Adios Europa – Kieler Störche beenden FCA-Höhenflug
Eine blamable Bauchlandung beendete den Traum der Thorup-Truppe von Höherem. Statt der erhofften Revanche für den Hinrunden-Tiefpunkt bei den Kieler Störchen setzte es gegen den Aufsteiger aus dem hohen Norden auch beim Rückspiel in der ausverkauften WWK-Arena eine enttäuschende 1:3 Niederlage.
Von Udo Legner
Welch große Hoffnungen die bislang so erfolgreiche Rückrunde bei den FCA-Fans ausgelöst hatte, zeigte sich bereits vor Anpfiff der Partie. Trotz strömenden Regens machten sich über 200 Scooterfahrer von der Innenstadt im Konvoi auf den Weg in die WWK-Arena. Dort erlebten sie noch vor Spielbeginn eine imposante Choreo, die einmal mehr deutlich machte, dass die Zeilen aus der FCA-Hymne „Zusammenhalten das ist unser Ziel“ keine Worthülsen sind.
Rot, Grün, Weiß, sind die Farben unseres Traums
FCA-Trainer Jess Thorup setzte mit einer einzigen Ausnahme auf dieselbe Formation wie bei der Niederlage in Leverkusen. Mert Kömür kehrte für Elvis Rexhbecaj in die Startelf zurück, was auf eine offensivere Marschroute schließen ließ. Die Anfangsphase verlief vielversprechend für den FCA: die Kieler wurden geradezu überrannt und die Thorup-Truppe kam im Anschluss an einen Eckball durch Samuel Essende (6.) gleich zu einer hochkarätigen Torchance. Nach einer Viertelstunde fanden die aufstrebenden Störche – lediglich eine Niederlage in den letzten vier Partien – besser ins Spiel und kamen durch Gigovic (19.) zu ihrer ersten Chance, die von Chrislain Matsima spektakulär vereitelt wurde. Gleich beim Gegenzug fast die Führung durch den FCA, doch Mert Kömür scheiterte an dem glänzend reagierenden Kieler Keeper Thomas Dähne, der sich auch in der 22. Minute auf dem Posten zeigte und den FCA-Führungstreffer zu verhindern wusste.
Umstrittener Strafstoß für die Störche
Nur wenig später wurde der bisherige Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Kristijan Jakić verlor nach einem Einwurf für den FCA den Ball und bot den Kielern die Möglichkeit zum Kontern. Alexander Bernhardsson spielte sich halblinks klasse durch und wurde im Augsburger Strafraum von Matsima getroffen. Auch wenn es den Anschein hatte, dass Matsima zuerst den Ball gespielt hatte, entschied der Unparteiische auf Strafstoß für die Störche, den Shuto Machino gegen seinen Lieblingsgegner – bereits im Hinspiel gelang ihm ein Doppelpack – sicher zur Kieler Führung (26.) verwandelte.
Schlimmer geht immer: Kiel erhöht
Beflügelt von der unverhofften Führung gelang es den Störchen mehr und mehr das Spiel ausgeglichen zu gestalten. In der 40. Minute nahm das Verhängnis seinen weiteren Lauf: nach einem Ballverlust von Marius Wolf bei einem Offensivzweikampf passte Steven Skrzybski perfekt in den Lauf von Bernhardsson, der im zweiten Versuch per Kopf aus spitzem Winkel die 2:0 Führung (40.) für die Gäste erzielte.
Fazit zur Halbzeit: Was für ein verrückter Spielverlauf! Während der überragende Kieler Keeper Dähne den FCA ein ums andere Mal zum Verzweifeln brachte, nutzten die Störche ihre wenigen Möglichkeiten eiskalt. Wer gehofft hatte, dass der FCA mit einem passenden Gegenmittel aus der Kabine kommen würde, sah sich schnell eines Besseren belehrt.
Desaströses Déjà-vu: Kiel erhöht erneut
Das Vorspiel zum dritten Kieler Treffer erinnerte fatal an die Entstehung des zweiten Tores: nachdem der FCA nach einem Abschlag von Finn Dahmen zwei Kopfballduelle verloren hatte, war es wieder Skrzybski der Bernhardsson auf Torreise schickte, die dieser erfolgreich (51.) abzuschließen wusste. Jess Thorup reagierte auf diesen weiteren Rückschlag mit zwei Doppelwechsel und brachte Tietz und Koudossou (53. für Zesiger und Wolf) und Mounie und Maier (63. für Essende und Kömür). Dieses Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel trug erste Früchte, als Aktivposten Claude-Maurice (65.) ein Pfostenschuss gelang. Bis zum FCA-Ehrentreffer dauerte es allerdings fast bis Spielende, den Jokerman Steve Mounié per Kopf (90.) erzielte.
Saison anständig zu Ende spielen
Nach dieser herben Enttäuschung geht es an den beiden letzten Spieltagen gegen den VfB Stuttgart (Sonntag, 19.30 Uhr) und Union Berlin darum, den getreuen FCA-Fans das Waterloo der vorigen Saison – fünf Niederlagen in den letzten fünf Partien – zu ersparen!
FC Augsburg: Dahmen – Matsima, Gouweleeuw, Zesiger (53. Tietz)- Wolf (53 Koudossou), Jakic, Onyeka (79. Rexhbecaj), Giannoulis, Kömür (63. Maier), Claude-Maurice – Essende (63. Mounié)