüne Jugend Augsburg) Paul Schwendrat (Julis Augsburg) Etienne Dankelmann (Junge Union Augsburg) und eine Vertretung der Linksjugend Augsburg. Drei […]

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„Im Gedenken der Kinder“ – Ausstellung zu den Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit



Eine Wanderausstellung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) e.V. in der Augsburger St.-Anna-Kirche erinnert an die nationalsozialistischen Verbrechen an Kindern mit Behinderung. Begleitend zeigt eine Kino-Matinee im Thalia die Lebensgeschichte von Ernst Lossa, der im Alter von 14 Jahren von nationalsozialistischen Medizinern ermordet wurde. Vor etwa achtzig Jahren begannen die systematischen Tötungen von […]

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