Brechtfestival: SPD-Fraktion fordert Aufklärung von Antisemitismus-Vorwurf
Die Augsburger SPD fordert in Sachen Brechtfestival Aufklärung. Dabei geht es in der Hauptsache um eine Positionierung des Festivalleiters Julian Warner, der bereits 2020 einen Offenen Brief unterzeichnete, in dem der Bundestag aufgefordert wird, seinen BDS-Beschluss zurückzunehmen.
In der Stellungnahme der SPD heißt es dazu wörtlich: “Der Leiter des Brechtfestivals, Julian Warner, unterzeichnete laut Medienberichten im Jahr 2020 einen offenen Brief gegen den Anti-BDS-Beschluss des Deutschen Bundestags. Bei BDS handelt es sich um die antisemitische Kampagne „Boycott, Divestment, Sanctions“, die unter anderem zum Boykott israelischer Waren, aber auch Kulturschaffender, aufruft. Die SPD-Fraktion fordert Aufklärung von Seiten der Stadt sowie eine Klarstellung von Julian Warner.”
Die DAZ hatte am Donnerstag darüber berichtet, dass sowohl Warner als auch Diedrich Diederichsen zu den Erstunterzeichnern gehören. Bisher blieben sowohl von der Stadt als auch von Julian Warner Stellungnahmen aus.
„Antisemitismus hat in Augsburg keinen Platz, dazu gehört auch der Aufruf zum Boykott von Jüdinnen und Juden. Dass der Leiter des Brechtfestivals einen offenen Brief unterzeichnet, in dem die Verurteilung der BDS-Kampagne durch den Bundestag kritisiert wird, wirft Fragen auf. Wir erwarten, dass die Stadt hier für Aufklärung sorgt. Außerdem erwarten wir von Herrn Warner eine Klarstellung sowie eine Distanzierung von der BDS-Kampagne.“ So das Statement von SPD-Chef Florian Freund.
Jutta Fiener, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, ergänzt:„Der Fall um das Brechtfestival zeigt noch einmal deutlich, dass Antisemitismus ein Problem der gesamten Gesellschaft ist und, warum ein koordinierter und strukturierter Umgang mit Antisemitismus in Augsburg so wichtig ist – zum Beispiel in Form eines Aktionsplans gegen Antisemitismus, wie unsere Fraktion ihn bereits im Herbst gefordert hat.“