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Sonntag, 23.11.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Finanzen

So will die Stadt das Römische Museum finanzieren

Der Neubau des Römischen Museums wird die Stadt Augsburg einen mittleren zwei­stelligen Millionen­betrag kosten – auch wenn der Freistaat sich kräftig beteiligt und das Grund­stück bereit­stellt. Zu viel, um die Summe auf einmal zu schultern. Deshalb setzt die Stadt auf ein Finan­zierungs­modell, das sich schon einmal bewährt hat.

Von Bruno Stubenrauch

Römisches Museum, Entwurfs­variante aus der Mach­bar­keits­studie (Grafik: DAZ)

So könnte das Römische Museum im Jahr 2033 aussehen: Auf den Funda­menten der früheren Gefängnis­bauten in der Karmelitengasse wird ein kompakter Neubau mit rund 35 mal 35 Metern Grund­fläche und drei Geschossen errichtet. Der denkmal­geschützte Korn­speicher wird umgebaut und nimmt eine Cafeteria, eine Dauer­aus­stellung sowie ver­schiedene Funktions­räume auf.

75 Millionen Euro bis 2033

Die nun veröffentlichte Machbar­keits­studie veranschlagt für Bau, Bau­neben­kosten und Aus­stattung 63 Milli­onen Euro brutto (Kosten­stand 2024). Mit Bau­kosten­index wären bei Fertig­stellung rund 75 Milli­onen Euro zu erwarten, so die Verwaltung.

Diese Summe sei im städtischen Haushalt nicht dar­stell­bar, heißt es im Beschluss­vorschlag. Die Verwaltung empfiehlt daher eine Deckelung auf 60 Milli­onen Euro mittels Redu­zierung des Raum­programms. Weitere Ent­lastungen könnten durch Förder­mittel von 1,8 Mio. Euro sowie zweck­ge­bundene Erb­schaften in Höhe von 4,85 Mio. Euro erzielt werden. Die größte Ersparnis käme vom Freistaat, der „bis zu 50 Pro­zent der Investi­tions­kosten“ über­nehmen will (DAZ berichtete).

Finanzierungsmodell der Stadtbücherei

Für die so reduzierten Projektkosten soll dann ein Modell zum Einsatz kommen, das sich bereits 2009 beim Neubau der Stadt­bücherei bewährt hat – und seitdem unver­ändert läuft:

  • Die städtische Wohnungs­bau­gesell­schaft WBG übernahm als General­über­nehmer Planung, Bau und Finan­zierung des 13,2 Milli­onen Euro teuren Projekts.
  • Die Stadt stellte das Grundstück per Gestattungs­vertrag zur Verfügung.
  • Finanziert wurde das Gebäude über Eigen­mittel der WBG und ein Darlehen der BayernLabo.
  • Die Stadt mietet das fertige Gebäude 30 Jahre lang und zahlt dafür jährlich 1,1 Milli­onen Euro.
  • Aus den Mietzahlungen bestreitet die WBG Bewirt­schaf­tung, Instand­haltung und Finan­zierung und tilgt das Darlehen; die Miete dient der Bank als Sicherheit.
  • Nach Ablauf der Mietzeit fällt das Gebäude kostenlos oder zum Restwert an die Stadt.

„Dauerauftrag“ an die WBG-E

Beim Römischen Museum soll nun die städtische Wohn­bau­gruppe Augsburg GmbH (WBG-E) als General­über­nehmer fungieren. Die Stadt geht davon aus, dass man mit einer Jahres­miete in Höhe von unter 1,5 Mio. Euro brutto hinkommen könnte, die den Haushalt 30 Jahre lang belasten würde.

Die Rechnung beruht auf der gedeckelten Kosten­schätzung mit 60 Milli­onen Euro, der zugesagten Beteili­gung des Freistaats sowie dem Einsatz der Erb­schaften und Förder­mittel. „Eine derartige jährliche Belastung des städti­schen Haus­haltes ist abbildbar“, so der Beschluss­vor­schlag der Verwaltung. Am 11. De­zem­ber stehen die Rechen­spiele erstmals auf der Tages­ordnung des Stadtrats.

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