... AUSGELEUCHTET
Kann das Grundstück der Berufsschule III am Predigerberg zusätzlich das Römische Museum aufnehmen?
Im Dezember 2025 sollen Kulturausschuss und Stadtrat über den Standort für ein neues Römisches Museum entscheiden. Basis ist eine Machbarkeitsstudie, die die Stadt aber noch nicht freigegeben hat. Die DAZ hinterfragt im Rahmen der Kolumne „Ausgeleuchtet“ alle drei möglichen Standorte: die ehemalige JVA in der Karmelitengasse, das Areal bei der Dominikanerkirche und das Ballenhaus am tim.
Heute stellt sich die Frage: Kann das Grundstück der Berufsschule III am Predigerberg zusätzlich das Römische Museum aufnehmen?
Ausgeleuchtet:
Ja, das Grundstück der Berufsschule III am Predigerberg kann das Römische Museum aufnehmen.
En détail:
Im Jahr 2014 untersuchte eine Planerwerkstatt, zu der vier Architekturbüros eingeladen waren, ob sich auf dem Grundstück folgendes Raumprogramm für ein Römisches Museum unterbringen lässt:
- 3.300 m² Ausstellungsfläche,
- 1.450 m² Funktions- und Technikfläche,
- 600 m² musealer Außenbereich.
Weitere Randbedingungen: Die Berufsschule III muss voll erhalten bleiben. Die Turnhalle an der Straße muss abgebrochen und an anderer Stelle auf dem Grundstück neu errichtet werden.
„Römisches Museum und Berufsschule: das geht“
Die Planerwerkstatt lieferte vier Entwürfe, die alle Vorgaben erfüllen konnten (DAZ berichtete). Auch eine Tiefgarage wäre möglich.
Aus den Ergebnissen:
Entwurf Adrianowytsch (Modell)
Entwurf Löhle – Neubauer u.a. (Modell, Schnitte)
Fotos: DAZ
Keine einfache Baustelle
Mit Bauen „auf der grünen Wiese“ hat das Vorhaben am Predigerberg allerdings nichts zu tun. Die Bauverhältnisse sind eng. Das Grundstück weist ein Gefälle von 9 Metern auf. Am Vorderen Lech, wo die Turnhalle versenkt werden müsste, fließt ein Lechkanal. Die unmittelbar nördlich angrenzende Dominikanerkirche müsste möglicherweise unterfangen und abgestützt werden.
Lageplan Ist (Quelle: Stadt Augsburg, Bebauungsplan Nr. 470)
Architektonisch umstrittene Bauaufgabe
Die Aufgabenstellung, sich mit dem Museum und dem Turnhallen-Ersatzbau quasi um die Berufsschule „herumzuschlängeln“, war 2014 im Stadtrat umstritten: „Für mich wäre es die größte Qual, um einen Kasten aus den 60er Jahren ohne Bauqualiät herumzubauen“, so Architekt Volker Schafitel, damals Stadtrat der Freien Wähler.
Die reinen Baukosten für das Museum dürften wegen des komplizierteren Baukörpers mit vielen Ebenen spürbar höher ausfallen als beim Bauen auf einer rechtwinkligen ebenen Fläche wie in der Karmelitengasse. Zusätzlich entstehen Kosten für die Wasserhaltung am Vorderen Lech und ggf. für die Unterfangung der Dominikanerkirche. Mit mindestens vier Millionen Euro dürften Abbruch und Neubau der Turnhalle zu Buche schlagen. Vorteilhaft auf die Gesamtkosten wirkt sich aus, dass kein Grunderwerb erforderlich ist.
💡Folge 1: Kann das Gefängnisareal in der Karmelitengasse das Römische Museum aufnehmen?








