Grüne werfen Kränzle schlechten Stil vor
Im Rahmen einer kulturpolitischen 100-Tage-Bilanz mahnt der Grüne Fraktionsvorsitzende, Reiner Erben, einen fairen Umgang im Stadtrat an.
Dazu gehöre auch, die Leistungen anderer anzuerkennen. Reiner Erben: „Nachdem jetzt der Rauch über den missglückten Stasi-Vergleich verflogen ist kann es wieder um die Sache gehen: mangels eigener Erfolge schmückt sich Herr Kränzle mit fremden Federn. Das ist unanständig.”
Dies zeigte sich einmal mehr in der Frage des staatlichen Theaterzuschusses. Der Freistaat hat kürzlich öffentlich eine Erhöhung des Zuschusses um 385.000 € bekannt gegeben. Dies war ein Ausgleich für die Kürzung durch die Haushaltssperre, die er vor einigen Jahren erlassen hat. Eva Leipprand hatte sich intensiv um die Rücknahme der Kürzung bemüht, unter anderem durch die Teilnahme an der entsprechenden Expertenkommission.
In Absprache mit dem Ministerium wurde von der damaligen Kulturreferentin im Theater-Werkausschuss des Stadtrats am 30.01.2008 schon verkündet, dass der Zuschuss erhöht werden wird. Allerdings war diese Information noch nicht öffentlich. Herr Kränzle kannte als Mitglied des Kulturausschusses den Sachverhalt. Trotzdem streitet er sich jetzt öffentlich mit Herrn Grab, wer diesen Erfolg für sich verbuchen kann. Reiner Erben: „Dass Herr Kränzle die Bemühungen von Eva Leipprand mit keinem Wort würdigt, ist stillos.”
In der kulturpolitischen 100-Tage-Bilanz vermissen die Grünen eine Linie des Kulturreferenten. Aufgrund der bisher getroffenen Entscheidungen befürchten sie zudem einen kulturellen Rückschritt für Augsburg, da Aushängeschilder wie das PAX-Festival und das abc-Festival gefährdet sind. Durch eine Aufblähung des Verwaltungsapparates im Kulturreferat werden in Zukunft Mittel für die breite Kulturszene fehlen.