Coronavirus in Augsburg: Gesundheitsamt warnt vor zweiter Welle nach Ferienende
Die aktuellen Covid-19-Infektionsketten werden komplexer, wie das Augsburger Gesundheitsamt heute vermeldet. Erstmals muss man auch eine Übertragung in einer Kindertageseinrichtung zur Kenntnis nehmen. Die Coronasituation im Juli zeigt eine bedenkliche Aufwärtsbewegung.
Insgesamt 133 neue COVID-19-Fälle wurden dem Gesundheitsamt der Stadt Augsburg im Juli gemeldet. Sieben Patientinnen und Patienten mussten im Krankenhaus behandelt werden, vier davon intensivpflichtig. Eine Patientin ist verstorben. 21 Personen sind aktuell noch erkrankt. Durch die Ermittlung und Testung von Kontaktpersonen sowie die Anordnung und Umsetzung von Infektions- und Quarantäneschutzmaßnahmen konnte das Gesundheitsamt die aktuellen Infektionsketten unterbrechen und eine weitere Ausbreitung in der Bevölkerung verhindern. Die im Juli vom Gesundheitsamt Augsburg ermittelten Infektionscluster stellten sich aufgrund vielfältiger familiärer Kontakte und Bezug zu mehreren Einrichtungen komplexer dar, als die im März und April ermittelten Infektionsketten.
Auch Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen betroffen
Unter anderem wurden zuletzt COVID-19-Infektionen festgestellt, die im Zusammenhang mit Ausbrüchen in einer Gaststätte, in einer Asyl-Unterkunft, in einer Firma im Landkreis Aichach-Friedberg oder im Umfeld mehrerer, zum Teil verwandter Familien und eines Augsburger Pflegeheims auftraten. Auch einige Kindertageseinrichtungen und Schulen waren betroffen. Dabei hat das Gesundheitsamt erstmals Übertragungen von Kind zu Kind im Stadtgebiet festgestellt: In einer Kindergartengruppe, in der ein Corona-positives Kind betreut wurde, infizierten sich zwei weitere Kinder.
Jede vierte infizierte Person jünger als 20 Jahre
Der Altersdurchschnitt der im Juli im Stadtgebiet Infizierten lag bei etwa 36 Jahren und damit acht Jahre unter dem Durchschnittsalter der von März bis Juni ermittelten COVID-19-Fälle in Augsburg. Vergleichsweise wurden im Juli viele Kinder und Jugendliche positiv getestet: Jede vierte im Juli infizierte Person war jünger als 20 Jahre. Von März bis Juni war diese Altersgruppe nur in jedem zehnten Fall betroffen. 12,8 Prozent der zuletzt registrierten Fälle waren sogar unter zehn Jahre alt. Von März bis Juni fielen nur 4,2 Prozent aller Fälle auf Kinder unter zehn Jahren.
Test nach Reiserückkehr dringend empfohlen
Insgesamt wurden bisher 570 in Augsburg wohnhafte Personen positiv auf das Coronavirus getestet. In den vergangenen sieben Tagen wurden sieben Neuinfektionen im Stadtgebiet gemeldet. Das entspricht etwa 2,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. 533 von 570 Personen sind genesen, 21 sind aktuell erkrankt, 16 Personen sind verstorben.