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Freitag, 21.11.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Städtebau

Fuggerstraße: Bäume schön und gut – aber wer schützt uns vor dem Regen?

Die SPD will die Fuggerstraße in Augsburg in einen Boulevard verwandeln – verkehrsberuhigt, mit 17 Meter breiten Gehwegen und bis zu 60 Bäumen, die durch Schattenwurf und Verdunstung das Mikroklima verbessern und die Aufenthaltsqualität steigern sollen. Doch sind die Prioritäten wirklich richtig gesetzt?

Kommentar von Bruno Stubenrauch

15 bis 20 Millionen Euro will die SPD in die 330 Meter lange Straße investieren – in etwa so viel, wie ein ganzer Kilometer sechsspurige Autobahn kostet. Bei 60 Bäumen entspricht das zwischen 250.000 und 330.000 Euro pro Baum – genug, um ein kleines Einfamilienhaus zu finanzieren.

Viel Geld, gerade wenn man bedenkt, dass Augsburg im Jahr nur etwa zehn Hitzetage zählt, während es rund 100 Regentage gibt. Wer draußen verweilen möchte, kämpft also nicht primär mit der Sonne, sondern mit Regen. Das eigentliche Problem der Menschen bleibt ungelöst.

Prioritäten neu setzen

Die Frage drängt sich auf: Wäre es nicht sinnvoller, statt der Pflanzung vier teurer Baumreihen die Gehwege zu überdachen? Überdachungen würden sofortigen Schutz an zehnmal mehr Tagen im Jahr bieten, die Aufenthaltsqualität deutlich erhöhen und vermutlich weniger kosten als die millionenschweren Bäume.

Cafés, Eisdielen und Sitzgelegenheiten könnten wettergeschützt betrieben werden, Veranstaltungen wären unabhängig vom Wetter möglich. Bäume verschönern zwar das Stadtbild, spenden Schatten und können den Raum gliedern – wenn sie nicht gerade wertvolle Blickachsen verstellen. Ihr Nutzen im Alltag beschränkt sich jedoch auf die wenigen heißen Tage.

Es geht um nutzbaren Raum

Die SPD läuft Gefahr, ein Prestigeprojekt – grün, teuer, repräsentativ – zu favorisieren, während pragmatische Lösungen gefragt sind. In der Fuggerstraße geht es um nutzbaren Raum. Eine Überdachung der Gehwege wäre eine Investition, die sich direkt auszahlt – unabhängig von den wenigen Hitzetagen.


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