Schade, schade
Kurzkritik zur Nacht: „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“
Von Frank Heindl
Wo alles erlaubt ist und doch die Angst regiert, da wird der Mensch zum Affen: Die Bewohner von Brechts Stadt Mahagonny wappnen sich gegen den Hurrikan. (Foto: A.T. Schaefer)
Regisseurin Tatjana Gürbaca hatte das Weite gesucht, zurück blieb Juliane Votteler mit Erklärungsversuchen. Vielen Premierenbesuchern blieb es aber ein Rätsel, warum die Intendantin das von Gürbaca geplante Schlussbild nicht haben wollte und ob es darüber zum Zerwürfnis hatte kommen müssen. Tatsächlich hätte die geplante Szene mit einer Affenmaske am zum Kreuz stilisierten Baum wohl weniger Skandal gemacht als die Tatsache der zensierten Regisseurin. Die Diskussion über die Vorfälle dominierte die Premierenfeier – schade, denn Gürbacas stark stilisierte Inszenierung mit Kurt Weills immer noch großartiger, emotionsmächtiger Musik hatten teilweise begeistert. Schade auch, dass dem Publikum vorenthalten wurde, was es gerne selbst beurteilt hätte. Mehr dazu am Montag in der DAZ. Und am heutigen Sonntagabend eine weitere Brechtpremiere mit „Mann ist Mann“ bei Dierig.