Sheridan-Gelände: Grüne begrüßen Entwicklung bei Halle 116
In einem Vor-Ort-Gespräch präsentierten gestern die Geschäftsführer des Kulturparks West, Thomas Lindner und Peter Bommas, zusammen mit der Grünen Stadtratsfraktion ihre Vorstellungen von der Entwicklung der Halle 116 auf dem Sheridan-Gelände.
Die Grüne Stadtratsfraktion bewertet den im Juli einstimmig gefallenen Beschluss des Stadtrats als positiv, nach dem in der Halle 116 neben anderen Nutzungen auch ein Gedenken an die dort untergebrachten Zwangsarbeiter möglich wird. Fraktionsvorsitzender Reiner Erben: „Ein sinnvolles Grobkonzept liegt vor – jetzt liegt es bei der Stadt, eine Planung vorzulegen, die allen Anliegen gerecht wird. Wir sind aber sehr froh, dass nach jahrelangem Ringen ein Konzept umgesetzt werden soll, das wir Grüne seit Jahren unterstützt haben.“
5.500 qm auf zwei Geschossen: die Halle 116 auf dem Sheridan-Gelände
„Gut für Augsburg und gut für Pfersee“
Das jetzt favorisierte Konzept sieht eine Vierteilung der langestreckten zweigeschossigen Halle vor: Ein erster Teil soll gewerblich genutzt werden können, möglichst für Unternehmen aus der Kreativwirtschaft. Daneben ist eine Nutzung durch Künstler/-innen vorgesehen, die im Kulturpark West nicht mehr unterkommen können. Schließlich ist angedacht, dass der Stadtjugendring einen Teil als Sporthalle und Jugendkultureinrichtung nutzt.
Einen prominenten Platz soll dann der Denkort einnehmen. Hier geht es zentral darum, dass die Geschichte dieser Halle im zweiten Weltkrieg dargestellt werden wird. Die Halle 116 war ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, dort waren einige hundert Zwangsarbeiter untergebracht, die in Augsburger Unternehmen arbeiten mussten. Und es wurden Häftlinge hingerichtet.
Noch offen ist, wie und in welchem Umfang die darauf folgende geschichtliche Etappe in der Halle dargestellt werden kann: die Zeit der Nutzung durch die amerikanischen Streitkräfte. Für die Grüne Stadtratsfraktion ist klar, dass diese Epoche eine Rolle spielen muss. Allerdings passt es nicht zum Charakter eines Denkorts für Zwangsarbeiter, wenn dort z.B. Panzer und andere Kriegsgeräte ausgestellt werden.
Die Grüne Fraktion drängt auf eine schnelle Klärung, damit möglichst rasch mit den nötigen Sanierungsmaßnahmen begonnen werden kann. Reiner Erben: „Mit dem jetzt angedachten Konzept würde die Stadt Augsburg ihrer Verantwortung gerecht werden und gleichzeitig die Entwicklung dieses Teils von Pfersee stark voranbringen.“