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Dienstag, 08.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Freilichtbühne

Freilichtbühne: Einer für alle – alle für einen

Stimmungsvolle Aufführung der 3 Musketiere auf der Freilichtbühne

Von Halrun Reinholz

© Jan-Pieter Fuhr

Ein relativ wenig bekanntes Musical, wenn auch mit einer sehr bekannten Handlung, erwartet die Zuschauer in diesem Jahr auf der Freilichtbühne: es geht um die drei Musketiere, die in der Romanvorlage von Alexandre Dumas  „Einer für alle – alle für einen“  mutig und geschickt mit ihren Degen gegen Unrecht kämpfen. Nun ja, damit hat sich das Bekannte bei den meisten Menschen schon erschöpft. Schon vor 20 Jahren haben die niederländischen Brüder Rob & Ferdi Bolland das (auch von Verfilmungen) berühmte Mantel- und Degen-Stück auf die Musical-Bühne gebracht. Die beiden hatten sich bereits als Song-Schreiber für Falco („Rock me Amadeus“) einen Namen gemacht. Dass die „3 Musketiere“ nicht bekannter sind in der Musical-Szene liegt wohl daran, dass es tatsächlich nur wenig Ohrwürmer oder Hits gibt, die sich unter den Liedern nachhaltig einprägen. Die obligaten Musical-Kitsch-Nummern halten sich die Waage mit dynamischen Melodien, flotten Fecht-Szenen (eigens choreografiert von Thomas Ziesch)  und auch durchaus komischen Sprech-Einlagen.

Jedenfalls eine gute Vorlage für stimmungsvolle Inszenierungen, in Augsburg durch den erfahrenen Musical-Regisseur Ulrich Wiggers, mit Verstärkung von Florian Honigmann. Die Bühne mit ihrer natürlichen Kulisse wird von einer großen schwenkbaren Treppe dominiert, damit können mehrere Orte  abwechselnd bespielt werden. Trotz vieler Volks-Szenen fehlen große Auftritte mit Kutschen oder sonstigen Gefährten, die Musketiere sind meist zu Fuß unterwegs. Einzig bei der Fahrt über den Ärmelkanal wird das Schiff sehr effektvoll mit Lichtrahmen simuliert. Den meisten Anklang findet  D`Artagnans Pferd Pomme-de-Terre, ein ausgeklügeltes Konstrukt, in dem sich zwei Statisten verbergen und ihm Leben einhauchen – leider kommt es nur wenig zum Einsatz.

Wir meistens ist auf der Freilichtbühne auch diesmal viel Stammpersonal des Staatstheaters im Einsatz. Das Philharmonische Orchester nicht sichtbar, weil hinter einem Bretterverschlag eingehaust. Doch Dirigentin Anna Malek vermittelt überzeugend, dass die Musiker tatsächlich da sind und verschwindet durch die Tapetentür, wo die flotten Töne alsbald zu hören sind. Im Einsatz ist auch der Opernchor (einzelne Chormitglieder wie Gerhard Werlitz auch mit Solo-Rollen), das Ballettensemble und die Statisterie. Bei den Solisten hat man meist auf Gäste aus der Musical-Szene gesetzt. 

Florian Peters als gutaussehender D`Artagnan begeisterte das Publikum ebenso wie, die drei Musketiere (Hannes Staffler als Athos, Patrick L. Schmitz als Portos und Dennis Weissert als Aramis) und Alexander Franzen als der böse Kardinal Richelieu, und Erik Völker als König. Von den drei Frauen ragt Katja Berg (bzw. Susanne Panzner) als Milady de Winter (mit kolossal raffiniertem Kostüm!) heraus, Larissa Hartmann als Constance und Luise von Garnier als Königin flankieren sie jedoch kongenial. Ein Gewinn sind die Anleihen aus dem Schauspiel-Ensemble: Sebastian Müller-Stahl (unter anderem)  als Rochefort mit der Augenklappe und Marina Lötschert in verschiedenen Rollen, die ihr komisches Potenzial zur Geltung bringen. 

Großer Schlussapplaus für alle. Das Publikum schätzt offenbar den etwas intimeren Rahmen ohne das gewohnte (und wohl auch nicht mehr ganz zeitgemäße) große Feuerwerk am Schluss – ein bisschen Pyro- und Laser-Technik ist natürlich trotzdem dabei. Eine bodenständige, charmante Aufführung, die zeigt, dass ein guter Freilichtbühnen-Abend auch mit ein bisschen weniger Trara auskommt. 

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