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Mittwoch, 24.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Mainz beendet Negativserie in Augsburg mit einem Siegtor in letzter Minute

Der FC Augsburg verliert am 3. Spieltag der Fußballbundesliga in der heimischen WWK Arena vor 23.775 Zuschauern gegen den FSV Mainz 05 mit 1:2. Das Tor der Augsburger erzielte Demirovic (34.). Für die 05er waren Onisiwo (31.) und Lee erfolgreich (90.+3).

Mitten ins Tor des FCA und in die Herzen der FCA-Fans: Lees Kopfballtreffer zum Mainzer Sieg © DAZ/Lina Mann

Gegen Mainz setzt FCA-Cheftrainer Maaßen auf die siegreiche “Leverkusener-Mannschaft”. Bis auf eine Ausnahme: Für den erkrankten Robert Gumny rückt Maximilian Bauer in die Startelf. Auf der Bank nehmen neben den üblichen Kandidaten Ruben Vargas nach Überwindung seiner Verletzung und der unter der Woche verpflichtete Julian Baumgartlinger Platz. In den ersten zehn Minuten entwickeln sich keine erkennbare Strukturen auf beide Seiten, da beide Mannschaften vorsichtig agieren und den Ball eher in den eigenen Reihen behalten, statt ihn nach vorne zu treiben. Sowohl Mainz als auch der FCA lauern auf Umschaltsituationen, die es kaum gibt. Ärgerlich für den FCA, dass Gouweleeuw bereits nach drei Minuten Gelb kassiert, weil er Onisiwos Laufweg versperrt. 

Zu sehen ist ein Fußballspiel ohne nennenswerte Höhepunkte  – bis zur 19. Minute als Arne Maier einen Freistoß aus 28 Metern (!) direkt auf Tor bringt und Keeper Zentner den Ball erst im Nachfassen sichert. Allein die Tatsache, dass diese Aktion Erwähnung findet, erklärt die Ereignislosigkeit des Spiels, das Mainz optional einen Tick gefährlicher gestaltet. Die Partie legt im Lauf des Geschehens an Härte zu, wofür beide Seiten verantwortlich sind. Gelbe Karten erhalten Stefan Bell (Mainz) und Augsburgs Elvis Rexhbecaj, der allerdings wegen seiner Reklamationsorgie, die ab der 20. Minute kaum noch abriss.

In der 31. Minute klingelt es im FCA-Tor. Mainz erzielt die Führung zum 1:0, nachdem Zentner einen langen Ball durch die Mitte abschlägt und sich Gouweleeuw, Bauer und Uduokhai anstellen: Onisiwo kann den Ball mithilfe des Oberarms erobern und erhält nach einem Doppelpass mit Fulgini das Leder wieder zurück und lässt FCA-Keeper Gikiewicz keine Chance. Der VAR überprüft das Tor wegen des Handspiels, doch der Treffer findet Anerkennung.

Der FCA antwortet prompt und erzielt nach einer sehenswerten Kombination das erste Heimtor dieser Saison. Uduokhai, der sich immer stärker in das Augsburger Angriffsspiel einbringt, wird von dem starken Iago in Szene gesetzt und schiebt den Ball präzise quer nach innen, wo Demirovic den Ball mit der Hacke ins lange Eck lenkt (35.). Eine wunderbare Aktion. Kurz vor der Halbzeitpause gibt es die erste Ecke des Spiels (!), mit der der FCA nichts anfangen kann.

Fazit zur Halbzeit: Ein korrekter Zwischenstand eines durchschnittlichen Bundesligaspiels, mit wenig Strafraumszenen, da beide Defensivreihen konsequent verteidigen.

In der zweiten Halbzeit beginnt der FCA forsch, kann aber das Spiel nicht offensiv kontrollieren und lässt wieder große Lücken in der eigenen Defensive entstehen, besonders auf der linken FCA-Seite, wo sich die Mainzer durchspielen und einen Elfmeter schinden, den Aaron vergibt, da Rafal Gikiewicz die Ecke ahnt (62.). 

Nun ist Feuer unterm Dach der WWK Arena, doch nach einem wilden Aufflackern der Augsburger bekommt Mainz ein spielerisches Übergewicht und erspielt sich einige Torgelegenheiten, doch stets ist Augsburgs Keeper auf dem Posten. Besonders in dieser Situation: Nach einem feinen Pass zieht Onisiwo aus der Drehung ab, Gikiewicz hält den Ball und Widmner kann den Abpraller nicht mehr aufs Tor bringen. Mainz kommt nun immer wieder über die linke Seite der Augsburger zu gefährlichen Läufen, die der FCA mit Mühe und Kampfkraft abzuwehren versteht. 

In der 68. Minute bringt FCA-Trainer Maaßen für Jensen Pepi und für Maier Vargas. Wenig später ist der Dreifachwechsel perfekt: Hahn ersetzt Demirovic. Mainz bleibt gefährlicher als der FCA, der nach vorne nur noch Stückwerk zustande bringt, auch wenn er in 79. Minute zu einer Chance kommt, da Gouweleeuw einen Heber zu hoch ansetzt, nachdem das Mainzer Tor durch einen Zentner-Fehler verwaist war. Kurz vor Schluss kommen Caligiuri für Pedersen und Baumgartlinger für Gruezo (85.). 

Doch den Schlusspunkt setzen die Mainzer, die abermals nach einer Augsburger Unaufmerksamkeit in Führung gehen: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankt Aaron den Ball in aller Ruhe in die FCA-Box, wo Lee den Ball ins Augsburger Tor zum 2:1-Endstand köpft.

Das Spiel hatte in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Dynamik als vor der Pause. Obwohl der Mainzer Siegtreffer spät fällt und wohl unkorrekt war, da der Ball bei der Mainzer Ecke nicht ruhte, darf der Sieg der Rheinhessen als verdient bezeichnet werden.

Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ist der FCA in Hoffenheim zu Gast.