Olympia-Bewerbung: Augsburg setzt auf Nachhaltigkeit und Kultur
Nach dem positiven Bürgerentscheid in München hat auch Augsburg ein erstes Stimmungsbild zur geplanten Olympiabewerbung eingeholt (DAZ berichtete). Die Auswertung der Bürgerbeteiligung auf der Plattform machmit.augsburg.de zeigt: Das Interesse an den Spielen ist groß, doch die Erwartungen an die Rahmenbedingungen sind hoch.
Von Bruno Stubenrauch
Zwar ist die Umfrage mit 311 Teilnehmenden nicht repräsentativ, dennoch liefert sie der Stadtverwaltung wertvolle Impulse. Ein zentrales Thema überstrahlt dabei alle anderen: die Nachhaltigkeit. Rund 90 Prozent der Befragten fordern, dass bei der Planung ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung an oberster Stelle stehen müsse.
Sportreferent Jürgen K. Enninger sieht sich durch die Ergebnisse bestätigt: „Die Rückmeldungen zeigen, dass es darum geht, die Spiele nachhaltig zu gestalten.“ Besonders die enge Verknüpfung von Sport und Kultur steht im Fokus. So wünschen sich über 87 Prozent ein vielfältiges Stadtprogramm, das das Olympia-Erlebnis weit über die Sportstätten hinaus in den öffentlichen Raum trägt.
Zwischen Tradition und Zukunftschance
Auch die Identifikation mit lokalen Symbolen spielt eine Rolle: Bei der Frage nach einem Maskottchen sprach sich eine knappe Mehrheit für eine Rückkehr von Biber „Gustl“ aus, dem Markenzeichen der Kanu-WM 2022. Für viele Augsburger wäre Olympia zudem eine Premiere vor der Haustür. Während neun von zehn Befragten regelmäßig lokale Sportevents besuchen, haben bisher erst 20 Prozent jemals ein olympisches Event live erlebt. Die Spiele im eigenen Freistaat gelten daher als einmalige Chance für die Stadtgesellschaft.
Blick nach vorne
Wie es weitergeht, entscheidet sich im Herbst 2026. Dann legt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) fest, mit welchem Konzept – Berlin, Hamburg, Rhein-Ruhr oder München/Augsburg – Deutschland ins Rennen um die Austragung geht. Bis dahin wollen die bayerischen Partner ihr Konzept unter Einbeziehung der Bürgerwünsche weiter schärfen. Zeit ist genug: Es geht um die Spiele in einem der Jahre 2036, 2040 oder 2044.






