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Freitag, 16.08.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA: Katastrophaler Kick gegen die Kraichgauer!

Nach der Achterbahnfahrt des FCA in der Rückrunde – Niederlagen gegen Gladbach, Leipzig und Stuttgart, dem super Spiel und 3:0 Sieg gegen Frankfurt und dem Unentschieden in Dortmund durfte man sich von dem Match gegen den Tabellennachbarn aus Hoffenheim eine Standortbestimmung erwarten. Nach dem katastrophalen Kick gegen die Kraichgauer, die vor 27100 Zuschauern mit einer hochverdienten 0:2 Niederlage endete, ist der Traum von Europa erst einmal ausgeträumt. Angesichts der langen Verletztenliste richtet sich der Blick wieder in den Tabellenkeller, zumal der Abstand zum Relegationsplatz bei neun noch ausstehenden Partien auf sieben Punkte geschrumpft ist.

Von Udo Legner

Mit dem allerletzten Aufgebot ging der FCA am 25. Spieltag in die Partie gegen die Hoffenheimer. Im Vergleich zum Montagsspiel in Dortmund rückten für Moravek, Framberger (beide verletzt) und Caiuby (Gelbsperre) Daniel Baier, Marcel Heller und – zur allgemeinen Überraschung -Kilian Jakob in die Startelf. Was FCA-Coach dazu bewogen hatte, das 20jährige Eigengewächs von 1860 München bei seinem Bundesligadebüt als gelernten Linksverteidiger neben Koo und Gregoritsch in die Offensive zu beordern, gehörte zu den vielen Ungereimtheiten des Auftritts des FC Augsburgs gegen die Nagelsmann-Truppe.

In den ersten zwanzig Minuten präsentierte sich der FCA noch einigermaßen passabel. Mit einer 4-2-3-1 Formation übernahmen die Augsburger die Initiative und suchten mit gewohnt körperbetontem Spiel den Weg in die Offensive. Doch gegen die tiefstehende Gästeabwehr taten sich die Augsburger schwer und entsprechend zerfahren war die Begegnung.

Von Angriffsfußball war hüben wie drüben wenig zu sehen. Ein paar harmlose Distanzschüsse der Hoffenheimer Angriffsspitzen Kramaric (17. Min.) und Gnabry (21. Min.) konnten bestenfalls als Aufwärmprogramm für FCA-Keeper Marwin Hitz bezeichnet werden. Mitten in diesem Geplänkel fiel zum Entsetzen der Augsburger Fans die 1:0 Gästeführung. Kramaric verlängerte eine Hübner-Flanke per Kopf perfekt ins Augsburger Tor (30. Min.) und erzielte damit im fünften aufeinanderfolgenden Spiel seinen sechsten Treffer.

Enttäuschung auf der ganzen Linie

PlatzMannschaftSpieleS-U-NTorePkt.
1.FC Bayern München 31 25-03-03 84:22 (+62) 78
2.FC Schalke 04 31 16-08-07 49:35 (+14) 56
3.Borussia Dortmund 31 15-09-07 61:41 (+20) 54
4.Bayer 04 Leverkusen 31 14-09-08 55:41 (+14) 51
5.1899 Hoffenheim 31 13-10-08 60:44 (+16) 49
6.RB Leipzig 31 13-08-10 47:47 (0) 47
7.Eintracht Frankfurt 31 13-07-11 41:40 (+1) 46
8.Borussia Mönchengladbach 31 12-07-12 42:48 (-6) 43
9.Hertha BSC 31 10-12-09 38:35 (+3) 42
10.VfB Stuttgart 31 12-06-13 29:35 (-6) 42
11.FC Augsburg 31 10-10-11 40:40 (0) 40
12.Werder Bremen 31 09-10-12 34:38 (-4) 37
13.Hannover 96 31 09-09-13 38:47 (-9) 36
14.VfL Wolfsburg 31 05-15-11 30:40 (-10) 30
15.1. FSV Mainz 05 31 07-09-15 32:49 (-17) 30
16.SC Freiburg 31 06-12-13 26:51 (-25) 30
17.Hamburger SV 31 06-07-18 24:48 (-24) 25
18.1. FC Köln 31 05-07-19 31:60 (-29) 22
Vorausgegangen war dem Führungstreffer der Hoffenheimer ein verkorkster Abschlag des FCA-Schlussmanns Hitz, was an diesem Samstagnachmittag irgendwie ins Gesamtbild des Augsburger Auftritts passte. Denn insbesondere Danso und Max überboten sich beim FCA-Fehlpass-Festival, sodass die Angriffswellen der Augsburger über die Außenbahnen meist schon mangels genauen Zuspiels nicht recht ins Rollen kamen und ein ums andere Mal verpufften. Nach dem Rückstand machte sich bei den Baum-Schützlingen Verunsicherung breit und es wurde immer deutlicher, dass Spielmechanismen und Laufwege in der neuen Formation nur selten stimmten. Vor allem Cauiuby fehlte an allen Ecken und Enden und wurde vor allem vermisst, wenn es darum ging, die hohen Verzweiflungsbälle aus der Verteidigung anzunehmen und kontrolliert weiterzuleiten.

So war es kein Wunder, dass sich die Augsburger bis zum Halbzeitpfiff kaum Torchancen erspielten und die Hoffenheimer das Spielgeschehen bestimmten.

Knock-out gleich nach der Pause

Die Hoffnung der Augsburger Fans auf eine Wende zum Besseren wurde bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff im Keim erstickt. Dem Hoffenheimer Konter zum 2:0 ging ein Ballverlust Martin Hintereggers voraus. Gnabry nahm das Geschenk an, schickte gekonnt Kramaric in den Augsburger Strafraum, der wieder auf Gnabry ablegte, der völlig freistehend keine Mühe hatte, die Führung der Gäste auszubauen (50. Min.).

Manuel Baum reagierte prompt, doch auch die Einwechslungen von Cordova (51. Min. für Jakob) und Parker (59. Min. für Danso) gaben dem Augsburger Offensivspiel keine neuen Impulse. Ein Abseitstor von Shawn Parker (70. Min.), das vom Unparteiischen zu Recht nicht gegeben wurde, war alles, was die Augsburger in der zweiten Hälfte zustande brachten.

Am nächsten Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) kommt es zu einem weiteren Duell mit einem Tabellennachbarn. Nach dem desolaten Auftritt gegen Hoffenheim bleibt zu hoffen, dass der FCA gegen Hannover wieder in die Erfolgsspur kommt.

FC Augsburg: Hitz – Schmid, Danso, Hinteregger, Max, – Baier – Khedira – Heller,  Koo, Jakob – Gregoritsch.

Einwechslungen:

51. Cordova für Jakob

59. S. Parker für Danso

74. M. Richter für Heller