DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Samstag, 27.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA: Gelingt ein Sieg auch dann, wenn nur der Trainer mit den Spielern spricht?

Nachdem im Vorfeld des 28. Spieltages den Spielern des FCA öffentlich von den Fans, den Medien, dem Manager und dem Präsidenten wirkungsvoll der Kopf gewaschen wurde, können die Augsburger Profikicker heute in Frankfurt beweisen, dass sie auch dann Abstiegskampf können, wenn nur der Trainer mit ihnen spricht.

Von Siegfried Zagler

Der FCA steht heute gegen Frankfurt zum 200. Mal auf einem Bundesligaplatz. Bisher stehen beim FCA in der höchsten deutschen Spielklasse 63 Siege, 53 Remis und 83 Niederlagen zu Buche. – Nimmt man die bisherige Bundesligabilanz der Augsburger genauer unter die Lupe, gilt die Feststellung, dass der FCA zuletzt wohl dergestalt schwer in der Kritik stand, weil die Leistungsbilanzen auf dem Platz nicht stimmten. Die Ergebnisbilanz von Trainer Baum war und ist nämlich im fast-grünen Bereich. Der FCA hat wenige Stunden vor der Frankfurt-Partie 32 Punkte auf dem Konto. Das ist mehr Holz als je zuvor ein Tabellensechzehnter nach 29 Spieltagen vor der Hütte hatte.

Im letzten Jahr hatten die Augsburger zum gleichen Zeitpunkt zwei Punkte weniger im Feuer (30). Die Stuttgarter, die am 34. Spieltag absteigen sollten, hatten am 29. Spieltag 33 Punkte auf dem Konto. Der heutige Gegner, Eintracht Frankfurt, hatte am 29. Spieltag 27 Punkte und kam am Ende auf 36 Punkte und konnte sich über die Relegation in der Bundesliga halten. Noch deutlicher als der VfB in der vergangenen Saison galten die Frankfurter in der laufenden Saison als gesichert, doch nun wartet die SGE von allen Bundesligamannschaften am längsten auf einen Sieg: Seit zehn Spieltagen sind die Frankfurter sieglos. Die Augsburger befanden auf dem besten Weg zu einer ähnlichen Negativserie, die sie aber mit großem Willen und großen Verlusten gegen Köln stoppen konnten.

Heute steht mit Eintracht Frankfurt der Lieblingsgegner der Augsburger auf der Agenda. In neun Spielen gewann Frankfurt gegen Augsburg gerade einmal. Gegen keinen Gegner ist die Niederlagenquote der Augsburger geringer (elf Prozent). Dennoch stehen die Sterne für den aktuell zweitschlechtesten Angriff der Liga (nur Darmstadt ist geringfügig schlechter) nicht gut. Bobadilla ist wohl noch unfit und Finnbogason gesperrt, weshalb damit zu rechnen ist, dass mit dem formschwachen Ji als Stoßstürmer begonnen wird. Denkbar ist auch, dass mit Leitner oder Moravek die Mitte mit etwas mehr Offensivgeist verstärkt wird. Möglicherweise beginnt der FCA links vorne mit Max statt Usami und Stafylidis verteidigt möglicherweise links hinten. Auswärts hat sich diese von Dirk Schuster erfundene Doppel-Links-Verteidigung jedenfalls bewährt. Paul Verhaegh lieferte gegen Köln eine starke Partie ab, weshalb man darauf hoffen darf, dass die seit Wochen schwache rechte Abwehrseite als geheilt gilt. Heute könnte die Augsburger Mannschaft jedenfalls wieder Charakter zeigen.

Eine mögliche Startaufstellung: Hitz – Verhaegh, Danso, Hinteregger, Stafylidis – D. Baier – Schmid, Halil Altintop, Leitner, Max – Ji.