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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Bombenalarm: Stadt Augsburg gibt Standorte der Notunterkünfte bekannt

In Augsburg sind rund 54.000 Menschen aufgrund des Fundes einer Fliegerbombe von einer Zwangsevakuierung am 1. Weihnachtsfeiertag betroffen. Insgesamt sind an diesem Tag in der Innenstadt von Augsburg rund 2000 bis 2500 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Hilfsdiensten zum Teil aus ganz Bayern im Einsatz.

Krisenstab: Stefanie Rohde, Michael Gebler, Norbert Zink, Kurt Gribl, Dirk Wurm, Frank Habermaier, Richard Goerlich (v.l.) Foto: DAZ)

Krisenstab: Stefanie Rohde, Michael Gebler, Norbert Zink, Kurt Gribl, Dirk Wurm, Frank Habermaier, Richard Goerlich (v.l.) Foto: DAZ)


Für zirka 3000 Menschen werden von der Stadt Notunterkünfte bereitgestellt. “Für Menschen, die nicht bei Familie, Freunden und Bekannten unterkommen, wird die Stadt Notunterkünfte zur Verfügung stellen”, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt. Als Notunterkünfte sind vorgesehen:

das Rudolf-Diesel-Gymnasium (Aufnahme-Kapazität ca. 250 Menschen),

die Hans-Adlhoch-Volksschule (Aufnahme-Kapazität ca. 250 Menschen),

die Berufsschule VI (Aufnahme-Kapazität ca. 250 Menschen),

die Turnhalle TSG Augsburg (Aufnahme Kapazität ca. 250 Menschen),

die Messe Augsburg (Schwabenhalle) (1100 Menschen und bei Bedarf mehr),

die WWK Arena (FCA Stadiongebäude) (ca. 1000 Menschen).

Wer den 1. Weihnachtsfeiertag weder im Familienkreis noch in einer angebotenen Notunterkunft  verbringen möchte, könnte auf der städtischen Plattform auf temporäre Gastfreundschaft stoßen.

Unter dem Hasthag #WillkommenImWarmen ist eine Facebookseite eingerichtet, auf der man  Gastfreundschaft anbieten und wahrnehmen kann. Die Seite dient dazu, Unterkunfts-Suchenden einen “Platz im Warmen” anzubieten oder bei der Suche behilflich zu sein, sich zu verabreden oder einen Platz zu empfehlen.



Sicherheitsrechtliche Allgemeinverfügung der Stadt


Die Stadt Augsburg hat für die Evakuierung eine sicherheitsrechtliche Allgemeinverfügung erlassen. Entsprechend ist der Aufenthalt in der festgelegten Schutzzone am Sonntag, 25. Dezember 2016, ab 10 Uhr nicht mehr erlaubt. Zutritt haben nur die an der Kampfmittelbeseitigung beteiligten Personen, sowie die Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der Integrierten Leitstelle und die Mitglieder der Führungsgruppe Katastrophenschutz.

Appell an die Bürger

Dringender Appell ergeht an alle betroffenen Bürger, sich eigenverantwortlich an der Evakuierung zu beteiligen. „Bitte denken Sie auch daran, Ihre Nachbarn zu benachrichtigen. Vor allem wenn es sich um alleinstehende und ältere Personen handelt oder die Nachbarn kein Deutsch sprechen“, so Ordnungsreferent Dirk Wurm.



Postwurf-Information an Betroffene


Alle in der Schutzzone liegenden Haushalte erhalten ab morgen ein amtliches Schreiben als Postwurfsendung, die zur anstehenden Evakuierung in den Sprachen Englisch, Türkisch, Rumänisch, Italienisch, Polnisch, Kroatisch und Griechisch informiert.

Bus und Tram im Ferientakt

Schutzzone und Notunterkünfte

Schutzzone und Notunterkünfte


Zum Verlassen der Schutzzone stehen den Bürgern auch die Busse und Straßenbahnen der Stadtwerke Augsburg (swa) kostenlos zur Verfügung. Von Betriebsbeginn um etwa 5:00 Uhr bis 10:00 Uhr gilt der Ferienfahrplan (Montag bis Freitag). Es verkehren alle gewohnten Linien und alle Haltestellen werden angefahren. Je nach Bedarf werden flexibel Zusatzfahrzeuge eingesetzt. Fahrpläne finden Sie im Internet unter ww.sw-augsburg.de und an allen Haltestellen. Damit ist gewährleistet, dass die Bürger die offiziellen Notunterkünfte erreichen, aber auch zu Verwandten und Freunden außerhalb der Schutzzone mit dem ÖPNV gelangen können. Nach 10:00 Uhr und bis zum Ende der Entschärfung der Fliegerbombe verkehren in Augsburg keine Busse und Straßenbahnen der swa. Regionalbuslinien des AVV fahren außerhalb der Schutzzone soweit möglich. Für die Rückkehr der Bürger werden nach Freigabe der Schutzzone Busse eingesetzt, die bedarfsgerecht fahren werden.

Hotline für Transport von Bettlägerigen

Bettlägerige Personen, die selbst nicht in der Lage sind, das Evakuierungsgebiet zu verlassen, können unter der Rufnummer 0821/19222 einen Liegendtransport vereinbaren.

Mitnahme von Tieren

Auch die Mitnahme von Tieren ist ein großes Thema bei den Anfragen der Bürger, die bei der Stadt in großer Anzahl eingehen. Diese können in entsprechenden Transportboxen auch im öffentlichen Nahverkehr und in den Sammelunterkünften kostenlos mitgenommen werden. Das Tierheim Augsburg hat eine Facebookseite (@tierheimaugsburg) eingerichtet, auf der Angebote für Pflegestellen von Tieren für die Zeit der Evakuierung eingestellt werden können. Auch im Tierheim selbst können Kleintiere abgegeben werden. Auch für Hunde und Katzen werden Notplätze freigehalten. Abgabe ist an Heilig Abend bis 16 Uhr möglich, Abholung erst am 26. Dezember.

So informiert die Stadt die Bürger

Bürgertelefon: Seit dem heutigen Donnerstag, 22. Dezember, ist ab 12 Uhr ein Bürgertelefon eingerichtet, das 24 Stunden rund um die Uhr erreichbar ist. Telefonnummer: 0821 324 4444.

Städtische Webseite

Unter www.augsburg.de/evakuierung gibt es alle Informationen aktualisiert.

Soziale Medien

Die Stadt informiert gemeinsam mit der Polizei auch immer aktuell über die sozialen Medien unter www.facebook.de/augsburg, www.twitter.com/augsburgcity, WhatsApp (www.augsburg.de/whatsApp) oder per Telefon 0821/324 4444 (rund um die Uhr).