Lechallianz bittet Söder um Unterstützung gegen E.ON-Kraftwerk
In einem offenen Brief an den bayerischen Umweltminister Markus Söder wendet sich die Lechallianz gegen die Errichtung eines neuen Wasserkraftwerkes im Naturschutzgebiet „Stadtwald Augsburg“ und bittet der Minister um entsprechende Positionierung.
Der geplante Standort des E.ON-Kraftwerks bei Fluss-km 50,4 in Kissing
Die Lechallianz, ein Zusammenschluss von 11 Verbänden und Vereinen, darunter die Naturforschende Gesellschaft Augsburg, der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz, der Fischereiverband Schwaben, der Naturwissenschaftliche Verein für Schwaben, die Jägervereinigung Augsburg, der Pilzverein Augsburg-Königsbrunn und der Bayerische Kanuverband, lehnt die Errichtung des von E.ON geplanten neuen Wasserkraftwerkes entschieden ab. Der Standort liege in der letzten größeren Fliessstrecke des gesamten bayerischen Lechs, das Schutzgebiet selbst zähle zu den wertvollsten Bayerns.
Der Brief enthält eine lange Liste von Gründen, die nach Ansicht der Lechallianz gegen den Kraftwerksbau sprechen. So bedürfe der Lechabschnitt im „Stadtwald Augsburg“ mittelfristig dringend einer Vitalisierung, gerade auch im Hinblick auf den Erhalt wesentlicher Biotope im Naturschutzgebiet. Der Kraftwerksbau würde einer „Renaturierung“ des Flusses widersprechen, aufgeweitete und technisch nicht fixierte Uferbereiche seien mit einem Kraftwerksbau nicht vereinbar. Das Kraftwerk Flusskilometer 50,4 würde außerdem einen Präzedenzfall für die Errichtung weiterer Kraftwerke in Schutzgebieten schaffen.
» Der offene Brief im Wortlaut (pdf, 47 kB)
» Naturschutz contra Erneuerbare Energie