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Samstag, 06.09.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Lokalpolitik

Grüner Antrag zum Gender Monitoring scheitert im Sportausschuss

Die Augsburger Grünen wurden bei einem Antrag im Sportausschuss von ihrem CSU-Koalitionspartner nicht unterstützt. Der Grüne Antrag bezüglich eines Gender Monitoring und Gender Budgeting wurde von allen anderen Stadträten des Ausschusses abgelehnt.

Von Siegfried Zagler

DAZ-Archiv

Kurz nach der Abstimmung verfassten die Grünen eine Pressemitteilung, in der sie ihre Frustration zum Ausdruck brachten: Es handle sich um eine „enttäuschende Entscheidung“, da dieser Antrag für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sportbereich gesorgt hätte“.

Die Gleichstellung aller Geschlechter in den Bereichen Sport und Kultur zu untersuchen und als zweiten Schritt zu steuern – das war die Intention eines Antrags zu Gender Monitoring und Gender Budgeting der Augsburger Fraktion der Grünen bereits im Dezember 2022. Die Verwaltung solle  die Verteilung von Fördergeldern nach Geschlecht analysieren, da die finanzielle Unterstützung einen erheblichen Einfluss auf die sportliche und kulturelle Teilhabe habe und so eine gendergerechte Verteilung geschehen würde. „Damit wäre auch Art. 3, Grundgesetz entsprochen, laut dem der Staat die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern fördern und vor allem bestehende Nachteile beseitigen soll“, so die Auffassung der Grünen.

Grüne: Gleichstellung der Geschlechter wird verhindert

“Mit der Ablehnung unseres Antrags wird die Gleichstellung der Geschlechter und die Förderung von Frauen, die wir in allen gesellschaftlichen Bereichen so dringend benötigen, verhindert. Statt Schritte Richtung Gleichberechtigung zu gehen, wird hier eine Chance vertan. Mit dem seit 2007 durchgeführten Gendermainstreaming liegen bereits Daten vor, mit denen eine Auswertung im Sinne unseres Antrags durchaus möglich gewesen wäre!” So äußerte sich Verena von Mutius-Bartholy, kulturpolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende der Grünen Stadtratsfraktion.

“Leider sind wir gesellschaftlich noch nicht so weit, dass Frauen – auch im Sport – gleichberechtigt entscheiden können: Wir sehen massive Unterschiede in der Sportwelt zwischen Frauen- und Männerteams, sei es die Bezahlung, die mediale Präsenz bei Erfolgen oder in der Vereinshierarchie. Es fehlt die Perspektive der Frauen. Wir wollten auf lokaler Ebene gegensteuern, um dieser Ungleichheit und Ungerechtigkeit etwas entgegenzusetzen. Ein Monitoring, wie von uns ins Spiel gebracht, wäre unkompliziert durchführbar gewesen und hätte uns Erkenntnisse geliefert, auf deren Basis wir sportpolitische Überlegungen vorantreiben können. Traurig für die Augsburger Sportlandschaft, dass es hierfür im Ausschuss keine Mehrheit gab.”

Opposition: Theoretischer Antrag aus der grünen Genderblase

Die Augsburger CSU hielt sich bei der Bewertung zurück, um den Burgfrieden der Schwarz-Grünen Koalition in der Außenwirkung nicht über Gebühr zu belasten und überließ Hans Wengenmeir die Bühne der Kritik, die der FW-Stadtrat für eine schwere Kanonade zu nutzen verstand: „Der Antrag der Grünen Fraktion zeugt von keinerlei Expertise oder Affinität in Sachen Vereinsstruktur beziehungsweise Breitensport“, so Wengenmeir. Besonders schlimm an dem Antrag sei aber die Unkenntnis der Grünen zur gängigen Sportförderung der Stadt Augsburg. Dies zeige sich in der Behauptung im Antrag zur mangelnden Datenlage der Sportverwaltung. „Sportvereine sind seit vielen Jahren bei der Beantragung der Vereinspauschale zur Abgabe einer Bestandserhebung verpflichtet. Darin wird haarklein aufgelistet, wie viele Mitglieder, männlich-weiblich; Kinder-Jugendliche-Erwachsene; Geschlecht gesamt und heruntergebrochen auf die einzelnen Abteilungen/Sportarten, vorhanden sind. Die Sportverwaltung hat also detaillierte Daten der Sportvereine!“

Völlig kontraproduktiv sei der Antrag auch in Zeiten des Mangels an ehrenamtlichen Funktionären und Trainern im Sport. „Vereine sind seit Jahren froh, überhaupt Nachfolger für Vorstandsposten, Abteilungsleitung, aber auch qualifizierte Kräfte für das Training unserer Kinder beziehungsweise Sportlerinnen und Sportler zu finden“, so Wengenmeir, der im Gespräch mit der DAZ die Grünen als „weltfremd“ bezeichnete, „wenn sie Vereinsförderung vom Gendern abhängig machen wollen“.

Mit dieser Haltung lehnten alle Stadträte des Sportausschusses gegen drei Grüne Stimmen den Antrag ab. Am 24. April wird der gleiche Antrag im Kulturausschuss behandelt und dort mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls scheitern.

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