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Samstag, 27.12.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Kultur

So will die Stadt das Römische Museum finanzieren

Der Neubau des Römischen Museums wird die Stadt Augsburg einen mittleren zwei­stelligen Millionen­betrag kosten – auch wenn der Freistaat sich kräftig beteiligt und das Grund­stück bereit­stellt. Zu viel, um die Summe auf einmal zu schultern. Deshalb setzt die Stadt auf ein Finan­zierungs­modell, das sich schon einmal bewährt hat.

Von Bruno Stubenrauch

Römisches Museum, Entwurfs­variante aus der Mach­bar­keits­studie (Grafik: DAZ)

So könnte das Römische Museum im Jahr 2033 aussehen: Auf den Funda­menten der früheren Gefängnis­bauten in der Karmelitengasse wird ein kompakter Neubau mit rund 35 mal 35 Metern Grund­fläche und drei Geschossen errichtet. Der denkmal­geschützte Korn­speicher wird umgebaut und nimmt eine Cafeteria, eine Dauer­aus­stellung sowie ver­schiedene Funktions­räume auf.

75 Millionen Euro bis 2033

Die nun veröffentlichte Machbar­keits­studie veranschlagt für Bau, Bau­neben­kosten und Aus­stattung 63 Milli­onen Euro brutto (Kosten­stand 2024). Mit Bau­kosten­index wären bei Fertig­stellung rund 75 Milli­onen Euro zu erwarten, so die Verwaltung.

Diese Summe sei im städtischen Haushalt nicht dar­stell­bar, heißt es im Beschluss­vorschlag. Die Verwaltung empfiehlt daher eine Deckelung auf 60 Milli­onen Euro mittels Redu­zierung des Raum­programms. Weitere Ent­lastungen könnten durch Förder­mittel von 1,8 Mio. Euro sowie zweck­ge­bundene Erb­schaften in Höhe von 4,85 Mio. Euro erzielt werden. Die größte Ersparnis käme vom Freistaat, der „bis zu 50 Pro­zent der Investi­tions­kosten“ über­nehmen will (DAZ berichtete).

Finanzierungsmodell der Stadtbücherei

Für die so reduzierten Projektkosten soll dann ein Modell zum Einsatz kommen, das sich bereits 2009 beim Neubau der Stadt­bücherei bewährt hat – und seitdem unver­ändert läuft:

  • Die städtische Wohnungs­bau­gesell­schaft WBG übernahm als General­über­nehmer Planung, Bau und Finan­zierung des 13,2 Milli­onen Euro teuren Projekts.
  • Die Stadt stellte das Grundstück per Gestattungs­vertrag zur Verfügung.
  • Finanziert wurde das Gebäude über Eigen­mittel der WBG und ein Darlehen der BayernLabo.
  • Die Stadt mietet das fertige Gebäude 30 Jahre lang und zahlt dafür jährlich 1,1 Milli­onen Euro.
  • Aus den Mietzahlungen bestreitet die WBG Bewirt­schaf­tung, Instand­haltung und Finan­zierung und tilgt das Darlehen; die Miete dient der Bank als Sicherheit.
  • Nach Ablauf der Mietzeit fällt das Gebäude kostenlos oder zum Restwert an die Stadt.

„Dauerauftrag“ an die WBG-E

Beim Römischen Museum soll nun die städtische Wohn­bau­gruppe Augsburg GmbH (WBG-E) als General­über­nehmer fungieren. Die Stadt geht davon aus, dass man mit einer Jahres­miete in Höhe von unter 1,5 Mio. Euro brutto hinkommen könnte, die den Haushalt 30 Jahre lang belasten würde.

Die Rechnung beruht auf der gedeckelten Kosten­schätzung mit 60 Milli­onen Euro, der zugesagten Beteili­gung des Freistaats sowie dem Einsatz der Erb­schaften und Förder­mittel. „Eine derartige jährliche Belastung des städti­schen Haus­haltes ist abbildbar“, so der Beschluss­vor­schlag der Verwaltung. Am 11. De­zem­ber stehen die Rechen­spiele erstmals auf der Tages­ordnung des Stadtrats.

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Römisches Museum: Die Machbar­keits­studie ist endlich öffentlich

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Stadtteilbücherei Göggingen zieht um

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Theater: Bauarbeiten am Großen Haus werden fortgesetzt

Untersuchte Staubproben geben Entwarnung Der Verdacht auf Schadstoffe im Inneren des Großen Hauses des Staatstheaters Augsburg, der Ende vergangener Woche von einer ausführenden Firma auf der Baustelle gemeldet wurde, hat sich nicht bestätigt. Die Untersuchung von Staubproben hat bestätigt, dass sich keine Schadstoffe in der Luft befinden, die eine Weiterarbeit beeinträchtigen. Die Bauarbeiten können demnach […]

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Der Brandner Kasper in der Puppenkiste: Der Tod ist ein Allgäuer

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