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Donnerstag, 01.05.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Ausstellungen

Ausstellung: Hin und wieder zurück. Ein Schiffswrack im Schwarzen Meer

„Hin und wieder zurück. Ein Schiffswrack im Schwarzen Meer“, so der Titel einer Ausstellung, die am Freitag mit einer Einführung im Römerlager (Zeughaus/18 Uhr) eröffnet wird.

3D-Rekonstruktion des römischen Handelschiffs von Thomas Simeth sowie AR Umsetzung und App von Felix Moser – © Kunstsammlungen & Museen Augsburg

Einst im Sturm versunken und vergessen, das Wrack eines römischen Leergutfrachters bei Gura Portiţei vor der rumänischen Schwarzmeerküste. Dann kam der Zufall zu Hilfe: Im Jahr 2014 verlor der Fischer Ionica Rusu eines seiner Netze am Grund des Schwarzen Meeres. Bei der Suche entdeckte man das antike Schiffswrack. Im März 2016 gelang es schließlich einem Forschungs-Team die Stelle zu identifizieren und ein weitgehend ungestörtes Schiffswrack zu dokumentieren. In kompakter Form zeigt die neue Ausstellung im Römerlager die Ergebnisse des langjährigen Forschungsprojekts. „Hin und wieder zurück. Ein Schiffswrack im Schwarzen Meer“ öffnet am Freitag, 13. Mai, um 18 Uhr, im Römerlager im Zeughaus. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Zur Eröffnung spricht Archäologe Max Fiederling von der Universität Trier, der seine Dissertation zu diesem Forschungsprojekt verfasst hat.

Besuchende der Ausstellung werden durch die Verknüpfung unterschiedlicher Präsentationsformen, wie digitaler Formate in Kombination mit Bauplänen sowie haptischen Objekten und Modellen, die Erkenntnisse des Projektes nähergebracht.

Wrack des Handelsschiffes sehr gut erhalten

Das ca. 17 x 6.50 Meter große römische Handelsschiff ist außergewöhnlich gut erhalten, was unter anderem den besonderen Bedingungen im Schwarzen Meer mit seinem niedrigen Salz- und Sauerstoffgehalt geschuldet ist. Im Gegensatz zu den meisten bisher von dort bekannten antiken Wracks, die in großen Tiefen lokalisiert wurden, liegen die Überreste dieses Schiffes jedoch im Flachwasser. Erste Datierungen mittels Dendrochronologie und der Radiocarbonmethode deuten darauf hin, dass das Schiff in der zweiten Hälfte des 2. Jh. n. Chr. vor der Küste der Provinz Moesia Inferior, der heutigen rumänischen Schwarzmeerküste, havarierte.

Leergut-Frachter gilt als einzigartiger Fund

Neben der Hauptladung von mehreren tausend Amphoren, etwa aus der Umgebung des antiken Heraclea Pontica (Karadeniz Ereğli), ist der hölzerne Schiffskörper mit allen dazugehörigen Konstruktionselementen und Teilen der

Takelage bis zum Zwischendeck und darüber hinaus erhalten. Ebenso konnte eine große Menge an botanischen Überresten dokumentiert werden, so beispielsweise pflanzliches Packmaterial, das die Amphoren vor physischen Schäden schützen sollte. Bei der Hauptladung handelte es sich um Leergut. Nicht der ursprünglich darin enthaltene Wein, sondern die Behälter selbst stellten offenbar das Handelsgut dar. Ein solcher Leergut-Transporter ist als Befund in dieser Form bisher einzigartig.

Das Forschungsprojekt

Das Forschungsprojekt entstand im Zusammenhang mit den zuvor begonnenen Untersuchungen der antiken Hafenstadt Argamum unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Päffgen. Bis 2018 konnte die Fundstelle mit Förderung der Fritz Thyssen Stiftung prospektiert und zum Teil ergraben werden. Das anschließende Forschungsprojekt der Stiftung zur Aufarbeitung der Ergebnisse wurde von Prof. Dr. Salvatore Ortisi von der LMU in München geleitet. Im Mittelpunkt des Projektes standen Fragen zur Bautechnologie und zur Herkunft des Schiffes sowie seiner Besatzung. Im Rahmen der Forschung wurden, aufbauend auf der bereits abgeschlossenen Dokumentation des Wracks mittels unterwasserarchäologischer 3D Erfassung und Streiflichtverfahren, möglichst präzise Rekonstruktionsvorschläge des Schiffes und seiner Bauart angefertigt. Mit naturwissenschaftlichen Methoden wurden auch bisher wenig beachtete Objektgruppen, wie z.B. der Ballast des Schiffes, analysiert. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt zielt darauf der Unterwasserarchäologie des Schwarzmeergebiets methodische Impulse zu liefern.

Darüber hinaus werden Optionen zum Schutz und Monitoring vergleichbarer Fundstellen aufgezeigt. Die Ausstellung präsentiert einem breit interessierten Publikum die Geschichte des Schiffes und seiner Besatzung sowie einzelne Forschungsaspekte.

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Internationaler Museumstag am 15. Mai: Freier Eintritt in alle Häuser der Kunstsammlungen und Museen Augsburg

Am Internationalen Museumstag am 15. Mai gibt es nicht nur freien Eintritt in alle Häuser der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, sondern auch ein Programm mit 13 exklusiven Führungen und besonderen Einblicken.  Am kommenden Sonntag findet zum 45. Mal der internationale Museumstag statt. Gemäß dem Motto „The Power of Museums“ soll auf die thematische Vielfalt der Museen […]

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Programm der Städtischen Kunstsammlungen und Museen

Termin am Samstag, den 2. April 14 Uhr: Turnusführung durch das Römerlager im Zeughaus. Kosten: nur Eintritt. Termine am Sonntag, den 3. April  (1-Euro-Sonntag) 1. Tag der Ausstellung „Martin Eder – MOLOCH“ in Halle 1 Raum für Kunst im Glaspalast 14 Uhr: Turnusführung durch die Dauerausstellung und den Rokoko-Festsaal mit anschließender Führung durch die Sonderausstellung […]

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Kunstsammlungen: Führungen und Veranstaltungen vom 15. bis 20. März 2022

Weiterhin bieten die städtischen Kunstsammlungen ein Programm auf hohem Niveau Werke aus der Serie „Schlafzimmer“ von Herlinde Koelbl in der Ausstellung „European Trails“ im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast — Foto © Susanna Friedla/Kunstsammlungen & Museen AugsburgSamstag, 19. März: 14 Uhr: Turnusführung durch das Römerlager im Zeughaus. Kosten: nur Eintritt. Sonntag, 20. März: 14 […]

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Brechtfestival: „Nachdenken in schwierigen Zeiten“

Unter dem Titel „Worldwide Brecht“ fand vom 18. bis 27. Februar 2022 das erste hybride Brechtfestival statt. Es zeigte globale Perspektiven und Lesarten von Brecht auf, bot Zugänge zu unterschiedlichsten Lebensrealitäten und ermöglichte Einblicke in künstlerische Produktionsbedingungen. Künstlerinnen und Künstler aus Asien, Afrika, Amerika und Europa steuerten Filme, Lesungen, Konzerte, Poetry Slam, Theater und Ausstellungen […]

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Ausstellung zum 450. Geburtstag von Elias Holl

Anlässlich seines 450. Geburtstags werden Zeit und Schaffen des berühmten Augsburger Renaissance-Baumeisters Elias Holl (1573-1646) im kommenden Jahr in einer großen Ausstellung im Maximilianmuseum beleuchtet. Der Kulturausschuss hat in seiner vergangenen Sitzung dafür grünes Licht gegeben. Die Ausstellung wird vom 17. Juni 2023 bis 17. September 2023 stattfinden. Elias Holl, der von 1602 bis 1630 […]

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Ausstellung: Die Erklärung der Welt – Guckkastenbilder aus der Sammlung Joachim von Prittwitz und Gaffron im Grafischen Kabinett

Am heutigen Freitag (28. Januar) startet in Augsburg die neue Ausstellung der städtischen Kunstsammlungen „Die Erklärung der Welt. Guckkastenbilder aus der Sammlung Joachim von Prittwitz und Gaffron“ im Grafischen Kabinett (Maximilianstraße 48). Die Schau zeigt eine Auswahl von etwa 50 Blättern der rund 2.400 Guckkastenbilder, die die Kunstsammlungen und Museen Augsburg im Jahr 2020 als […]

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Kunst für die Feiertage: Kunstsammlungen sind geöffnet und bieten neue Ausstellungen und Führungen an

Die Häuser der der städtischen Kunstsammlungen bleiben geöffnet und bieten neue Ausstellungen und Führungen an Wer während der Weihnachtsferien Lust auf Kunst und Kultur hat, kann einen Besuch in den Häusern der Kunstsammlungen & Museen Augsburg einplanen. An beiden Weihnachtsfeiertagen, 25. und 26. Dezember sowie in der Zeit zwischen den Jahren und am 1. Januar […]

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Missing Stories im H2 – Zwangsarbeit während der Nazi-Besetzung – Eine Ästhetik der Unerträglichkeit

„Missing Stories – Forced Labour under Nazi Occupation. An Artistic Approach“, so der Titel einer Wanderausstellung, die bis 16. Januar 2022 im Zentrum für Gegenwartskunst, Augsburg (H2) gezeigt wird. Von Siegfried Zagler Besucher müssen Zeit und Demut mitbringen, wenn sie sich mit den zehn künstlerischen Annäherungen auseinandersetzen. Seit 2020 bewegt sich die Wanderausstellung durch Europa. […]

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Kunstsammlungen: Zeichner Paul Rietzl signiert Graphic Novel zur Ausstellung „Stiften gehen!“

Fiktive Bildergeschichten bringen den Alltag des Jahres 1521 in eine moderne Darstellungsform, die auch von einer pulverisierenden Metropole erzählt: Augsburg. Es geht um Jakob, der eine Lehre antreten will und die Ordensfrau Katharina, die sich mit neuen Glaubensfragen und der Pest konfrontiert sieht. Im Rahmen der Ausstellung „Stiften gehen! Wie man aus Not eine Tugend […]

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