Kirchweih: Politik wenig gefragt
Nur 250 Zuhörer konnte die CSU am Sonntagvormittag um halb elf Uhr mit Staatssekretär Dr. Gerd Müller ins Festzelt auf der Lechhauser Kirchweih locken. Bernd Kränzle machte die Politikmüdigkeit der Bürger nach den vielen Wahlen in diesem Jahr verantwortlich, der Kemptener Gerd Müller vermutete die Augsburger bei dem strahlenden Herbstwetter auf Bergwanderung im schönen Allgäu. Vielleicht war auch die Gesetzgebung zum Rauchverbot schuld: Obwohl auf jedem Tisch im Zelt ein Aschenbecher stand, rauchte fast niemand. Der CSU scheinen die Raucher abhanden gekommen zu sein, die wenigen verbliebenen konnte man beim rücksichtsvollen Rauchgenuss vor dem Zelt beobachten. Rhetorisch zeigte sich Gerd Müller, der als Nachfolger von Seehofer als Landwirtschafts- und Verbraucherminister gehandelt wird, gut aufgelegt. Die CSU habe das Landtagswahlergebnis verstanden und sei auf dem Weg der Erneuerung. Den Augsburgern empfahl er mehr Selbstbewusstsein. Augsburg exportiere High-Tech in die ganze Welt und brauche sich vor den Altbayern und Franken nicht zu verstecken. Zum Hilfsprogramm für die Banken führte Müller aus, “fünf Millionen Gehalt und dann sich in New York verzocken” sei künftig nicht mehr hinnehmbar.