Köpfhaus: Morgen werden wieder Pläne eingereicht
Vergangenen Donnerstag hatte der Denkmalschutz Kompromissbereitschaft signalisiert, jetzt ist es so weit: Für das Köpfhaus werden am Mittwoch geänderte Pläne eingereicht. Die Grüne Stadtratsfraktion zeigt sich weiter skeptisch.
„Die Eingriffe in die Substanz sind sehr massiv. Eine Zustimmung steht deshalb noch aus und wir erwarten vom Denkmalschutz eine genaue Prüfung,“ so Reiner Erben, Fraktionsvorsitzender der Augsburger Grünen. Die Grünen kritisieren vor allem das Vorgehen. Zunächst seien sehr weitgehende Eingriffe in das 1578 von Johannes Holl erbaute Köpfhaus geplant worden, erst auf Druck der Denkmalschutzbehörden habe man vergleichsweise kleinere Korrekturen vorgenommen. Bauausschussmitglied Eva Leipprand: „Dieses Vorgehen darf nicht Schule machen.“ Die Grünen stören sich außerdem daran, dass die großen Fraktionen bereits vorab positive Signale für einen Kompromiss gesendet hätten, obwohl der Denkmalschutz noch keine abschließende Bewertung der neuen Pläne vorgenommen habe. Grundsätzlich haben die Grünen nichts gegen die Nutzung des Köpfhauses. Damit gewinne die Innenstadt weiter an Attraktivität. Allerdings müssten die Eingriffe sehr behutsam vorgenommen werden. Dies sei bei den jetzigen Planungen noch immer nicht der Fall.
Anders sieht das der mit dem Umbau beauftragte Architekt Volker Schafitel. Die zusätzliche Treppe sei baurechtlich notwendig und Treppen müssten nun mal einen Meter breit sein und ausreichende Kopfhöhen aufweisen. Der Aufzugschacht habe mit einem Außenmaß von 2,13×2,11 Meter die minimal mögliche Abmessung erreicht und laufe an der historischen Binderkonstruktion des Dachstuhls vorbei. Selbstverständlich würden die Eingriffe in die Holzbalkendecken des 1. und 2. OG sowie des 1. Dachgeschosses so schonend wie möglich ausfallen. Zum Nachweis sei die genaue Lage der Deckenbalken in die Planung integriert. Die Treppe im Erdgeschoss werde in der geänderten Planung nun in einen Nebenraum verzogen. Dort ist das Gewölbe bereits durch eine zubetonierte Treppenöffnung aus dem 20. Jh. gestört. Der alte Durchbruch werde geöffnet und angepasst, die intakte Gewölbekappe der Treppenhalle werde so „umlaufen“. Auch bei der Gebäudeausnutzung zeigt sich der Bauherr, die Familie Stritzl, kompromissbereit. Auf eine Wohnung im dritten Dachgeschoss soll nunmehr verzichtet werden. Architekt Schafitel möchte die geänderte Planung morgen bei der Baubehörde einreichen.
Die neue Erschließung des Köpfhauses:
Rot: neue Treppen, Grün: geplante Deckenöffnungen (Grafik: DAZ)