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Samstag, 18.10.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Sozialpolitik

Bistum Augsburg: Ehe für alle bedeutet Auflösung des staatlichen Ehebegriffs

Die katholische Kirche in Augsburg mischt sich in die Politik ein und gibt eine Erklärung zur „Ehe für alle“ ab. Darin problematisiert der Diözesanrat der Diözese Augsburg besonders das politische Selbstverständnis der Unionsparteien.

Bistum Augsburg

Bistum Augsburg


Der Diözesanrat der Diözese Augsburg wendet sich gegen die Veränderung des Ehebegriffs durch die geplante Einführung der „Ehe für alle“. „Mit Sorge sehen wir insbesondere das Aufgeben der bislang klaren Position der Unionsparteien sowie die Ausweitung des Adoptionsrechts“, heißt es in einer Stellungnahme des Bistum Augsburg. Nachdem Bundeskanzlerin und CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel erklärte, bei der Entscheidung für oder gegen die „Ehe für alle“ im Bundestag den Fraktionszwang aufzulösen, betrachten die Augsburger Katholiken die kategorische Absage der Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der „Zivilehe“ durch die Unionsparteien als „erledigt“.

Alle Menschen sind ein Abbild Gottes, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung

Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Augsburg erklärt dazu: „Als Christen betrachten wir jeden Menschen als geliebtes Geschöpf und Abbild Gottes, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung. Der Respekt und die Liebe zu allen Menschen ist Prinzip jedes christlichen Denkens und Handelns. Ausgrenzungen werden wir stets entgegentreten. Das Verständnis der Ehe als lebenslange Bindung von Mann und Frau sowie als optimale Grundlage für die Bildung einer Familie durch die Zeugung und Erziehung von Kindern gehört zu den Selbstverständlichkeiten des Menschseins und ist Grundlage von Artikel 6 des Grundgesetzes.“

Die Auflösung des staatlichen Ehebegriffs und der Wechsel von der Ehe zwischen Mann und Frau als „Markenkern“ der Union zur „Gewissensfrage“ der Abgeordneten sei ein so tiefgreifender Schritt, dass er nicht im Schnellverfahren abgehandelt werden dürfe. „Wir fordern alle Katholiken auf, sich unmissverständlich für die staatliche Gewährleistung von Artikel 6 des Grundgesetzes einzusetzen, so wie er zweifelsfrei im Sinne der Verfassungsväter festgelegt wurde“, heißt es abschließend in der Erklärung.

Ehe für alle ist Populismus und ein Angriff auf den Kern unserer Gesellschaft

Bischöflicher Sitz: Der Dom zu Augsburg (c) DAZ

Bischöflicher Sitz: Der Dom zu Augsburg (c) DAZ


Eine härtere Gangart schlägt der Familienbund der Katholiken im Bistum Augsburg an. Die erzkonservative Vereinigung zielt unverblümt darauf ab, dass Katholiken im Bistum Augsburg die Bundestagsabgeordneten beeinflussen sollen: „Der Familienbund ruft dazu auf, für den besonderen Schutz der Ehe von Mann und Frau einzutreten und den Abgeordneten bei der Gewissensentscheidung am kommenden Freitag zu helfen.“ – Wenn die Ehe für alle Formen des Zusammenlebens geöffnet werde, würde sie de facto abgeschafft. „Hier soll offenbar das, was unsere Gesellschaft im Innersten ausmacht, uminterpretiert werden“, sagt Pavel Jerabek, Diözesanvorsitzender des Familienbundes.

Hintergrund der Katholikenmobilisierung ist ein Wahlkampfmanöver der SPD, die die „Ehe für alle“ als Thema zur Profilschärfung links der Mitte entdeckt hat. Um das Thema aus dem Wahlkampf zu nehmen, solle nun am kommenden Freitag im Bundestag über die Gleichstellung der Ehe homosexueller Paare abgestimmt werden. Der Rechtsausschuss des Bundestages hat heute mit 20:19 dafür gestimmt, das Thema auf die Tagesordnung zu nehmen.

In dieser Angelegenheit gibt es wohl eine knappe Rot-Rot-Grüne Mehrheit im Bundestag. Politische Beobachter in Berlin werten die anvisierte Abstimmung als ersten Testlauf für eine Rot-Rot-Grüne Koalition, die nach der Bundestagswahl im September möglich wäre.

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Sportentwicklungsplan: Stadtteilgespräch in Lechhausen

In Lechhausen startet Sportreferent Dirk Wurm am Montag, 22. Mai, um 18 Uhr, in der Aula der Schillerschule (Schackstraße 36) eine Reihe von acht Stadtteilgesprächen im Rahmen des Projektes „Augsburg macht Sport Platz“. Thema der Bürgergespräche ist der bereits im Februar 2017 einstimmig vom Stadtrat beschlossene Sport- und Bäder-Entwicklungsplan, der einen praxisnahen Maßnahmenkatalog für die […]

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Beratungsstelle für Senioren mit Migrationshintergrund bleibt erhalten

Das Modellprojekt „Interkulturelles Netz Altenhilfe“ (ina) wird nach Auslauf der Förderung durch das „Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege“ in eine neue Beratungsstelle für Senioren mit Migrationshintergrund überführt. Es handelt sich dabei um die dreizehnte Seniorenfachberatungsstelle in Augsburg. „Damit sichert die Stadt, dass auch weiterhin erhalten bleibt, was von ina während der fünfjährigen Projektlaufzeit aufgebaut […]

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Marriage Week auch in Augsburg

Die Liebe feiern und Paare ermutigen, darum geht es bei der Marriage Week. Die „Woche für Ehepaare“ wird weltweit rund um den Valentinstag vom 7. bis 14. Februar begangen. Auch in der Region Augsburg findet eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, die sich gezielt an Ehepaare und heiratswillige Paare richten. An dem Programm beteiligen sich neben […]

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Integrationsbeirat stellt sich neu auf

Im ersten Halbjahr 2017 konstituiert sich der neue Beirat für Integration, Migration und Aussiedlerfragen der Stadt Augsburg (Integrationsbeirat). Seine Amtszeit beträgt vier Jahre. Ab sofort und bis 3. März 2017 können sich engagierte und fachkundige Augsburgerinnen und Augsburger als Mitglied im Beirat bewerben. Das Gremium des Augsburger Integrationsbeirats blickt auf eine über 40-jährige Geschichte zurück: […]

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Linke wollen am Sozialticket festhalten

Am Montag, den 23. Januar, wurde im Jugend-, Sozial- und Wohnungsausschuss vom Amt für Soziale Leistungen der erste Jahresbericht zum Sozialticket abgegeben. Aus diesem Bericht geht hervor, dass Akzeptanz und Nutzung seit Einführung des Sozialtickets stetig gestiegen sind. Etwa 15 Prozent aller Berechtigten nehmen das Angebot an. Die Erfahrungswerte in anderen Städten liegen bei etwa […]

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Kresslesmühle: Stadt geht neue Wege

Die Stadt Augsburg richtet in der Kresslesmühle ein neues Bildungs- und Beratungszentrum ein. Dafür wird in den kommenden Monaten das erste Obergeschoss in der Barfüßerstraße 4 umgebaut. Die Gastronomie wird in Zukunft von einem veganen Café geführt („Café 13“). Weiterhin soll der Veranstaltungsraum für Kabarett, Konzerte, Tagungen und Theater erhalten bleiben. Zwei Räume sollen den […]

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Situation am Oberhauser Bahnhof offenbar unverändert dramatisch

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