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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Coronavirus in Augsburg: 235 Neuinfektionen bestätigt — 7-Tage-Inzidenz für Augsburg bei 357,4

Die Stadt Augsburg meldet am heutigen Freitag 235 neue Covid-19-Fälle.

In den vergangenen sieben Tagen wurden 1065 Neuinfektionen im Stadtgebiet gemeldet. Das entspricht etwa 357,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Mit den aktuellen Zahlen wurden insgesamt 3.741 Covid-19-Fälle in Augsburg nachgewiesen. Die Stadt Augsburg bleibt somit der Ort in Deutschland  mit der höchsten Infektionsgefahr. Am Donnerstag, 5. November, hat das Gesundheitsamt zwei weitere und damit insgesamt 29 Coronavirus-Todesfälle im Stadtgebiet bestätigt. Es handelt sich um zwei männliche Patienten der Jahrgänge 1939 und 1942.

Umfassende tagesaktuelle Informationen

Die heute gemeldeten Neuinfektionen beinhalten auch Fälle, die im Gesundheitsamt bereits im Laufe des Dienstags, 4. November, eingegangen sind. Aufgrund der EDV-Umstellung zur effizienteren Datenaufbereitung konnten in der gestrigen Fallmeldung nicht alle Covid-19-Fälle zahlenmäßig erfasst werden. Auf die interne Erfassung der Infektionen im Gesundheitsamt hat die Umstellung keine Auswirkung. Ab heute kann wieder tagesaktuell über Neuinfektionen und Inzidenzen in Augsburg informiert werden. Im nächsten Schritt soll dann auch wieder tagesaktuell über die Zahl der Genesenen und der Kontaktpersonen informiert werden.

Nach den Herbstferien kommt es zu Änderungen im Schulbetrieb

Trotz der dramatischen Entwicklung hat die Stadt nicht vor, Schulen oder Kitas zu schließen. Nach den Herbstferien kommt es aufgrund des anhaltend hohen Infektionsgeschehen in Augsburg zu einigen bereits angekündigten Änderungen im Schulbetrieb. Diese sind Ergebnis eines Runden Tisches, an dem neben den staatlichen Schulaufsichten, dem Gesundheitsamt, dem Amt für Kindertagesbetreuung auch Oberbürgermeisterin Eva Weber, Gesundheitsreferent Reiner Erben und Bürgermeisterin Martina Wild, Referentin für Bildung und Migration, teilgenommen hatten. Die Schulen wurden bereits am 24.10.2020 über die bevorstehende Einführung eines Mindestabstands von 1,5 Metern an allen Schulen mit Ausnahme der Grund-, Mittel- und Förderschulen unterrichtet.

Präsenzunterricht an Grund-, Mittel,-und Förderschulen – auch Kitas bleiben geöffnet

Bürgermeisterin Martina Wild: „Uns war es wichtig, gemeinsam mit den Expertinnen und Experten eine differenzierte Entscheidung mit Blick auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Schularten zu treffen. Die Fortsetzung des Präsenzunterrichts an Grund-, Mittel- und Förderschulen wurde ausdrücklich von Seiten der Staatlichen Schulaufsichten angeregt, die hierzu in enger Rücksprache und Kooperation mit den Schulleitungen war. Deutlich hingewiesen wurde dabei auf das Risiko, eine Vielzahl an Schülerinnen und Schülern im Distanzunterricht nicht mehr zu erreichen. Insbesondere in der Grundschule stößt eine adäquate Teilnahme am Distanzunterricht in der Praxis oftmals an Grenzen.

An den Mittel- und Förderschulen ist zudem ein höherer Anteil bildungsferner Schülerinnen und Schüler vertreten, die einer engmaschigen Unterrichtung, Betreuung und Begleitung idealerweise in Präsenzform bedürfen. Gerade diese Schülerinnen und Schüler benötigen Struktur im Tagesablauf, starke pädagogische Präsenz sowie eine kontinuierliche Chanceauf Bildung und auf „Lernen“. Auch das Thema der Kindswohlgefährdung und des Kinderschutzes hat bei unserer Entscheidung natürlich eine wichtige Rolle gespielt.“

Erhöhung des Infektionsschutzes

Martina Wild weiter: „Den prioritären Bedürfnissen des Infektionsschutzes wird angesichts der hohen Augsburger Sieben-Tage-Inzidenz Rechnung getragen, indem ein Großteil der Augsburger Schülerinnen und Schüler künftig bei Nichteinhaltung der 1,5 Meter-Abstandsregelung im Wechselunterricht beschult wird. Neben der Maßnahme, dass der Mindestabstand in den Schulen eingehalten wird, haben wir somit auch eine Reduktion der Kontakte auf dem Schulweg.“

Wechselunterricht bei den weiterführenden Schulen

Die hiervon betroffenen Schulen werden den Mindestabstand von 1,5 Metern in den Klassenzimmern in der Regel nur einhalten können, wenn die Klassen geteilt und in einem Wechselbetrieb zwischen Präsenz- und Distanzunterricht beschult werden. Dieser neue Modus wurde im Vorfeld intensiv zwischen der zuständigen Gesundheitsverwaltung und den staatlichen Schulaufsichtsbehörden besprochen. Das Referat für Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima und Gesundheit hat am 06.11.2020 eine diesbezügliche Allgemeinverfügung veröffentlicht.

Kindertagesstätten bleiben weiterhin geöffnet

Auch die Einrichtungen für Kindertagesbetreuung bleiben weiterhin bis auf Weiteres ohne Einschränkungen geöffnet. Martina Wild, Referentin für Bildung und Migration: „Auch diese Entscheidung haben wir mit Blick auf Bildungsgerechtigkeit und den Schutz der Kinder getroffen. Viele Eltern haben zudem ihren Urlaub meist schon aufgebraucht und haben oft keine alternative Betreuungsmöglichkeit mehr. Ich möchte aber auch an die Eltern appellieren, ihr Kind bei Krankheitssymptomen nicht in die Einrichtung zu bringen – zum Schutz aller.“

In der Kita bleiben die Kinder wie bisher in festen Gruppen mit den gleichen Betreuungspersonen, damit die Kontakte übersichtlich bleiben. Die Kinder bleiben in ihrer Gruppe und bewegen sich nicht frei im Haus. Das offene Arbeiten wird derzeit ausgesetzt. Die pädagogischen Angebote finden in den festdefinierten Gruppen statt.

Schul- und Kitabesuch bei Krankheitssymptomen

Kinder mit milden Krankheitssymptomen (wie Schnupfen ohne Fieber und gelegentlicher Husten) dürfen die Schule bzw. Einrichtungen der Kindertagesbetreuung mit Zustimmung der jeweiligen Einrichtungsleitung besuchen. Kinder mit Symptomen wie Fieber, Husten, Hals- oder Ohrenschmerzen, starken Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall dürfen die Schule bzw. Einrichtungen der Kindertagesbetreuung nicht besuchen. Die Wiederzulassung zum Besuch der Schule bzw. Einrichtung der Kindertagesbetreuung ist erst wieder möglich, sofern die Kinder bei gutem Allgemeinzustand mindestens 24 Stunden symptomfrei (bis auf leichten Schnupfen und gelegentlichen Husten) sind. Ein negativer Corona Test ist hier nicht nötig.

Auf die Empfehlung, dass Kinder mit Krankheitssymptomen, wenn möglich zuhause bleiben, weist die Stadt nochmals ausdrücklich hin.

Die getroffenen Regelungen stehen unter Vorbehalt der Infektionsentwicklung im Stadtgebiet Augsburg und der Überarbeitungen der Rahmenhygienepläne für Schulen und Kitas von Seiten des Kultus-, des Sozial- und des Gesundheitsministeriums.