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Samstag, 29.11.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Glosse

Kö-Park: Vom Trampelpfad zur Freiluft-Toilette

Die Stadt Augsburg hat am Kö eine alarmie­rende Entdeckung gemacht: Menschen laufen gern auf direktem Wege. Diese Erkenntnis, manifestiert in ein paar Trampel­pfaden, soll nun mit einem Zaun und einer dichten Hecke bekämpft werden.

Kommentar von Bruno Stubenrauch

Konkret soll ab 2. Dezember zwischen Bahnsteig A4 und der Kö-Parkanlage ein 1,40 Meter hoher und 100 Meter langer Zaun entstehen, im Frühjahr ergänzt durch eine 80 Zenti­meter breite Buchenhecke.

Aber vielleicht sitzen die wirklichen Trampel ja in der Verwaltung, weil sie Wege vergessen haben? Immerhin scheint ein schlechtes Gewissen vorhanden zu sein: „Wie eine fachliche Prüfung ergeben hat, ist ein Ausbau der Trampel­pfade und damit der Bau eines zusätz­lichen Weges im Bereich der Bäume aufgrund des stark verwurzelten Bodens nicht möglich,“ so die städtische Presse­mit­teilung.

Doch nichts ist unmöglich, wie der Volksmund sagt. Wie wäre es mit dem Gebäude­typ E, der gerade bundes­weit eingeführt wird? Fachplaner erhalten damit mehr Spielraum für innovative und nach­haltigere Lösungen, die von starren Normen abweichen. Geht nicht gibt’s nicht!

Geht nicht gibt’s nicht: Wegetyp „E“ (Symbolbild)

Nicht mitgedacht wurde leider auch, dass die Hecke eine Grünfläche schafft, die vom Halte­stellen­dreieck aus kaum noch einsehbar sein wird – Stichwort: fehlende soziale Kontrolle. Man kann nur hoffen, dass der neue Bewuchs nicht zum 100 Meter langen Sichtschutz für spontane Bedürfnis­befriedigung avanciert.

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