Generative KI – das Ende der Fotografie?
Im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast findet am kommenden Dienstag, den 23. Juli, ein Künstlergespräch mit Fotograf Jürgen Scriba zum Thema KI-generierte Bilder statt.
Das Gespräch ist in der städtischen Pressemitteilung angekündigt als Artist Talk “Jürgen Scriba: ‘Die Korrosion der Wirklichkeit’ – Ist generative KI das Ende der Fotografie”. Jürgen Scriba ist in Augsburg kein Unbekannter: Seine Ausstellung „Außendienst“, in der er eine kategorisierte Auswahl aus 80.000 während seiner Dienstreisen als Orgel-Elektroniker aus dem fahrenden Auto aufgenommenen Fotos zeigt, ist zurzeit und noch bis zum 8. September 2024 in der Neuen Galerie im Höhmannhaus zu sehen.
In dem hörenswerten Podcast “KI – kreatives Werkzeug mit destruktivem Potenzial” der deutschen fotografischen Akademie DFA erklärt Scriba, der Einsatz von KI-Werkzeugen als “Methode, sich von der Realität zu emanzipieren”, sei überhaupt nicht verwerflich. Im sogenannten “Prompting”, der oft hunderte Male modifizierten Texteingabe, nach der die KI immer wieder Bilder bis zum gewünschten Ergebnis erzeugt, sieht Scriba durchaus einen kreativen Akt. Aber es gebe eben bestimmte Genres, die “von der fotografischen Reinheit leben”, davon, “Bildkompositionen der Wirklichkeit abzutrotzen”. Ein KI-generiertes street-photography-Bild, das so tue, als wäre es street photography, aber sich dem Prozess verweigere, mit dem man so etwas normalerweise herstellt, “ist meiner Meinung nach schlichtweg Betrug”, so Scriba.
Artist Talk „Jürgen Scriba: ‚Die Korrosion der Wirklichkeit‘ – Ist generative KI das Ende der Fotografie“
Wann: Dienstag, 23. Juli, 18 Uhr
Wo: H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast.
Der Eintritt frei.
“Pallywood made by AI” – die heutige KI hat noch Probleme mit Flaggen und Fingern – Bildquelle: X