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Montag, 18.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Wirtschaftspolitik

Stadtrat: Geplantes Wasserkraftwerk am Lech unvereinbar mit “Licca liber”

Der Augsburger Stadtrat positioniert sich gegen die Pläne von Uniper am Lech ein weiteres Wasserkraftwerk zu bauen und legt Resolutionsvorschlag vor

Der kanalisierte Lech bei Lechhausen © DAZ

Die Pläne des Energiekonzerns Uniper, am Lech im Augsburger Stadtwald auf Höhe von Kissing ein Wasserkraftwerk zu bauen, erzeugt nicht nur bei Naturschutzverbänden harten Widerstand. Im Rahmen der vergangenen Stadtratssitzung haben Partei- und fraktionsübergreifend CSU, Die Grünen, SPD, Bürgerliche Mitte (Freie Wähler, FDP, Pro Augsburg), und die Stadträtinnen und Stadträte von Generation Aux, Die Partei, ÖDP, Augsburg in Bürgerhand, Freie Wähler und die parteilose Stadträtin Margarete Heinrich einen Resolutionsvorschlag gegen die geplante Errichtung eines Kraftwerks am Lech bei der Stadt Augsburg gestellt.

Das geplante Wasserkraftwerk soll im Projektgebiet Licca liber gebaut werden, bei dem durch Renaturierung auf einer Länge von etwa zehn Kilometern dem Lech wieder sein ursprünglicher Charakter als Wildfluss verliehen werden soll. Das Kraftwerk würde die Zielsetzung des Sanierungsprozesses konterkarieren, so der Kanon der Stadträte. Wesentliche Zielsetzungen von Licca liber – vor allem Verbesserungen für Fische – könnten so nicht erreicht werden. Der Resolutionstext im Wortlaut:

Ein weiteres Kraftwerk im Lech steht im deutlichen Widerspruch zu den Zielen des Projekts Licca liber und dem Schutzzweck des Naturschutzgebietes. Ein Wasserkraftwerk in diesem hochsensiblen Bereich würde die Lebensbedingungen für die Fische des Lechs nachhaltig verschlechtern und unmittelbar in die Fließdynamik und die Fluss- und Auenlandschaft des Lechs eingreifen. Auen sind Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten und zudem wichtiger Hochwasserschutz. Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele. Aus diesem Grund liegt auch die Wasserkraft grundsätzlich im überwiegenden öffentlichen Interesse – allerdings nur soweit, wie nicht andere hochwertige Schutzgüter beeinträchtigt werden. Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Vorteile eines weiteren Wasserkraftwerks in diesem Bereich rechtfertigen die gravierenden Nachteile für den Natur-, Trinkwasser- und Artenschutz nicht! Weniger invasive Maßnahmen wie z.B. die Effizienzsteigerung bestehender Wasserkraftanlagen sind zu bevorzugen. Wir möchten uns ausdrücklich bei der Lechallianz und beim BUND Naturschutz bedanken, die sich seit langem und in einem hohen Maß für die ökologischen Belange des Lechgebiets einsetzen.

Uniper hält dagegen die Pläne für ökologisch unbedenklich. Die Kraftwerksanlage stünde im Einklang und nicht im Gegensatz zu „Licca liber“, so die Bewertung des staatlichen Energiekonzerns, der das Recht hätte, am Lech zwischen Lechstaustufe 23 und Hochablass ein weiteres Kraftwerk zu bauen. Diese Option hat der Freistaat dem Energieriesen eingeräumt, als 1950 ein Konzessionsvertrag geschlossen wurde. Als die Planungen für „Licca liber“ 2013 starteten, entschloss sich Uniper, das Projekt zurückzustellen. Aktuell sind die Pläne in modifizierter Form wieder auf Realisierung gestellt.

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