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Freitag, 02.05.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Kulturpolitik

Bahnpark: OB Gribl stellt Rettungskonzept vor

Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl hat heute nach intensiven Planungen und Gesprächen der in ihrer Existenz bedrohten Bahnpark gGmbH ein strukturelles und finanzielles Rettungskonzept vorgestellt

Historische Dampflokomotive des Bahnparks am 24. Juli 2016 (c) DAZ

Historische Dampflokomotive des Bahnparks am 24. Juli 2016 (c) DAZ


Dieses sieht vor, den eingeschränkten Betrieb bis zum Jahresende 2017 trotz laufender Genehmigungsverfahren durch finanzielle Hilfen zu sichern. Zeitgleich soll ein nachhaltig tragfähiges Gesamtkonzept zur Sicherung von Bestand und Betrieb des Bahnparkmuseums und zur Fortsetzung von museumsbezogenen Veranstaltungen (z.B. Dampflokfahrten) entwickelt werden. Daraus soll ab 2018 ein neues Nutzungskonzept unter dem Dach einer Kooperative von Beteiligten umgesetzt werden, in der auch der Bahnpark eine tragende Rolle spielen kann. Auch ein Betreiber wurde ausfindig gemacht, der die finanzielle Tragfähigkeit sicherstellen soll.

„Der Bahnpark ist alleine nicht in der Lage, sich am Leben zu erhalten“, so der OB zu seinen Überlegungen. „Auch kann und darf die Stadt nicht wahllos Finanzspritzen geben. Deswegen haben wir uns in den vergangenen Wochen ein Konzept mit starken Partnern überlegt und Markus Hehl von der Betreibergesellschaft vorgeschlagen“, so Gribl.

Ursachen der finanziellen Schwierigkeiten

Oberbürgermeister Kurt Gribl: "Wir haben uns ein Konzept mit starken Partnern überlegt"

Oberbürgermeister Kurt Gribl: "Wir haben uns ein Konzept mit starken Partnern überlegt"


Der Bahnpark steht vor einem strukturellen Problem. Der Deckungskreis aus Erträgen durch Events in der Dampflokhalle und Dampflokfahrten zur Deckung der Kosten für die Sicherung und den Betrieb des Museums ist trotz bisheriger erheblicher öffentlicher Zuschüsse strukturell nicht tragfähig. Dies hat die Analyse der durch das Steuerbüro der Bahnpark gGmbH vorgelegten Zahlen ergeben. Hinzu kommt, dass für die Umsetzung der gegenwärtig im Rahmen der Planfeststellung angestrebten genehmigungsrechtlichen Situation zur Fortführung des bisherigen Event-Betriebes in der Dampflokhalle aufgrund von Auflagen erhebliche Aufwendungen zu erwarten sind – so etwa für den Brandschutz.

Die laufenden Einnahmen der Dampflokhalle und der Dampflokfahrtbetrieb würden nicht ausreichen, die Anlage zu erhalten. Das Vorhaben von Geschäftsführer Markus Hehl, den Bahnpark durch den Bau eines Hotels und eines eines Studentenwohnheimes zu finanzieren, sei nach Überprüfung von Experten nicht genehmigungsfähig, da der  Bahnpark sich auf einem Gelände befinde, das von mehreren Eisenbahnbetriebsgesellschaften genutzt werde. Anders gesagt: Die Gleise rund um den Bahnpark werden befahren. Ein Hotel oder ein Studentenwohnheims an dieser Stelle sei mit dem Nutzungsanspruch des laufenden Betriebes nicht vereinbar.

In der städtischen Pressemitteilung heißt es dazu wörtlich: „Die langfristigen Erfolgsaussichten einer Genehmigungsfähigkeit sind aufgrund angekündigter bahnbetrieblicher Bedarfe und einer damit zwingend verbundenen Versagung der erforderlichen eisenbahnrechtlichen Entwidmung äußerst gering. Die zu erwartende Genehmigung der derzeit beantragten Planfeststellung ist im Wesentlichen auf die Fortführung des bisherigen Betriebs gerichtet, der keine ausreichende Ertragsgrundlage bietet.“

Das Zukunftskonzept Bahnpark

Das künftige Bahnpark-Konzept sieht strukturelle Veränderungen auf der Basis eines seriösen Finanzierungs- und Trägermodells vor. Dieses fußt im Wesentlichen auf zwei Teilbetriebsarten: Zum einen dem Museumsbetrieb, dessen Trägerschaft sich verändern soll. Nach Gesprächen mit der Bayerisch-Schwäbischen Museumsbahn e.V. hat sich diese bereit erklärt, hier in Verantwortung zu treten. Diese will auch die Durchführung von Ausflugsfahrten und museumsbezogenen Veranstaltungen beibehalten und weiter ausgestalten, zum Beispiel im Bereich der Modelleisenbahnen und Straßenbahnen.

Zum anderen soll die bahnbetriebliche Nutzung der Dampflokhalle tragfähig ausgestaltet werden. Sie soll einer bahnbetrieblichen Nutzung zugeführt werden und die erzielbaren Erträge sowohl Bestand als auch Betrieb des Bahnparkmuseums sichern.

Vorgeschlagene Maßnahmen und finanzielle Sicherstellung

Mit dem Ziel, das geänderte Nutzungskonzept mit Wirkung zum 1. Januar 2018 umzusetzen, wurden der Bahnpark gGmbH Gestaltungen und Maßnahmen unterbreitet. Durch Kooperationsvereinbarungen mit dem künftigen Betreiber der Dampflokhalle (Montierhallen) und dem künftigen Betreiber des Bahnparkmuseums kann der Bahnpark als Gesamtkonzept weiterentwickelt und in seinem Fortbestand gesichert werden.

Unter der Voraussetzung, dass zwischen der Bahnpark gGmbH, dem künftigen Betreiber des Bahnparkmuseums und dem künftigen Betreiber der Dampflokhalle bis zum 30.09.2017 Verträge abgeschlossen sind, die Bestand und Betrieb des Bahnparkmuseums auf der Grundlage eines tragfähigen Deckungskreises sichern, gewährleistet die Stadt Augsburg eine Liquiditätshilfe für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2017 in Höhe von maximal 60.000 Euro. Der Betrag ist entsprechend der Liquiditätserfordernisse in diesem Zeitraum abrufbar.

Zusätzlich wird die Stadt Augsburg eine Aufwandserstattung an die Bahnpark gGmbH für Instandhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen am „Übernachtungsgebäude“ in Höhe von 50.000 Euro leisten. Gleichzeitig erfolgt die Übertragung dieser Liegenschaft zu gleichen Konditionen des bislang vorgesehenen Investorenerwerbs (Studentenwohnheim) an die Stadt Augsburg.

Letter of Intent unterzeichnet – Geschäftsführer Markus Hehl „erleichtert“

Die Beteiligten, die Stadt Augsburg – vertreten durch Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl- und Markus Hehl als Geschäftsführer der Bahnpark Augsburg gGmbh haben heute einen Letter of Intent unterzeichnet, der diesen Weg fortschreibt. Bereits kommende Woche wird ein weiterer Termin zwischen Stadt, Bahnpark gGmbH und den möglichen neuen Kooperationspartnern stattfinden, um weitere Details zu besprechen und gegebenenfalls Problemstellungen zu diskutieren. – Auch Bahnpark Geschäftsführer Markus Hehl zeigte sich angesichts der aufgezeigten Struktur erleichtert, sieht aber noch einen weiten Weg: „Die Struktur steht. In trockenen Tüchern ist sie erst, wenn die festgelegten Ziele in Verträge gegossen sind“.

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Bayern: Grüne starten Volksbegehren gegen Flächenverbrauch

Bayern-Grüne präsentieren Versiegelungszahlen und starten Volksbegehren gegen Flächenfraß Bayernweit hat die versiegelte Fläche zwischen den Jahren 2000 und 2015 um zirka 670 Quadratkilometer zugenommen. Das entspricht der Größe von Bodensee, Chiemsee und Starnberger See zusammen. Deutschlandweit ist Bayern damit für knapp die Hälfte der Neu-Versiegelung – also neu asphaltierte, betonierte oder bebaute Fläche – verantwortlich. […]

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Von allen guten Geistern verlassen

Warum Augsburgs Oberbürgermeister auf skandalöse Weise den Geist des Augsburger Hohen Friedensfestes konterkariert Kommentar von Siegfried Zagler Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl hat sich von einer Veranstaltung des Kulturprogramms des Augsburger Friedensfestes distanziert und mittels OB-Verfügung veranlasst, dass das Kulturprogramm des Friedensfestes künftig dem Kulturausschuss vorgelegt werden muss. Der erste Vorsitzende des Kulturausschusses ist – wenn […]

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Friedensfest: OB Gribl distanziert sich von einer Diskussionsveranstaltung

„50 Jahre 1967. Was ist von der Revolte geblieben?“ So lautet der Titel einer Diskussionsveranstaltung, die am kommenden Montagabend in der Kresslesmühle stattfindet. Von dieser Veranstaltung distanzierte sich Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl am heutigen Freitag. Zur Veranstaltung „50 Jahre 1967. Was ist von der Revolte Geblieben?“ mit dem laut Programmheft zum Augsburger Hohen Friedensfest bezeichneten […]

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Geldspritze: Stiftung Zoo Augsburg erhält erste Zustiftung

Aufgrund einer finanziellen Zuwendung einer Spenderin, die anonym bleiben möchte, erhöht sich das Stiftungsvermögen der „Stiftung Zoo“ mit einem Schlag um 10.000 Euro. „So kann es gerne weitergehen“, freut sich Zoodirektorin Dr. Barbara Jantschke. „Damit der Zoo seine Aufgaben in der Umweltbildung und im Natur- und Artenschutz wahrnehmen kann, sind wir auf Unterstützung angewiesen. Da […]

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Festival: Standortfrage soll nach einem Bürgertalk entschieden werden – SPD spricht sich bereits jetzt für Wittelsbacher Park bis 2020 aus

Die Stadt will wegen des umstrittenen Standortes des Modularfestivals einen Bürgertalk abhalten. Die SPD hält davon nicht viel und will das Festival bis 2020 im Wittelsbacher Park verorten. Die Zukunft des Standortes für das Jugend- und Popkulturfestival Modular bewegt die Gemüter und die Politik. Dies beweist die öffentliche Diskussion und eine Vielzahl an Zuschriften, die […]

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Kresslesmühle erhält Zuschuss in Millionenhöhe

Augsburg erhält vom Freistaat Bayern für die bauliche Sanierung der Kresslesmühle sowie für die Umsetzung der Sport- und Stadtgarten OASE im Quartier „Rechts der Wertach“ knapp 2,5 Mio. Euro aus dem Bund-Länder-Städtebauförderprogramm. Die Stadt Augsburg plant die Wiederbelebung der Kresslesmühle mit einer Kombination aus Beratung, Kulturangeboten, interkulturellen Treffpunkten und Gastronomie und beabsichtigt dort ein interkulturelles […]

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Brechtfestival: Kulturbeirat will Wengenroths Engagement bis 2019 verlängern

Der Kulturbeirat kommt vor dem Hintergrund des aktuell von Festivalleiter Patrick Wengenroth präsentierten Brechtfestival-Programms für 2017 zu einer empfehlenden Meinungsbildung und übermittelte diese auf der heutigen Sitzung dem Kulturausschuss. In dem Papier, das dem Kulturausschuss heute vorgelegt wurde, heißt es, der Kulturbeirat begrüße das von Patrick Wengenroth vorgelegte Programm und dessen zugrundeliegendes Konzept. Die Planungsarbeit […]

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Theatersanierung: Stadt konkretisiert ihr Vorhaben zur Zinssicherung bei Kreditaufnahmen und signalisiert grünes Licht für Bürgerentscheid

In Sachen Finanzierung der Theatersanierung hat sich gestern die Stadt genauer geäußert: Das neue Finanzierungsmodell diene ausschließlich der Zinssicherung und tangiere die Fragestellung des Bürgerbegehrens nicht. Als gesonderte Vorlage soll in der kommenden Finanzausschusssitzung am 18. Oktober eine Ergänzung bezüglich der Theaterfinanzierung in die Nachtragsberatungen eingebracht werden. Ausgangspunkt der Ergänzung ist, dass das kommunale Haushaltsrecht […]

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Theatersanierung: Bürgerinitiative unterstellt Stadt „Taschenspielertricks“

Die „Initiative kulturelle Stadtentwicklung“ vermutet, dass der neue Finanzierungsplan bezüglich der Theatersanierung als „Taschenspielertrick“ gedacht ist, um ihren anvisierten Bürgerentscheid zur Theatersanierung abzuwehren. Grundsätzlich begrüße die Initiative jeden neuen Denkansatz in Sachen Theatersanierung. Das würde besonders die Finanzierungskonzeption betreffen, da bei der inhaltlichen Planung weiterhin konzept- und ideenlos das Wunschkonzert der Theaterleitung gespielt werde. „Mit […]

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