Die Programmhefte sind verteilt, am Donnerstag geht’s los: Unter dem Titel „Lechflimmern“ startet im Augsburger Familienbad am Plärrer die Freiluft-Kinosaison – zum zwanzigsten Mal.
Ellen Gratza, mit Franz Fischer zusammen Leiterin des Sommerkinos, erinnert sich gut daran, wie es vor 20 Jahren losging: Im damals einzigen (!!!) Innenhof der Uni, mit einer immerhin auch schon 150 m2 großen Leinwand, begann die Geschichte des Freiluftkinos in Augsburg. Schon damals seien regelmäßig 500 bis 600 Zuschauer pro Abend gekommen. Was heute normal erscheint, war allerdings noch 1992 die große Ausnahme: Ein paar Biergärten habe es auch damals schon in Augsburg gegeben – ansonsten aber sei „Außenbewirtung“ eher ein Fremdwort gewesen. Der Filmgenuss im Freien nach Eintritt der Dunkelheit war allerdings nicht nur ein Augsburg eine Neuheit: Gratza meint, das Lechflimmern (das erst im zweiten Jahr so hieß), sei wohl „das erste Open-Air-Kino in der deutschen Provinz“ gewesen.
Die Neuigkeit machte schnell die Runde – heute sei Lechflimmern, mein Geschäftsführer Wolfgang Schick, ein „eingeführter Begriff“, den jeder Augsburger kenne. Und dieser Begriff meint nicht nur Kino im Freien, mittlerweile allabendlich mit zwei parallelen Vorführungen auf zwei großen Leinwänden, sondern umfasst ein „Feeling“, zu dem die abendliche „Gastromeile“ auf dem Gelände des Plärrerbades ebenso gehört wie die Möglichkeit, sich bis zum Einbruch der Dunkelheit mit Spiel und Spaß die Zeit zu vertreiben und dabei ab und zu auch von Livemusik unterhalten zu werden. Und natürlich das „Gemeinschaftserlebnis“: Viele Zuschauer kommen in Gruppen und Cliquen. Das Lechflimmern sei eben „nicht nur Kino“, betonen Gratza und Schick einvernehmlich.
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