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Dienstag, 26.08.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Kino

„Anna, ich hab Angst um dich“

Dokufilm über Augsburger Antifaschistin

Anna Pröll (Foto: Kinodreieck).

Anna Pröll (Foto: Kinodreieck).


„Mitten im Ersten Weltkrieg bin ich geboren“, erzählt Anna Pröll. „Als ich das Laufen lernte war immer noch kein Frieden. Und als ich Nachdenken lernte, sprach man wieder vom Krieg. 1939 habe ich selbst erfahren, was Krieg für die Menschen bedeutet. Und im hohen Alter bin ich wieder eine von denen, die gegen den Krieg auftreten. Den Krieg wollten wir damals verhindern.“

Am kommenden Sonntag, 12. Juli um 11 Uhr zeigt das Thalia-Kino (Obstmarkt 5) den Dokumentarfilm „Anna, ich hab Angst um dich“. Veranstalter der Kino-Matinee ist der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Anlass ist der 100. Geburtstag von Anna Pröll. Sie wuchs in einer Augsburger Arbeiterfamilie auf, die Mutter war Weberin, der Vater Webmeister. Wegen seiner politischen Tätigkeit für die Kommunistische Partei Deutschlands wurde er mehrmals verhaftet, die Mutter in „Sippenhaft“ genommen. Beide verloren ihren Arbeitsplatz und ihre Werkswohnung. Anna machte eine Lehre als Verkäuferin und schloss sich als Sechzehnjährige dem Kommunistischen Jugendverband (KJVD) an. Mit ihrer Gruppe leistete sie als „die Seele des Ganzen“ aktiven Widerstand gegen das NS-Regime. Wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ wurde sie als Jugendliche verhaftet und verurteilt. Sie kam zuerst fünf Monate ins Gefängnis, dann 21 Monate in  Einzelhaft ins Frauengefängnis Aichach und 1936 ins Frauenkonzentrationslager Mohringen. Dank der Unterstützung durch ältere gefangene Frauen konnte sie die schrecklichen Haftbedingungen überleben und wurde 1937 entlassen. „Ich war damals recht menschenscheu und hatte außerdem nichts anzuziehen. Ich wurde schließlich schon mit siebzehn verhaftet. Und als ich dann mit einundzwanzig entlassen wurde, hatte ich immer noch dieselben Kleidungsstücke an, von damals zu Hause.“ Geboren 1916, erlebte Anna Pröll die Premiere des Film über sie 2002 mit 86 Jahren 2006 starb sie mit fast 90 Jahren.

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Bundespreise für zwei Augsburger Kinos

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