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Sonntag, 07.09.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Filmkritik: „Die letzten Jedi“ – Ein Versuch, die Vergangenheit loszulassen

Star Wars: „Die letzten Jedi“ ist nicht mehr wirklich Star Wars – Und das ist gut so

Achtung Spoiler, wer sich also die Spannung nicht nehmen lassen will, sollte zuerst den Film sehen, dann die Kritik lesen

Von Thomas Laschyk

Meine Hauptkritik an Episode VII war, dass es zu sehr an den Thematiken, Strukturen und Dynamiken der alten Filme festhielt, und dadurch sehr berechenbar wurde – Mehr ein Remix, als eine Fortsetzung. Ich war begeistert, dennoch war es lediglich das Gleiche in alter Verpackung. „Die letzten Jedi“ hat es aber anders gemacht.

Die Erwartungen waren hoch – Wird der zweite Teil der neuen Trilogie ebenfalls die alten Filme widerspiegeln? Die Elemente sind da – Die Rebellen sind wieder auf einer Flucht vor den Bösen, unsere Heldin ist auf der Suche nach einem legendären Jedi-Meister auf einem abgeschiedenen Planeten und der Antagonist will wieder Luke Skywalker finden (und mehr). Jedoch schafft es der Film gleichzeitig, Zuschauer nicht nur einmal zu überraschen und die Erwartungen ständig zu durchkreuzen.

Einige Fans fühlen sich deswegen auch verraten, was ich durchaus verstehe – Snoke stirbt so antiklimatisch? Leia stirbt vermeintlich, dann jedoch doch nicht? Luke stirbt so unmotiviert (wenn auch großartig in Szene gesetzt)? Doch auch wenn ich mich als Fan „verletzt“ fühle, so applaudiere ich Regisseur Rian Johnson. Star Wars ist dieses Jahr 40 geworden, und neben den Filmen gab es unzählige Bücher, Filme, Spiele und Comics, in denen die alten Muster und Dynamiken unzählige Male wiederholt worden sind. Und auch wenn das meiste davon nicht mehr Kanon ist, so haben wir das alles schon mal gesehen, auch in Filmen in der Tradition Star Wars. Und ein weiteres Mal müssen wir das wirklich nicht sehen.

„Die letzten Jedi“ nimmt Elemente, Tropen und Szenen, aber macht etwas Neues daraus. Und auch wenn es sich teilweise nicht wie ein „echter Star Wars anfühlt“ und teilweise auch suboptimal umgesetzt wurde, so ist es doch genau das, was das Franchise gebraucht hat.

Gute schauspielerische Leistung, gutes Drehbuch, gute erzählerische Richtung und – ein wenig überraschend – guter Humor machen den Film sehenswert. Was Johnson versteht, ist Spannung und Erwartung aufzubauen, um dann alles plötzlich niederzureißen. Da wirft Luke unförmlich das Lichtschwert einfach über die Schulter, da stirbt Snoke, der vermeintliche Hauptbösewicht, einfach so oder das typische Selbstmordkommando der Rebellen, das in der letzten Sekunde zum Sieg führen soll, scheitert auch (endlich?) mal. Das alles kann man hassen, und das tun sicherlich auch einige, aber es ist die größte Stärke des Films, dass er uns auf neue Wege führt.

Abgesehen davon, dass viele Elemente aus den alten Filmen neu und frisch umgesetzt wurden, ist der Film voller neuer, großartiger Bilder und Charaktere, wie Vice Admiral Holdo (Laura Dern) oder Rose Tico (Kelly Marie Tran), die uns auch einmal Leute aus der zweiten Reihe zeigen, oder aber auch Benicio del Toros namenloser Charakter, der es exzellent schafft, die bisher klischeehaft gezeichneten Grenzen zwischen Gut und Böse zu verwischen. Obwohl er nicht als solcher gedacht war, funktioniert der Film auch als schöner Abschied von Carrie Fisher, die nach dem Ende der Dreharbeiten traurigerweise verstarb und auch nicht durch CGI im nächsten Film zu sehen sein wird, obwohl sie dort ursprünglich eine zentrale Rolle spielen sollte.

Der Film ist natürlich nicht ohne Enttäuschungen, einige Plotstränge bleiben liegen oder besitzen ein paar zu offensichtliche Lücken, Charakterdynamiken bleiben unterentwickelt und das Tempo kommt gegen Ende ins Stottern. An mehreren Stellen hatte man das Gefühl, dass ein Ende kommen würde. Es ist immerhin der längste Star Wars Film bisher und das merkt man. Auch wirken manche Szenen eher lächerlich und gezwungen, was jedoch durch andere optisch, musikalisch und emotional perfekt komponierte Szenen mehr als ausgeglichen wird.

„Die letzten Jedi“ ist kein Film ohne Fehler, jedoch eine würdige und mutige Fortsetzung, mit großartigen Emotionen, einigen der atemberaubendsten Szenen der Filmreihe und nicht nur einer Überraschung für die Zuschauer, die noch lange im Gedächtnis bleiben werden.

Eines der Hauptmotive des Film ist die Vergangenheit und der Versuch, sie loszulassen. Kylo Ren lässt seine Meister und Familie zurück, Rey verabschiedet sich von ihren völlig unbedeutenden Eltern (großartige Entscheidung!), Luke macht Frieden mit seinen Fehlern und den der Jedi. Poe lernt die Tugenden der Zurückhaltung und Finn, nicht wegzurennen.

Und der Genre-Film selbst lernt ebenfalls, seine Vergangenheit loszulassen und neue, eigene Wege zu gehen und die Fackel an die nächste Generation weiterzugeben, ohne sich vom zu sehr von Vorangegangenem leiten zu lassen. ——————–

Thomas Laschyk hat Master Internationale Literaturen in Augsburg studiert. Der gebürtige Augsburger bloggt über politische Themen auf „Der Volksverpetzer“ und ist ehrenamtlicher Mitarbeiter der Faktenchecker von Mimikama. Foto: privat

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