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Politik

Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg geht an Lutz Seiler

Den Literaturpreis der Stadt Augsburg erhält mit Lutz Seiler erhält ein Schriftsteller, dessen Werk durch die kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart überzeugt 

Lutz Seiler © Heike Steinweg / Suhrkamp Verlag

Der Bertolt-Brecht-Preis 2023 der Stadt Augsburg geht an Lutz Seiler. Der mit 15.000 Euro dotierte Literaturpreis wird am 20. April um 19 Uhr im Augsburger Rathaus an den Schriftsteller überreicht. Zu Ehren des 1898 in Augsburg geborenen Dichters Bertolt Brecht verleiht die Stadt Augsburg seit 1995 den Bertolt-Brecht-Preis an Persönlichkeiten, die sich in ihrem literarischen Schaffen durch die kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart auszeichnen. Das jeweils ausgezeichnete Werk soll in Beziehung zu Bertolt Brecht stehen und dessen Geist weitertragen. Im Jubiläumsjahr zu Bertolt Brechts 125. Geburtstag wird der Preis zum elften Mal verliehen.

„Magischer Sound – unvergleichliche Szenen“ – die Jury über Seiler

„Mit seinen Romanen Kruso (2014) und Stern 111 (2020), mit seinen Gedichtbänden, Erzählungen und Essays, aber auch mit der Arbeit als Literaturvermittler im Peter-Huchel-Haus Wilhelmshorst hat Lutz Seiler das literarische Leben der Gegenwart nachhaltig geprägt. Seilers Prosa besticht durch ihren magischen Sound. Poetische Lakonik, Redlichkeit, Elegisches und Humorvolles entfalten sich in unvergleichlichen Szenen. Die Texte dieses Dichters erinnern an Verschollenes, rufen Unerledigtes auf, und sie reichen in die Lebenszeit des Stückeschreibers aus Augsburg hinein: Flucht und Migration, die Folgen der Ablösung gesellschaftlicher Systeme, die Arbeit der Erinnerung, Alternativen zum Jetzt.“, heißt es in der Begründung der Jury für die Vergabe des Bertolt-Brecht-Preises 2023 an Lutz Seiler.

Oberbürgermeisterin Eva Weber: „Herausragende Arbeit“

Oberbürgermeisterin Eva Weber: „Der Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg gehört mit zu den renommiertesten Auszeichnungen für Literaturschaffende in Deutschland. Es ist eine große Ehre, ihn dieses Jahr an Lutz Seiler überreichen zu dürfen, der durch seine herausragenden Arbeiten als Preisträger geradezu prädestiniert ist.“

„Die Vergabe des Bertolt-Brecht-Preises an Lutz Seiler ist neben dem Brechtfestival Augsburg ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr zum 125. Geburtstag Brechts“, so Jürgen K. Enninger, Kulturreferent der Stadt Augsburg. „Selten war es wichtiger, auch mit den Mitteln der Kreativität unsere Welt kritisch zu hinterfragen und neuen Impulsen Raum zu geben. Dem wollen wir damit Rechnung tragen“, so Enninger weiter.

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Der Preisträger

Lutz Seiler (geboren 1963) wuchs in Ostthüringen auf. Sein Heimatdorf Culmitzsch wurde 1968 für den Uranbergbau geschleift. In Gera schloss er eine Lehre als Baufacharbeiter ab und arbeitete als Zimmermann und Maurer. Während seiner Armeezeit begann er sich für Literatur zu interessieren und selbst zu schreiben. Bis Anfang 1990 studierte er Geschichte und Germanistik an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). 1990 ging Seiler nach Berlin, wo er einige Jahre als Kellner arbeitete. Längere Auslandsaufenthalte in Rom, Los Angeles und Paris. Seit 1997 leitet er das literarische Programm im Peter-Huchel-Haus bei Potsdam. Seiler lebt als freier Schriftsteller mit seiner Frau in Wilhelmshorst und Stockholm.

Bisherige Preisträger

Ausgezeichnet wurden seit 1995 außerdem auch Franz Xaver Kroetz, Robert Gernhardt, Urs Widmer, Christoph Ransmayr, Dea Loher, Albert Ostermaier, Ingo Schulze, Silke Scheuermann, Nino Haratischwili und Sibylle Berg.

Über die Jury

Über die Zuerkennung des Preises entscheidet eine achtköpfige Jury mit Expertinnen und Experten aus Forschung, Lehre, Literaturkritik und Theater sowie einer Vertretung der Brechterbinnen. Der Jury des Bertolt- Brecht-Preises 2023 unter der Leitung von Kulturreferent Jürgen K. Enninger (ohne Stimme) gehören folgende Mitglieder an: Barbara Mundel (Intendantin Münchener Kammerspiele), Kira Kirsch (Dramaturgin und Leiterin brut Wien, Spielstätte der freien Szene), Prof. Dr. Prof. h.c. Jürgen Hillesheim (Leiter Brecht-Forschungsstätte Augsburg), Prof. Dr. Mathias Mayer (Literaturwissenschaftler, Universität Augsburg), Hubert Spiegel (Deutschland-Korrespondent im Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Dr. Uwe Wittstock (Literaturkritiker, Autor und Journalist) und Prof. Dr. Erdmut Wizisla (Leiter des Brechtarchivs Berlin, Vertretung der Brecht-Erbinnen).

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