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Donnerstag, 18.12.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Politik

Theatersanierung: Das BSW stellt die Systemfrage

Wenn es nach dem Bündnis Sahra Wagen­knecht geht, wird Augsburgs teuer­stes Pflaster, das Staats­theater, zum Schauplatz einer grund­sätz­lichen politi­schen Aus­einander­setzung. Das BSW verlangt nicht nur ein Ende der Kosten­explosion, sondern den klaren Bruch mit der bisherigen Kulturpolitik.

Kommentar von Bruno Stubenrauch

Während die Stadtregierung bemüht ist, das 417-Millionen-Euro-Projekt durch eine Abfolge von Krisen zu manövrieren, setzt das BSW in einer Presse­mit­teilung vom Donners­tag auf totale Ent­zauberung. Der Ansatz ist ebenso schlicht wie radikal: Schluss mit kost­spieligen Neubauten, indu­strielle Straffung des Spiel­betriebs und die voll­ständige Verlagerung der finan­ziellen Lasten auf den Freistaat.

Ende des Theaters in seiner bisherigen Form

Anstelle eines repräsentativen „Theater­quartiers“ sollen Werkstätten und Lager in günstige Gewerbe­hallen im Umland ausgelagert werden. Das mag betriebs­wirt­schaft­lich sogar effizient sein, untergräbt jedoch das Leitbild eines zentralen Kunst­standorts. Auch die Forderung nach einem konse­quenten „En-suite-Betrieb“ – Stücke wochenlang am Stück statt im täglichen Wechsel – dürfte vielerorts als Frontal­angriff auf künst­lerische Vielfalt verstanden werden. Mindestens wäre es das Ende des Staats­theaters in seiner bisherigen Gestalt – zugunsten einer durch­opti­mierten Abspielstätte.

Die verlangte vollständige Kosten­übernahme durch den Freistaat impliziert zugleich die finan­zielle Handlungs­unfähig­keit der Stadt. Dass das BSW die Theater­millionen dabei direkt gegen dringend nötige Schul­sanierungen aufrechnet – trotz Devise „verbinden statt spalten“ – ist Kalkül, zuge­schnitten auf eine Haus­halts­krise, die als politi­scher Resonanz­raum dienen soll.

Außerparlamentarische Systemfrage

Bild: BSW

Dabei ist das BSW erst seit wenigen Tagen auf der Augsburger Bühne präsent. Noch ist nicht einmal sicher, ob die Partei am 8. März überhaupt auf dem Stimm­zettel stehen wird – derzeit sammelt sie noch die nötigen Unter­stützungs­unter­schriften. Dennoch stellt sie die System­frage, bevor sie überhaupt im Rathaus sitzt: Es geht nicht mehr um Architektur, sondern um die grund­sätz­liche Frage, ob sich Augsburg Hochkultur in dieser Form noch leisten will.

Dass das BSW mit diesem entwaffnend ehrlichen Kassensturz den etab­lierten Parteien den Wahlkampf aufzwingen kann, erscheint jedoch unwahr­scheinlich. Dafür ist diese Position zu klar eine Minder­heiten­meinung.

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