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Mittwoch, 23.07.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

„Dem Lech in seinem Quellgebiet nicht das Wasser abgraben, letzte Fließstrecken in Naturschutzgebieten erhalten!“

Grüne wollen weitere Eingriffe in die letzten naturbelassenen Teilbereiche des Lechs verhindern, der Lech leistet bereits schon einen erheblichen Beitrag für die Energieversorgung.

von Christine Kamm

Während wir in Augsburg noch daran arbeiten, mit guter Öffentlichkeitsarbeit einer Genehmigung des Antrags der E.ON Wasserkraftwerk GmbH, in einem äußerst sensiblen Naturschutzbereich des Lechs in Höhe Siebenbrunn die Lebensbedingungen extrem seltener Pflanzen und Tiere zu gefährden, entgegenzuwirken, kämpfen die Österreicher Grünen gegen weitere Eingriffe in das Quellgebiet des Lechs. Sollte dieser Vorstoß von E.ON erfolgreich sein, wäre dies der Startschuss für weitere Wasserkraftwerke an der letzten noch vorhandenen bayerischen freien Fließstrecke des Lechs. Bis zu fünf weitere Kraftwerksneubauten im Naturschutzgebiet Stadtwald könnten dem schlechten Beispiel folgen. Damit wäre für Jahrzehnte jede Chance für eine notwendige Renaturierung des Lechs – wie an der Wertach erfolgreich praktiziert – vertan. Es kann nicht angehen, dass unter dem Deckmäntelchen „Erneuerbare Energien“ irreparable Schäden an den letzten Naturreservaten verursacht werden.

Im Quellgebiet des Lechs, ebenfalls einem unter europäischem Naturschutzrecht stehenden Natura 2000-Gebiet, hat die österreichische Landesregierung unter ihrem roten Naturschutzlandesrat Gschwentner einer Ableitung der Quellbäche des geschützten Lechs in Richtung Vorarlberg bereits zugestimmt. In einem Grünen „Gipfeltreffen“ am Spullersee setzen die Grünen jetzt länderübergreifend und zusammen mit die Naturschutzinitiativen dafür ein, dass dem letzten naturbelassenen Fluss der Alpen nicht das Wasser abgraben wird. „Die Energiewende schaffen wir, auch ohne dass der letzte Tropfen Wasser aus den Alpen gequetscht wird“, so die Grünen.

Naturschützer wie Wanderer und Mitglieder des DAV Augsburg kennen die einzigartige Schönheit dieses hochalpinen Naturreservats. Zu einem Ortstermin trafen sich (von links nach rechts) Toni Vorauer vom WWF, die österreichischen Abgeordneten Johannes Rauch und Maria Scheiber, die bayerischen Abgeordneten Christine Kamm und Thomas Gehring, der Vorsitzende des Umweltausschusses des Bayerischen Landtags Christian Magerl, sowie die Bund-Naturschutz-Referentin Christine Margraf.

Für das umstrittene Kraftwerk Spullersee sollen dem Lech jährlich rund 25 Millionen Kubikmeter Wasser entnommen werden. Von dem Kraftwerksausbau wären drei Bäche im Einzugsgebiet des Tiroler Lechs betroffen. Pro Jahr sollen 24,8 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Zürser-, Monzabon- und Pazuel-Bach in den Spullersee geleitet werden. Damit soll dieses Wasser in über 1800 m Höhe durch eine Vielzahl von Eingriffen und Verbauungen in das Wassereinzugsgebiet des Rheins umgeleitet und dem Lech entzogen werden.

„Dem Letzten Wildfluss der Nordalpen wird es an den Kragen gehen“

Der WWF und die Grünen kritisieren, dass es mit dem Kraftwerksbau dem „letzten Wildfluss der Nordalpen an den Kragen gehen“ werde. Die Wasserentnahme im oberen Bereich des Lech werde auf diesen Fluss aufgrund seiner extrem unterschiedlichen Wasserstände extrem schaden. Der Lech wurde von WWF und Lebensministerium 1989 gemeinsam zum Österreichischen „Flussheiligtum“, das für die Nachwelt erhalten werden soll, erklärt. Auch im Rahmen eines „Memorandum of Understanding“ hatten sich Lebensministerium und WWF 2007 zum Schutz und Erhalt der wertvollsten Flüsse und Bäche unserer Heimat verpflichtet. Nicht zuletzt wurde das Gebiet als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen, um es vor weiteren Beeinträchtigungen zu schützen.

Investition soll dem Ausgleich von Fehlspekulationen der ÖBB dienen

Es wäre ein Hohn, wenn unter dem Deckmäntelchen „Ökostrom für die Bahn“ diese Eingriffe in das Natura 2000-Gebiet getätigt werden sollten. Als „fadenscheinig und volksverdummend“ bezeichnen die Grünen das Argument der österreichischen Landesregierung, diese Naturzerstörung sei notwendig, um sauberen Strom für die österreichische Bahn zu produzieren. Vielmehr gehe es, wie die ÖBB selbst mitteilt, um ein „verstärktes Engagement des ÖBB-Konzerns im internationalen Stromhandel“ (Zitat ÖBB Geschäftsbericht) und den Ausbau dieses Geschäftsfeldes. So sind deren Stromhandelsumsätze allein zwischen 2005 und 2007 von 300 Mio. auf 432 Mio. € empor geschnellt. „Durch Missmanagement und hochriskante Finanzspekulationen von mehreren hundert Millionen Euro hat sich die ÖBB tief in die roten Zahlen hinein katapultiert. Jetzt eilt der rote Naturschutzlandesrat Gschwentner der ÖBB diensteifrig zu Hilfe, um ein kleines Stückchen dieser Spekulationsverluste wieder hereinzubringen – auf Kosten einer unserer wertvollsten Naturlandschaften. Das ist Naturverkauf der peinlichsten Art“ so LA Scheiber.

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Bombenalarm in der Halderstraße aufgehoben – Tatverdächtiger festgenommen



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