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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

„Erneuerung“ – Europäischer Tag der jüdischen Kultur

Am 4. September veranstaltet das Jüdischen Museum Augsburg Schwaben und die Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg den “Europäischen Tag der jüdischen Kultur”. Dabei rücken am Sonntag, 4. September 2022, ab 10.00 Uhr beide Museumsstandorte und zahlreiche Orte im Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben ins Zentrum der Betrachtung.

Synagoge in der Halderstraße – © JMAS/Ilya Kotov

Seit mehr als 20 Jahren veranstalten jüdische und nichtjüdische Einrichtungen unter der Dachorganisation der „European Association for the Preservation and Promotion of Jewish Culture and Heritage“ (AEPJ) gemeinsam den Europäischen Tag der jüdischen Kultur. Der Tag lädt dazu ein, das historische und kulturelle Erbe der Jüdinnen und Juden in Europa kennenzulernen. 2022 steht der Tag unter dem Motto „Erneuerung“.

Das Thema Erneuerung ist ein wesentlicher Bestandteil des jüdischen Jahreszyklus und der jüdischen Kultur im Allgemeinen. Die Feste Rosch ha-Schana und Jom Kippur etwa, mit denen das Jüdische Jahr Ende September beginnt, bieten die Gelegenheit über vergangene Handlungen nachzudenken und sie zu würdigen, während man mit neuen Vorsätzen, Optimismus und Entschlossenheit nach vorne blickt.

Auch das Jüdische Museum Augsburg Schwaben, die Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg und zahlreiche historische Synagogenorte in Bayerisch–Schwaben laden dazu ein, neue Blicke auf die jüdische Museums- und Erinnerungsarbeit zu werfen.

Am Standort Innenstadt in der Halderstraße 6 – 8 steht das Programm ganz unter dem Jahresmotto „Erneuerung“: Nicht nur die über 100 Jahre alte Große Synagoge wird renoviert, auch das JMAS will sich rundum erneuern und die Dauerausstellung neugestalten. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, diesen Prozess zu unterstützen: Was interessiert sie, wenn sie ins Museum kommen, welche Erwartungen haben sie? Was wünschen sie sich von einem historischen Museum im 21. Jahrhundert? Umgekehrt wird ein Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen gewährt: Welche Fragen stellen sich bei der Gestaltung der neuen Dauerausstellung? Welche Objekte schlummern im Depot, die Teil der neuen Ausstellung werden könnten? Daneben gibt es auch zahlreiche (Familien-)Führungen durch die Große Synagoge und die Dauerausstellung mit der aktuellen Intervention „Judenbilder“, ein Konzert des „Duo Nefesch“ (16.00 Uhr) und ein Kinderprogramm mit Bastel- und Tanzworkshops.

Am Standort der ehemaligen Synagoge Kriegshaber (Ulmer Straße 228) kann man die älteste erhaltene Synagoge in Bayerisch-Schwaben besichtigen, die 2011 – 2014 restauriert wurde und die Einblicke in verschiedene Epochen jüdischen Lebens in Kriegshaber ermöglicht. Führungen finden um 10.00, 12.00 und 15.00 Uhr statt.

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Das Programm in Augsburg:

Standort Innenstadt, Halderstraße 6-8

10.00 – 17.00 Uhr               Tag der offenen Tür in Museum und Synagoge*, Eintritt frei

ab 10.30 Uhr                        Workshop zu Objekten aus der Sammlung

11.00 Uhr                             Familienführung: Unterwegs mit den Synagogenmäusen

12.00, 13.00 & 15.00 Uhr  Führungen durch die Dauerausstellung und die Synagoge (5,00 | 3,00 € ermäßigt)

12.30, 13.30 & 14.30 Uhr  Workshops zur Neugestaltung der Dauerausstellung

13.00 Uhr                              Tanzworkshop

14.00 – 16.00 Uhr               Basteln

16.00 Uhr                              Konzert. Jiddische Lieder mit dem Duo Nefesch

Standort Ehemalige Synagoge Kriegshaber, Ulmer Straße 228

 10.00 – 17.00 Uhr               Tag der offenen Tür, Eintritt frei

10.00, 12.00 & 14.00 Uhr Führungen durch die Ehemalige Synagoge

(5,00 | 3,00 € ermäßigt)

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Programm im „Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben“

Altenstadt:

 14.00 Uhr                  Führung über den Jüdischen Friedhof* in Illereichen (Obere Illereicherstr. 2)

16.00 Uhr                  Führung durch das Jüdische Altenstadt Treffpunkt: Rathaus Altenstadt (Hindenburgstr. 1)

 

Buttenwiesen

 14.00 – 17.00 Uhr   Tag der offenen Tür im begehbaren Denkmal Mikwe Buttenwiesen und dem Jüdischen Friedhof* – Themenführungen (30 Min.) mit Bernhard Hof und Dr. Johannes Mordstein: Entwicklungsperspektiven des jüdischen Ensembles

Ausstellung in der Ehemaligen Synagoge: »Eine Pforte des Himmels– mitten im Ort« – Bauzaunausstellung »Auf dem Weg zum Guten Ort«

Kinderführungen auf Anfrage. Kontakt: www.lernort –buttenwiesen.de; Tel.: 08274 999943 (Bernhard Hof) Ort: Louis-Lamm-Platz 8 (ehem. Schulplatz 8). Die Teilnahme ist kostenlos.        

 

Fellheim: 

14.00 Uhr                  Führung über den Jüdischen Friedhof* in Fellheim Treffpunkt: Ehemalige Synagoge Fellheim (Memminger Str. 44)

 

Fischach: 

11.00 Uhr                  Führung über den Jüdischen Friedhof* – Treffpunkt: Jüdischer Friedhof (Kohlbergstr. 18b). Besucher werden gebeten, den Rathausparkplatz an der Hauptstraße 16 zu nutzen. Keine Anmeldung erforderlich.

 

Harburg:

16.30 – 18.00 Uhr   Rundgang »Auf den Spuren jüdischer Geschichte« durch die Harburger Altstadt. Treffpunkt: Parkplatz an der Grasstraße in Harburg. Gebühr: Freiwillige Spende. Keine Anmeldung erforderlich.

 

Ichenhausen:

13.30 – 17.00 Uhr   Öffnung der Ehemaligen Synagoge (Vordere Ostergasse 22).

14.00 – 15.00 Uhr   Führung über den Jüdischen Friedhof* mit Dr. Claudia Madel–Böhringer. Treffpunkt: Parkplatz bei der Freizeit- und Minigolfanlage am südlichen Stadtrand von Ichenhausen

 

Memmingen:

11.00 – 17.00 Uhr    Freier Eintritt im Stadtmuseum Memmingen (Zangmeisterstr. 8)

Sonderausstellung: »Feibelmann muss weg. Ein antisemitischer Vorfall aus der schwäbischen Provinz«

Dauerausstellung: »Jüdisches Leben in Memmingen«

19.00 Uhr                  Impuls–Stadtführung »Auf Spurensuche: Was bleibt von Feibelmann?« mit Heimatpflegerin Sabine Streck

Treffpunkt: Eingang Stadtmuseum Memmingen. Gebühr: 5,00 €

*: Männliche Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.