Zentrum für Gegenwartskunst wird zur „Kunsthalle Augsburg“
Die Augsburger Kunstsammlungen & Museen geben ihrem „Zentrum für Gegenwartskunst“ einen neuen Namen: Ab kommendem Jahr firmiert das Haus im Glaspalast unter „Kunsthalle Augsburg“.
Von Bruno Stubenrauch
Glaspalast vor Alpenpanorama (Foto: DAZ)
Die Umbenennung ist Teil eines neuen Nutzungskonzepts für die beiden Ausstellungshallen H1 und H2 im Erdgeschoss und soll das Profil der Institution erweitern. Künftig umfasst das Programm die Kunst des gesamten 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, während der bisherige Name den Fokus zu eng gefasst erscheinen ließ.
Die Halle 1 (H1) wird für wechselnde Sonderausstellungen genutzt und bietet durch Klimatisierung optimale Bedingungen für hochkarätige Leihgaben. Die Halle 2 (H2) dient der Präsentation der eigenen Sammlungsbestände und integriert drei kleinere „Kabinette“ für Fotografie, Druckgrafik und Zeichnungen. Diese Kabinette stehen auch Kooperationspartnern für Projekte offen und ermöglichen Synergien bei Arbeitsteilung und Kostenteilung.
Internationales Lounge-Konzept
Mittelfristig ist die Einrichtung eines Loungebereichs in H2 geplant. Dort sollen Besucher auf hochwertigen Designmöbeln verweilen, Kunstmagazine und Ausstellungskataloge einsehen und ein Selbstbedienungs-Café nutzen können. Ziel ist es, Aufenthaltsqualität, Besucherfreundlichkeit und inhaltliche Auseinandersetzung mit Kunst zu stärken.
Das Konzept eines dedizierten Loungebereichs, der über ein reines Café hinausgeht, wird von immer mehr Museen aufgegriffen, um einen Ort der Entspannung und des Austauschs zu schaffen. Der Trend ist international: So hat das Asian Art Museum, San Francisco, einen Lounge-Bereich, der als Ort der Entspannung mit speziellen Sitzmöbeln konzipiert wurde. Ein bekanntes deutsches Kunstmuseum mit Lounge ist die Pinakothek der Moderne in München, die einen Bereich namens „FLUX“ als Treffpunkt für Kultur, Austausch und Kreativität eingerichtet hat.
Erweiterung des Begriffshorizonts
Intensiviert werden sollen bestehende Kooperationen mit lokalen Kulturakteuren wie dem BBK Schwaben-Nord, der Künstlervereinigung „Die Ecke“ oder der Gesellschaft für Gegenwartskunst Augsburg. Geplant ist außerdem die Einbindung neuer Partner aus Literatur, Theater und Tanz, um Inter- und Transdisziplinarität in Ausstellungen und Veranstaltungen zu fördern.
Kulturreferent Jürgen K. Enninger betont: „Die Umbenennung in ‚Kunsthalle Augsburg‘ unterstreicht die inhaltliche Eigenständigkeit des Hauses und öffnet den Begriffshorizont für ein breiteres, epochenübergreifendes Programm.“





