DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Mittwoch, 22.10.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Finanzen

Wenn das Theater eine Schreibmaschine wäre…

Wäre das Stadttheater eine Schreibmaschine, wir würden sie mit dem besten Papier füttern und die kleine Klingel, die beim Umschalten ertönt, hätte einen eigenen Musikdirektor.

Von Peter Hummel

Nehmen wir mal an, das Augsburger Stadttheater wäre eine Schreibmaschine. Wundervolle Texte sind bereits aus ihr entsprungen, Gedichte, Lieder, Monologe, unzählige Ideen. Und bis heute wird auf ihr getippt, wird über ihr gegrübelt, sorgt sie mit jeder neuen Zeile für ein Staunen, ein Nachdenken, für ein Aufblühen der Phantasie. Wir lieben diese Schreibmaschine, weil sie das entsprießen lässt, was unzählige Köpfe sich ausdenken, was sie üben und zeigen.

Wäre das Stadttheater eine Schreibmaschine, wir würden sie mit dem besten Papier füttern und die kleine Klingel, die beim Umschalten ertönt, hätte einen eigenen Musikdirektor. – Doch auch eine Schreibmaschine kommt in die Jahre und jene, die auf ihr tippen, haben immer größere Mühe, ihre Gedanken, die so frisch sind wie eh und je, aufs Blatt zu bringen. Mal hängt ein Buchstaben, mal verheddert sich das feine Papier und die Rolle ist schon ganz abgenutzt. – Eine Generalsanierung unserer Schreibmaschine steht also an und wir suchen Experten, die dieses altertümliche Gerät reparieren und modernisieren können. „Das geht schon irgendwie, wird aber teuer“, sagen die, „weil niemand weiß, wie es um die Mechanik im Innern bestellt ist, ob wirklich elektrische Funktionen eingebaut werden können und überhaupt, ob eine Schreibmaschine in Zukunft noch all das bewerkstelligen kann, was sich Menschen in den Kopf setzen.“

Was also tun? Natürlich würden wir die Schreibmaschine nicht auf den Speicher stellen oder gar auf dem Flohmarkt verkaufen. Sie ist doch so schön anzuschauen. – Nein, wäre unser Stadttheater eine Schreibmaschine, wir würden das instandsetzen, was man vorne sieht. Sie wäre für das Publikum. Für alles andere aber, dort, wo geackert wird und sich die Dinge bewegen, also jenseits des Vorhangs, würden wir einen chicen, modernen Laptop einsetzen. Der kostet sogar weniger als das Entstauben der Schreibmaschinenmechanik und bietet unzählige Möglichkeiten auf dem neuesten Stand der Technik. Die Schreibmaschine und der Computer würden sich hervorragend ergänzen. Die eine ist schön, der andere ist praktisch.

In unserem schönen Augsburg jedoch haben sich die Stadtväter dazu entschlossen, die Schreibmaschine, die ja durchaus noch in Teilen funktioniert, komplett zu sanieren. Das ist schade, weil sie das alte Stück zwar mit modernen Elementen aufpeppen, aber nicht wissen, ob das Gerät das jemals verkraftet und ob die alte Schreibmaschine überhaupt in der Lage ist, an unser digitales Zeitalter angebunden zu werden.

Was ich damit sagen will: Ich würde beim Stadttheater die Fassade und den Zuschauerraum bis zur Bühne renovieren (Schreibmaschine) und alles dahinter abreißen und neu machen (Laptop). Wer beim Opernball durch die normalerweise verschlossenen Treppenhäuser und Gänge des Hauses gegangen ist, hat genau gesehen, dass eine Sanierung an dieser Stelle weder sinnvoll ist, noch wirtschaftlich. Und was den Denkmalschutz betrifft: den sehe ich für Fassade und Zuschauerraum gegeben, ja, für alle andere Bereiche nicht. Die alte Hasenbrauerei wurde ja auch nicht erhalten – und die war bauhistorisch und architektonisch sicher wertvoller als das triste, banale, asbestverseuchte Nachkriegsgemäuer hinter dem Vorhang.

gesamten Beitrag lesen »



„Steuererhöhungen in Augsburg, insbesondere der Gewerbe- und Grundsteuer lehnen wir ab“

Die oben angeführte Überschrift ist ein Zitat aus dem Wahlprogramm Kurt Gribls und der CSU, die mit den angekündigten Steuererhöhungen ihre politische Reputation aufs Spiel setzen. Die politische Stadt schaut auch deshalb auf eine aufregende Berichterstattung der Augsburger Medien zurück. Im Mittelpunkt der vergangenen Woche stand Augsburgs Bürgermeisterin Eva Weber, die mit ihrer Aussage, dass […]

gesamten Beitrag lesen »



„Ich bin davon überzeugt, dass die Neuverschuldung verantwortungslos ist“

  Christian Moravcik im DAZ-Interview zur Finanzierung der Theatersanierung Christian Moravcik hat sich als finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Finanzausschuss wie im Gesamtstadtrat einen ausgezeichneten Ruf als Finanzpolitiker und als Haushaltsexperte erarbeitet. Das galt für die vergangene Stadtratsperiode, in der sich die Grünen in der Opposition befanden und das gilt noch stärker für die aktuelle […]

gesamten Beitrag lesen »



Stadtrat: Christian Moravcik geißelt Schuldenpolitik der Stadt und verlässt Finanzausschuss

Der von allen politischen Beobachtern und allen Stadträten quer durch alle Parteien hochangesehene Haushaltsexperte, nämlich der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Christian Moravcik, ist nicht mehr bereit, die Schuldenpolitik der Stadtregierung mitzutragen. Von Siegfried Zagler Christian Moravcik, der als Mitglied der sogenannten „Koalitionsausschüsse“ auch innerhalb der Stadtregierung eine wichtige Funktion ausübt, legt bei der Grünen Fraktion […]

gesamten Beitrag lesen »



Schlüsselzuweisungen: Freistaat verteilt 3,23 Milliarden Euro

3,23 Milliarden Euro: In Bayern brummt die Wirtschaft. Daraus resultieren neue Rekordsummen bei den Schlüsselzuweisungen für die Kommunen – auch für Augsburg. Wie in den vergangenen Jahren kann sich Augsburg wieder über eine Millionenzuweisung für den kommunalen Haushalt freuen. Allein die Stadt Augsburg erhält exakt 126.375.868 Euro an staatlichen Schlüsselzuweisungen. Der Landkreis Augsburg bekommt 32.167.876 […]

gesamten Beitrag lesen »



Stadt Augsburg erhält 126 Millionen Euro Schlüsselzuweisungen vom Freistaat

Für das Haushaltsjahr 2016 erhält die Stadt Augsburg vom Freistaat Bayern Schlüsselzuweisungen in Höhe mehr als 126 Millionen Euro. Um genau zu sein: exakt 126.375.868 Euro. „Wir freuen uns sehr über diese hohe Zuweisung, die das Spitzenjahr 2015 noch übertrifft. Durch diese Aufstockung der Mittel wird es möglich, unseren kommunalen Haushalt finanziell auszugleichen. Dafür bedanken […]

gesamten Beitrag lesen »



Sanierung des Theaters und der Schulen wird mit rund 231 Millionen Euro gefördert

Finanzminister Markus Söder hatte anlässlich einer Pressekonferenz am 1. Juli 2015 bekannt gegeben, ein Kultur- und Bildungsförderprogramm für Augsburg aufzulegen, um der Stadt bei ihren Sanierungsvorhaben am Theater und in den Schulen verstärkt unter die Arme zu greifen. Dieses Versprechen hat die Regierung von Schwaben nun verschriftlicht und der Stadt den entsprechenden Förderbescheid zukommen lassen. […]

gesamten Beitrag lesen »



Augsburger Grüne positionieren sich zur Theater­sanierung auf Pump

Auf seiner Stadtversammlung am 11. November 2015 hat der Stadtverband der Augsburger Grünen soeben das Ergebnis der Befragung seiner insgesamt 233 Mitglieder zur Theatersanierung mittels Neuverschuldung bekannt gegeben. Für eine Neuverschuldung stimmten 68 Mitglieder, dagegen waren 39. Die Grüne Spitze hatte vor zwei Wochen folgende Frage zur schriftlichen Abstimmung gestellt: „Bist Du einverstanden, dass die Grünen Augsburg […]

gesamten Beitrag lesen »



Theatersanierung: Fehlen jetzt 15 Millionen?

Finanzbürger­meisterin Eva Weber bezeichnet es als „solide berechnet“, AZ-Redakteur Stefan Krog sieht dagegen in seinem heutigen Kommentar „Unwägbarkeiten“: Die Rede ist vom Finanzierungs­konzept für die Theater­sanierung. Tatsache ist: In der bereits bis auf die zweite Nachkommastelle berechneten, bis 2039 laufenden Kreditrate sind weder Baupreis­steigerungen noch Zinsen enthalten. Von Bruno Stubenrauch Kompletter als das städtische Konzeptpapier: […]

gesamten Beitrag lesen »



Theatersanierung: Bürgermeisterin Eva Weber geht auf Ausschussgemeinschaft los

Mit ungewöhnlicher Schärfe reagierte Finanzbürgermeisterin Eva Weber auf eine  Pressemitteilung der Vierer-Ausschussgemeinschaft, die das städtische Finanzierungskonzept zur Theatersanierung kritisiert. Die Finanzreferentin der Stadt Augsburg wirft der Ausschussgemeinschaft „Realitätsverlust und ungezügelte Wichtigmacherei“ vor. „Das Finanzierungskonzept für die Theatersanierung ist solide berechnet“, so Eva Weber. Das Finanzierungskonzept zur geplanten Theatersanierung beschreibt laut Finanzbürgermeisterin Eva Weber die Systematik, […]

gesamten Beitrag lesen »