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Dienstag, 14.05.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Die Linke

Welche Strategie?

Neonazis in Augsburg, Bobingen und Landsberg

„Die Strategie geht diesmal auf“, jubelt die Augsburger Allgemeine (23.7.12). Und sie meint damit die Strategie des Ordnungsreferenten Volker Ullrich (CSU), der (wie in Landsberg und Bobingen auch) den Aufmarsch von etwa 25 Neonazis möglichst unauffällig über die Bühne gehen ließ. Aber vielleicht jubeln auch die Nazis, weil diesmal ihre Strategie aufgegangen ist.

Wenn früher zu Zeiten der Regenbogenkoalition in Augsburg die NPD eine Kundgebung anmeldete, dann musste sie nicht die erfolglosen Verbotsversuche fürchten, wohl aber die mehrfache Anzahl von Gegendemonstranten, die den Kampf der NPD um die Straße zunichte machten und so die Rechten in die Resignation trieben.

Diesmal aber hatte der NPD-Funktionär Roland Wuttke eine neue Taktik: Nicht für seine Partei, sondern unter seinem Namen hat er 48 Stunden vor dem Termin kürzere Kundgebungen in Landsberg, Bobingen und Augsburg angemeldet, um sich die lästigen Gegendemonstranten vom Hals zu halten. Und das zuständige Landrats- bzw. Ordnungsamt tat ihm den Gefallen und bewahrte Stillschweigen aus zwei Gründen:

Weniger Neonazis und so gut wie keine Gegendemonstranten bedeuten auch weniger Einsatz der Bereitschaftspolizei. Und der politische Grund ist die Extremismus-These, der zufolge auch die Gegendemonstranten eine Gefahr für die Demokratie bzw. den neoliberalen mainstream sind.

Aus „Datenschutzgründen“ habe man laut SZ vom 25.7.12 den lokalen Bündnissen gegen Rechts keine Informationen gegeben. Aber die Ausrede ist absurd, weil nicht einzusehen ist, dass die Anmeldung einer öffentlichen Kundgebung nicht öffentlich bekannt gemacht werden kann. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ließ schon verlauten, dass es im Ermessen der Kommunen liegt, ob sie die Aufmärsche der Rechten bekannt machen oder nicht. Augsburg, Bobingen und Landsberg haben sich für die Politik des Wegschauens und Verharmlosens entschieden. Und das, während ein Bundestagsausschuss die allzu engen Beziehungen zwischen Geheimdiensten und Nazi-Szene untersucht!

Eine linke Strategie gegen die Neonazis muss deren Ideologie und Aktivitäten ans Licht der Öffentlichkeit zerren. Sie muss weiterhin mit einer massiven Überzahl demonstrieren, dass die Neonazis sich im öffentlichen Raum nicht breit machen können, dass sie den von Udo Voigt (NPD-Vorsitzender 1996-2011) propagierten „Kampf um die Straße“ nicht gewinnen können.

Die größere Herausforderung für die Linken ist aber der „Kampf um die Köpfe“ (U.Voigt). Denn hier wird die NPD munitioniert von weit verbreiteten Ressentiments und von gutbürgerlichen Rechtspopulisten wie z.B. dem ehemaligen Berliner Senator und Bundesbanker Sarrazin. Die Hasspolitik gegen Ausländer schürt den Kampf der Armen und aller von Abstieg und Armut Bedrohten gegeneinander:

  • Wenn die Dauerarbeitslosen die Arbeitsmigranten als Konkurrenten ansehen,
  • wenn die Niedriglöhner sich empören, weil sie für ihre Arbeit nur wenig mehr bekommen als die nicht arbeitenden „Hartzer“,
  • wenn Facharbeiter schlechter entlohnten Leiharbeitern die Solidarität verweigern, wenn Ingenieure in den Facharbeitern und den Lohnforderungen der Gewerkschaften die Bedrohung ihrer Existenz sehen,
  • wenn sich all diese Konflikte zuspitzen und keine demokratische und sozialistische Perspektive mehr möglich ist,

dann droht als Ausweg aus dem „Krieg aller gegen alle“ (Hobbes) der autoritäre Staat. Wie schon die alten Nazis können sich dann die neuen Nazis den alten Eliten als Bündnispartner andienen.

 

Wolfgang Walter

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Augsburg für alle Augsburger!

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Augsburgs Kämmerer Hermann Weber beklagte kürzlich die Abwanderung wohlhabender Einkommensteuerzahler ins Umland und will mit der Ausweisung von Einfamilienhausflächen gegensteuern.
Warum es den Armen noch schlechter und den Wohlhabenden noch besser als ohnehin gehen würde, wenn Finanzreferenten allein über die Stadtentwicklung entscheiden könnten, erklärt Wolfgang Walter.

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Zivilklausel statt Rüstungsforschung

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Mit Nicole Gohlke
und Alexander Süßmair
Do 12. Juli 2012, 18.30 Uhr
Zeughaus Augsburg

Rüstungsforschung ist an der Uni in Augsburg ein wichtiges Thema. Die AktivistInnen nahmen dies zum Anlass, die hochschulpolitische Sprecherin der Bundestags-fraktion, Nicole Gohlke einzuladen.

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Fiskalpakt beschlossen

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Am Freitag hat der Bundestag zwar ohne Kanzlermehrheit, aber doch mit einer Mehrheit aus CDU, CSU, FDP, SPD und Bündnis90 den fatalen Fiskalpakt beschlossen.
Welche Auswirkungen das auf Augsburg hat und warum vor allem Kinder, Jugendliche und Familien die Leidtragenden sind, erläutert Otto Hutter, Vorsitzender DIE LINKE, Kreis Augsburg.

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Süßmair schickt Hintermayr in den Bundestag

Süßmair schickt Hintermayr in den Bundestag
Vom 9. bis 12. Juni 2012 nehmen 312 Jugendliche aus ganz Deutschland Politik selbst in die Hand – beim Planspiel Jugend und Parlament des Deutschen Bundestages.
Frederik Hintermayr, jüngstes Mitglied im Landesvorstand der bayerischen LINKEN, ist dabei.

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Jahresempfang 2012

Jahresempfang 2012
Sonntag, 20. Mai 2012 um 11 Uhr
Oberer Fletz des
Augsburger Rathauses
Gastredner: Thomas Händel,
Mitglied des Europäischen Parlaments

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Internationaler Tag gegen Homophobie!

Internationaler Tag gegen Homophobie
Am 17. Mai vor 22 Jahren beschloss die Generalversammlung der WHO, Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Doch es gibt noch immer viel zu tun.
Eine Erklärung von Frederik Hintermayr, Mitglied im Landesvorstand DIE LINKE BAYERN und stellvertretender Kreisvorsitzender in Augsburg.

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Nicht nur satt, sauber und trocken

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Am 12. Mai ist „Internationaler Tag der Pflege“. Die LINKE bedankt sich bei den Beschäftigten der Pflege und wagt einen Ausblick auf die Reform der Pflegeausbildung.

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„Homophobie noch weit verbreitet“

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In Chile verstarb vergangene Woche der 24-jährige Daniel Zamudio, nachdem er aufgrund seiner sexuellen Orientierung stundenlang von Neonazis misshandelt wurde.
Frederik Hintermayr erklärt, warum sich DIE LINKE mit allen Menschen solidarisiert, die Opfer von Diskriminierung und Verfolgung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung werden.

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„Übertrittszeugnisse sind pädagogischer Unfug“

Übertrittszeugnisse sind pädagogischer Unfug
Am 2. Mai werden in Bayern die Übertrittszeugnisse überreicht. Bayernweit schaffen etwa 40% der Viertklässlerinnen und Viertklässler die magische Grenze von 2,33 und somit den Übertritt ans Gymnasium.
Frederik Hintermayr, Mitglied im Landesvorstand Bayern der Partei DIE LINKE, zur Frage, ob die Übertrittszeugnisse die tatsächlichen Fähigkeiten und Talente der Kinder abbilden.

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