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Sonntag, 07.12.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Baukultur

Kostenexplosion Mozarthaus: Stadt erklärt Mehrkosten

Die Stadt Augsburg, in diesem Fall vertreten durch Kulturreferent Thomas Weitzel, hat nach dem gestrigen DAZ-Artikel eine Stellungnahme abgegeben, die die extreme Kostensteigerung bei der Sanierung des Mozarthauses erklärt. Dabei wurden zuerst die Zahlen konkretisiert und bestätigt: Die ursprünglich ausgewiesenen Sanierungskosten haben sich um knapp 40 Prozent erhöht, nämlich von ursprünglich 564.000 Euro auf 926.000 Euro.

Von Siegfried Zagler

Thomas Weitzel: Kulturreferent der Stadt Augsburg

Zurückzuführen sei das Malheur darauf, dass bei der Ursprungsplanung im Mozarthaus Augsburg die partiell barrierefreie Erschließung, die Brandschutzertüchtigung und die Schaffung eines zweiten baulichen Rettungswegs unberücksichtigt blieb. Auch die Elektrik des Hauses müsse umfassend erneuert werden.

„Die derzeitige Kostenkalkulation weist Gesamtkosten von 926.000 Euro aus“, wie es im städtischen Schreiben heißt, die Begründung der großen Differenz zwischen Planungskosten und tatsächlichen Kosten liest sich wie ein Artikel aus dem Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes: „Die erste Kostenkalkulation in Höhe von 564.000 Euro basierte auf einer Schätzung der zu gestaltenden Quadratmeter Ausstellungsfläche anhand von Erfahrungswerten der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (2.000 Euro/qm). Die Neugestaltung der Ausstellung beläuft sich nach wie vor auf diese Summe (…) Jedoch tauchten im Zuge der Neugestaltung Notwendigkeiten der Sanierung und Brandschutzertüchtigung am Gebäude auf.“

Damit räumt die Stadt ein, dass lediglich museumsfachliche Umgestaltungen ins Kostenportfolio eingepreist wurden, nicht aber die baulichen Maßnahmen, die erst im Lauf des Projekts aufgetaucht sind: „Während der Konzeption der Ausstellung ergab sich der Bedarf den bisherigen Küchenraum im Erdgeschoss künftig der barrierefrei zugänglichen Ausstellungsfläche zuzuordnen, da das gesamte Haus nicht barrierefrei erschlossen werden kann. Zusätzlich soll das bisherige Büro der Deutschen Mozartgesellschaft im zweiten Obergeschoss in einen Aktiv-/Sinnesraum umgestaltet werden. Dies wiederum setzt eine Nutzungsänderung der betreffenden Räume und damit die Notwendigkeit einer Brandschutzbegehung voraus.“

Aus dieser Begehung resultierten nun die Mehrkosten: Es seien brandschutztechnische Anforderungen wie die Erstellung eines zweiten Rettungsweges formuliert worden. Es weiteres Ergebnis: Die elektrischen Anlagen müssen ebenfalls aus Brandschutzgründen erneuert werden. Daraus resultieren Anpassungen bei der EDV und der Einbruchssicherung. „Dies konnte“, so die Stadt, „erst nach dem Entfernen der bestehenden Ausstellung ermittelt werden.“

Die Finanzierung der zusätzlichen Kosten scheint für das Kulturreferat nicht problematisch: „Der städtische Haushalt sieht statt zunächst 300.000 Euro für die Maßnahme nun 662.000 Euro vor. Die Ausgaben werden über die fürs Mozartjubiläum vorgesehene Haushaltsstelle „300 Jahre Leopold Mozart – 2019“ gedeckt, weitere Mittel in Höhe von mindestens 264.000 Euro sind von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, der Bayerischen Landesstiftung, dem Bezirk Schwaben sowie Spendern und Sponsoren in Aussicht angefragt beziehungsweise in Aussicht gestellt.

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