Warntag in Augsburg: Sirenen heulen, Handys nerven
Am Donnerstag, 11. September 2025, heulen in Augsburg um 11 Uhr die Sirenen: Die Stadt beteiligt sich am bundesweiten Warntag. Ob Fliegerbombe, Hochwasser oder Unwetter – im Ernstfall sollen die Warnsysteme schnell informieren und die Menschen zur richtigen Reaktion anleiten. Auch die Handys sind einbezogen, was nervig sein kann.
Von Bruno Stubenrauch
Ordnungsreferent Frank Pintsch betont, der Warntag sei „eine gute Möglichkeit, die Infrastruktur zu testen und die Bürgerinnen und Bürger für das wichtige Thema zu sensibilisieren“. Augsburg habe in den vergangenen Jahren massiv in die Warninfrastruktur investiert. Zehn neue Sirenen, finanziert über ein Förderprogramm des Bayerischen Innenministeriums, wurden auf Dächern und Masten installiert und sind seitdem in das städtische Sirenennetz eingebunden.
Der auf- und abschwellende Heulton von einer Minute Dauer bedeutet im Ernstfall: Rundfunkgerät einschalten und auf Durchsagen achten. Gefahr besteht beim Probelauf am 11. September natürlich keine. Um 11.45 Uhr folgt die Entwarnung per Dauerton.
Achtung Taschenalarm!
Neben den Sirenen werden inzwischen auch Warn-Apps wie NINA sowie das 2022 eingeführte System „Cell Broadcast“ ausgelöst, das SMS-ähnliche Benachrichtigungen direkt auf Mobiltelefone sendet. Letzteres System wird allerdings zunehmend als übergriffig empfunden. Es ist bei allen neuen Handys standardmäßig aktiviert. Der Alarmton ist extrem schrill, laut und durchdringend (YouTube-Beispiel). Er lässt sich durch Lautstärkeregelung und Stummschaltung nicht beeinflussen und nur durch einen aktiven Tipp auf die aufpoppende Warnmeldung beenden – die man zuvor allerdings gerne in Ruhe gelesen hätte.
Abschalten unerwünscht
Viele Handynutzer würden Cell Broadcast daher am liebsten deaktivieren. Der Weg dorthin ist geräteabhängig und wenig intuitiv. Bei neuen Android-Geräten lässt sich in den Einstellungen am besten via Suchfunktion – z.B. durch Eingabe von „notf“ – der Menüpunkt „Notfallbenachrichtigungen an Mobilgeräte“ finden. Dort lassen sich die Benachrichtigungen komplett oder detailliert an- und abschalten.
Wer diesen Menüpunkt in den Einstellungen nicht hat, kann ihn eventuell auf Umwegen erreichen: Die Google-App „Messages“ öffnen, dort oben rechts auf den Kreis mit dem Anfangsbuchstaben seines Namens tippen. Es öffnet sich ein Screen, der den Punkt „Messages-Einstellungen“ beinhaltet. Von dort gelangt man – ggf. mit Zwischenschritten – ins richtige Menü.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für etwas ältere Handy-Modelle
Auch Geräte ohne SIM schrillen
Nicht zum Deaktivieren des Alarms genügt es, in der System-App „Cell Broadcast Service“ – sofern man sie findet – die Benachrichtigungen zu deaktivieren. Damit werden nur die Meldungen der App selbst, aber nicht die via App übertragenen Alarme unterdrückt.
Zweithandys ohne SIM-Karte, die nur im WLAN eingeloggt sind, erhalten die Cell Broadcast-Alarme übrigens auch. Mit ihnen kann man ohne Vertrag Notrufe absetzen; in diesem Zustand können die Geräte in der Regel auch Cell Broadcast-Meldungen empfangen, da die Technik vom Netz und nicht von der SIM-Karte abhängt.
Zwei ganz einfache Lösungen
Wer keine komplizierten Einstellungen vornehmen will, kann am Donnerstag um 11 Uhr trotzdem seine Ruhe haben: Es reicht, ein paar Minuten vorher den Flugmodus zu aktivieren oder das Gerät auszuschalten und sicherheitshalber erst eine Viertelstunde später wieder einzuschalten. Je nach Mobilfunkbetreiber können die Alarmmeldungen nämlich einige Minuten verzögert eintreffen.
Vor einem Schrillton nach dem Einschalten bzw. nach dem Deaktivieren des Flugmodus muss man übrigens keine Angst haben: Der Alarmton wird nicht in den Benachrichtigungen zwischengespeichert oder beim Einschalten des Geräts erneut gesendet.