Von Siegfried Zagler
Nach einer langen und intensiven Debatte im Kulturausschuss – nach einem mündlichen Bericht von Oberbürgermeister Kurt Gribl zum Stand der Dinge in der Containerfrage – muss man in aller Ruhe und Gelassenheit konstatieren, dass der Ausschuss in seiner Sitzung am Montag, 14. Februar den Theatercontainer begraben hat.
Die SPD wird in einer Sondersitzung am 2. März ihre Pläne zur Sanierung des Gignoux-Hauses (samt Komödie) präsentieren und daran festhalten. Die Grünen werden am kommenden Freitag in einer Pressekonferenz den Rücktritt des Kulturreferenten fordern (samt Ausschreibung der Referentenstellen für Wirtschaft und Kultur) und für eine Erarbeitung von Alternativen für das Drei-Sparten-Theater plädieren. Darin wird ein Container wohl nicht vorkommen. Die neue Fraktion der Freien Wähler (FW) wird, wie Rose-Marie Kranzfelder-Poth am Montag verkündete, den Weg zum Container nicht mehr mitgehen. „Ich bin beschämt, dass ich den Weg bis jetzt mitgegangen bin“, so Kranzfelder-Poth. Für die beiden Linken Stadträte Benjamin Clamroth und Alexander Süßmair scheint die Containeridee ebenfalls gegessen. Macht zusammen 30 Gegenstimmen. Dann kommt noch aus der Tiefe des Raumes Karl Heinz Englet hinzu, und der „Anti-Container“ ist mehrheitsfähig.
Und das Theater? Was die Theaterleitung will, ist offenbar zweitrangig geworden. Steffen Rohrs Ansprache wurde im Kulturausschuss am Montag von der Opposition nur noch beiläufig zur Kenntnis genommen. Vottelers Wutrede zeigt Wirkung, allerdings nicht im Sinne des Theaters. „Der Theatercontainer spaltet die Stadtgesellschaft“, so Christa Stephan (SPD). Vermutlich hat Frau Stephan untertrieben. Der Container bringt die Stadtgesellschaft gegen das Theater auf. Außerdem ist da noch eine „Kleinigkeit“: Der Stadtrat ist der Souverän und der lässt sich nicht mit Theaterdonner erpressen.
Gribl ist es am Montag im Kulturausschuss jedenfalls nicht gelungen, den Elefanten aus dem Raum zu nehmen. Es ist nämlich nicht (nur) das fehlerhafte Angebot, das die Vergabe scheitern ließ, sondern zuvorderst eine fehlerhafte Ausschreibung. Ein einziges Angebot ist nicht „Pech“, wie Kulturreferent Peter Grab nicht müde wird zu behaupten, sondern das Resultat einer Ausschreibung, die offenbar am Markt vorbei zielte. Der Container wird nicht kommen, so die Prognose der DAZ. Und zwar nicht nur, weil es der erstarkten Opposition eine Freude sein wird, die politisch Verantwortlichen am Nasenring durch die Arena zu ziehen, sondern auch deshalb, weil die Theaterleitung sich ins politische Abseits gequatscht hat.
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Artikel vom
16.02.2011
| Autor: sz
Rubrik: Der Kommentar, Kulturpolitik, Lokalpolitik, Theater
Brechts „Maßnahme“ im tim – ein großer Brechtabend
Von Frank Heindl
Der Andrang war enorm: Als am Sonntagabend im Textilmuseum (tim) zum Abschluss des diesjährigen Brechtfestivals „Die Maßnahme“ gespielt wurde, war nicht nur die Vorstellung schon seit Wochen ausverkauft. Auch zur vorangehenden Einführung kamen weit mehr Menschen, als die Veranstalter erwartet hatten. Und sogar nach Ende der Vorstellung blieben viele, um mit Regisseur, Wissenschaftlern und Schauspielern zu diskutieren. Der Andrang bei Brechts [...]
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Artikel vom
15.02.2011
| Autor: fh
Rubrik: Festival, Theater
Kulturausschuss im Bann des Brechtfestivals
Von Siegfried Zagler
Von allen Rednern wurde gestern im Kulturausschuss das am Sonntag zu Ende gegangenen Brechtfestival gelobt. Nachdem Festivalleiter Joachim Lang einen kurzen mündlichen Bericht erstattet hatte: zirka 11.000 Besucher, mehr war von Lang nicht zu erfahren, verstieg sich Karl-Heinz Schneider (SPD) in ähnliche Sphären wie OB Gribl in der „Nachtlinie“ („Das Brechtfestival soll so kreativ sein, wie Brecht selbst“). Es habe sich um ein rundum [...]
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Artikel vom
15.02.2011
| Autor: sz
Rubrik: Der Kommentar, Kultur
Professor Jan Knopf wird in der Gilde der Literaturwissenschaftler weltweit als führender Brecht-Experte gehandelt. Für das gestern zu Ende gegangene Augsburger Brechtfestival stand Knopf als wissenschaftlicher Berater zur Verfügung. Im DAZ-Interview zog der Literaturwissenschaftler ein insgesamt positives Fazit. „Wir sind auf dem rechten Weg“. Das Festival habe es geschafft, den Künstler Brecht, der vor allem Vergnügen bereiten wollte, auch tatsächlich als solchen zu vermitteln, ohne ihm dabei den gesellschaftskritischen Stachel [...]
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Artikel vom
14.02.2011
| Autor: sz
Rubrik: Festival, Literatur, Theater
Regisseur David Brückel und Musiker Geoffrey Abbott über ihre Inszenierung von Brechts „Maßnahme“ Von Frank Heindl Vier kommunistische Agitatoren reisen aus Moskau an die chinesische Grenze, um dort beim Aufbau einer revolutionären Partei zu helfen. Als sie zurückkommen, melden sie, sie hätten einen Genossen getötet. „Stellt dar, wie es geschah“, werden sie aufgefordert, „und ihr […]
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Artikel vom
12.02.2011
| Autor: fh
Rubrik: Festival, Literatur, Theater
Der FC Augsburg kam im Spitzenspiel des 22. Spieltags gegen den MSV Duisburg vor 20.143 Zuschauern über ein torloses Unentschieden nicht hinaus. Von Siegfried Zagler Der FCA hat am gestrigen Freitag unter Flutlicht den Gästen aus Duisburg in der ersten Halbzeit gezeigt, dass der FCA für die Zebras aus dem Pott eine Nummer zu groß […]
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Artikel vom
12.02.2011
| Autor: sz
Rubrik: Sport