DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Donnerstag, 02.05.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Club schwach, FCA schwächer

In einem über die gesamte Distanz sehr schwachen Bundesligaspiel verlor der FC Augsburg beim 1.FC Nürnberg vor 43.071 Zuschauern durch ein Tor von Alexander Esswein in der 77. Minute mit 0:1.



Von Siegfried Zagler



Mehr als diesen Satz sollte man zum Spiel der beiden bayerischen Sorgenkinder in der Bundesliga nicht sagen – aus Respekt vor der Schönheit des Fußballspiels. Der FCA hat sich nach seinem vierten Bundesligaauftritt ohne Sieg im Tabellenkeller angesiedelt. An der Noris unterstrichen die Augsburger erstmalig ohne Wenn und Aber und mit einem dicken Ausrufezeichen die DAZ-These, dass der FCA mit dieser Mannschaft nicht die Spur einer Aussicht hat, sich in seiner ersten Oberhaussaison achtbar aus der Affäre zu ziehen. Nur zirka 2.500 FCA-Anhänger folgten den Augsburger Profikickern ins „Max-Morlock-Stadion“. Eine Zahl, die man angesichts der kurzen Anfahrt ohne Umschweife als bundesligauntauglich klassifizieren muss, auch wenn sich der mitgereiste Augsburger Anhang im nicht ausverkauften Stadion sehr wacker schlug, was man von den Akteuren auf dem Rasen nicht behaupten kann. Auf beiden Seiten keine Passsicherheit, keine Ballsicherheit und keine Spieleröffnung, die als solche zu erkennen gewesen wäre. Kurzum: Im Nürnberger Frankenstadion fand am Samstagnachmittag ein Fußballspiel statt, das auch beim besten Willen mit Bundesliganiveau nicht in Verbindung zu bringen war. Dabei sollte man sowohl mit den Spielern des FCA als auch mit den Nürnbergern Bubis nicht so hart ins Gericht gehen. Die Augsburger haben diese Saison die Stirn, eine unverstärkte Zweitligamannschaft ins Rennen zu schicken, während die Clubberer mit einer verstärkten Jugendmannschaft ins Gefecht ziehen.

Mit Möglichkeitssinn gewinnt man keine Punkte

Beide Klubs gehören zum kleinen Kreis der unvermeidlichen Abstiegskandidaten, wobei gesagt sein sollte, dass man dem FCA mit „Kandidat“ noch schmeichelt. Dennoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Sascha Mölders in der 52. Minute einen langen Abschlag von Simon Jentzsch großartig verarbeiten konnte, aber beim Abschluss den jugendlichen Clubkeeper Patrick Rakovsky anschoss. Kurz vor Abpfiff hatte der eingewechselte Edmond Kapplani noch den Ausgleich für den FCA auf dem Fuß, doch Kapplanis Volleyschuss aus dem Lauf strich einen halben Meter über die Latte. Mehr gibt es über den FCA in Sachen Torgefährlichkeit nicht zu berichten. Natürlich hätte der FCA an der Noris gegen nervöse und fahrige Nürnberger nicht verlieren müssen. Doch mit Möglichkeitssinn gewinnt man keine Punkte. Der Augsburger Konjunktiv könnte bald zu einer Puppenkiste-Posse im Ligaalltag werden. 2,9 Millionen Euro  Schulden, kaum Punkte und eine sportliche Perspektive, die aussichtloser nicht sein könnte. „Wir waren in der Defensive über 90 Minuten in der Defensive sehr stabil, nach vorne aber leider zu harmlos“, so FCA-Trainer Jos Luhukay zum Grottenkick an der Noris.

Nach der Länderspielpause freut sich Bayer Leverkusen auf eine Jim Knopf Marionette und auf eine begehrte Augsburger Delikatesse im Sonderangebot: „Drei-Zwetschgen-Datschi“, erhältlich am Freitag, 9. September, ab 20 Uhr 30 im Helmut Haller Stadion.

FCA: S. Jentzsch; – G. Sankoh; J. De Roeck; J. Callsen-Bracker; L. Davids; – H. Hosogai; A. Bellinghausen; D. Baier; M. Ndjeng; A. Sinkala; – S. Mölders.

Eingewechselt: D. Reinhardt (81.); A. Gogia (61.); E. Kapllani (81.); –

Ausgewechselt: H. Hosogai (81.); D. Baier (81.); M. Ndjeng (61.); –

Auswechselbank: M. Amsif (TW); U. Möhrle; S. Langkamp; T. Werner;

Tore:

0:1 Alexander Esswein (77.)