„Gegen Vergessen – Für Demokratie“: Gerlinger übernimmt Vorsitz
Der Träger des Bundesverdienstkreuzes, Dr. Bernhard Lehmann, gibt den Vorsitz der regionalen Arbeitsgruppe des bundesweiten Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ an Christian Nerlinger ab.
Lehmann (67) tritt von seinem Amt zurück. Lehmanns Nachfolger wird Dr. Christian Gerlinger (46). Der langjährige Büroleiter des ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Heinz Paula und des Landtags-abgeordneten Herbert Woerlein arbeitet im Sozialreferat der Stadt Augsburg. Bei „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ ist er bereits viele Jahre Mitglied. „Hans-Jochen Vogel hat mich schon immer sehr beeindruckt. Er war der Gründungsvater des Vereins in den 90ern“, so Gerlinger. Am kommenden Mittwoch, den 14.12.16 wird Dr. Bernhard Lehmann im Oberen Fletz des Augsburger Rathauses (19.30 Uhr) auf seine Arbeit für „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ zurückblicken und den Stab an Dr. Christian Gerlinger weiterreichen. Auch der Bundesvorsitzende Prof. Dr. Bernd Faulenbach wird zu dieser Gelegenheit vor Ort sein. Er referiert zum Thema „Einwandern in die deutsche Geschichte? Zum Umgang mit Geschichte in der Migrationsgesellschaft“.
Der Verein wurde 1993 von Vertretern des öffentlichen Lebens verschiedener Parteien gegründet. Motivation hierfür waren auch die rassistischen und fremdenfeindlichen Ausschreitungen zwischen 1991 und 1993 wie in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Politiker, Wissenschaftler, Pädagogen, Gewerkschafter, Journalisten und Leiter von Gedenkstätten. Gründungsvorsitzender des Vereins war Hans-Jochen Vogel. Ihm folgte 2000 Hans Koschnick nach, der das Amt bis 2003 ausübte, woraufhin bis 2012 Joachim Gauck der Vorsitzende war – bis dieser zum Bundespräsidenten gewählt wurde. Gaucks Nachfolger war bis Ende 2014 Wolfgang Tiefensee. Ende 2015 wählte die Mitgliederversammlung Bernd Faulenbach zum neuen Vorsitzenden. In der Satzung des Vereins ist als Zweck des Vereins angeführt, “zur Auseinandersetzung mit Feindbildern, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und anderer Formen des politischen Extremismus und zur Förderung demokratischer Gesinnung beizutragen.”