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Donnerstag, 09.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Brechtfestival: Neue künstlerische Leitung steht vor der Tür

Die Festivalleitung der Brechtfestivals 2023, 2024 und 2025 steht (fast) fest. Nach einer achtstündigen Marathonsitzung am Montag, in der sich fünf ausgewählte Personen/Teams vorstellten, hat sich die Jury auf zwei Kandidaten geeinigt.

Mit einem von ihnen werde priorisiert verhandelt, wie Kulturreferent Jürgen Enninger heute Abend der DAZ mitteilte. Enninger hob außerdem hervor, dass die Jury harmonisch und konstruktiv gearbeitet habe sowie sich mit großer Übereinstimmung auf die Kandidaten geeinigt habe. Die beiden Namen werden noch streng unter Verschluss gehalten, damit die Stadt Augsburg nicht in einen Verhandlungsnachteil komme. Fünf Bewerber (von etwa 20) hatten jeweils 45 Minuten Zeit, ihre Konzepte und Vorstellungen zur Gestaltung des Augsburger Brechtfestivals vorzutragen. Am kommenden Mittwoch soll die neue Festivalleitung der Öffentlichkeit vorgestellt werden

Durch das seit 2006 jährlich stattfindende Brechtfestival (zwischen 2006 bis 2008 ABC Festival, 2009 Brecht 111 genannt), erneuert die Stadt immer wieder ihr Bekenntnis zum künstlerischen Erbe des weltberühmten Stückeschreibers, und Dichters und feiert ihn als Erneuerer in verschiedenen Genres.

Zum ersten Mal seit 2006 wird die Festivalleitung nicht durch die Stadt ernannt, sondern über eine Ausschreibung gesucht und von einer Jury „ausgewählt“.  Das Gesamtbudget des Festivals abhängig von Sponsoring und Drittmitteln beträgt bis zu 450.000 Euro.

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Die Jury setzte sich aus fünf nationalen Expertinnen und Experten mit Stimmrecht zusammen: Dr. Wolf Iro (Abteilungsleiter Kultur, Goetheinstitut München), Johanna Schall (Enkelin von Bertolt Brecht, Schauspielerin & Theaterregisseurin) Max-Philipp Aschenbrenner (Autor, Künstler, Kurator mit künstlerischer Leitungserfahrung und starker internationaler Vernetzung), Kira Kirsch (Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin von brut in Wien, Produktions- und Spielstätte für die freie österreichische und internationale Theater-, Performance- und Tanzszene), Barbara Mundel (Intendantin Münchener Kammerspiele).

Zur Jury gehörten auch fünf lokale Expertinnen und Experten mit Stimmrecht: André Bücker (Intendant des Staatstheaters Augsburg) Patrick Jung (Leiter Modularfestival Augsburg), Lisa Bühler (Leiterin blue spots production Augsburg), Susi Weber (Stellvertretende Vorsitzende des Kulturbeirats Augsburg), Dr. Michael Friedrichs (Vorsitzender Bert Brecht Kreis Augsburg e. V.). Als Vertreter der Stadt gehörte auch Kulturreferent Jürgen Enninger der Jury an.

An den Gremiensitzungen teilgenommen haben auch (ohne Stimmrecht, zur fachlichen Beratung): Elke Seidel (Kulturamtsleiterin), Katrin Dollinger (Projektkoordinatorin des Brechtbüros) sowie Girisha Fernando (Kurator der langen Brechtnacht).