Augsburger Jugenddelegation stärkt japanische Städtepartnerschaften
Vom 16. bis 29. September reiste eine zehnköpfige Jugenddelegation aus Augsburg nach Japan, um die Beziehungen zu den Partnerstädten Amagasaki und Nagahama nach vierjähriger pandemiebedingter Pause wieder aufzunehmen.
Von Bruno Stubenrauch
Die Jugenddelegation vor der Burg Hikone –
Foto: Yannik Knab / Stadt Augsburg
Die jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren wurden von Tanja Fottner, Leiterin der Stadtbücherei und Yannik Knab aus dem OB-Referat begleitet. Die Unterbringung in Gastfamilien ermöglichte den Teilnehmenden dabei tiefe, persönliche Einblicke in den japanischen Alltag und festigte die Verbundenheit; einige Delegierte hatten zuvor selbst japanische Gäste beherbergt.
Jugendaustausch mit langjähriger Tradition
Das von den Gastgebern organisierte Kulturprogramm bot vielfältige Eindrücke in das fernöstliche Land. Höhepunkte waren neben offiziellen Empfängen durch die Bürgermeister der Besuch in Hiroshima mit Kranzniederlegung am Friedensdenkmal, die Besichtigung der Expo in Osaka (10 km östlich von Amagasaki) sowie Ausflüge zur Burg Hikone und zur Chikubu-Insel im Biwa-See. Nach den Stationen in den Partnerstädten endete die Reise mit einem zweitägigen Aufenthalt in Tokio.
Der Jugendaustausch, der bereits seit den 1970er-Jahren besteht, unterstreicht die besondere Rolle Augsburgs als erste deutsche Stadt mit einer japanischen Städtepartnerschaft und bis heute einzige mit gleich zwei japanischen Partnerstädten. Mit diesem lebendigen Austausch setzt sich Augsburg nachhaltig für den deutsch-japanischen Dialog und kulturellen Austausch ein.
Die Partnerstädte Amagasaki und Nagahama
Der deutsch-japanische Schwesternstadtbund, der als erster dieser Art 1959 geschlossen wurde, verbindet Augsburg mit zwei sehr unterschiedlichen Städten. Die Initiative für die Partnerschaft ging maßgeblich von Nagahama aus: Der damalige Yanmar-Firmenchef Magokichi Yamaoka, der in München studiert hatte, setzte sich dafür ein, seine Produktionsstandorte Amagasaki und Nagahama zu Partnerstädten Augsburgs zu machen, was 1959 besiegelt wurde.
Amagasaki, eine Industrie- und Handelsstadt in der Hyogo-Präfektur, ist mit rund 450.000 Einwohnern und als bedeutender Standort für Maschinenbau und Chemieindustrie eine moderne Metropole. Sie war bereits im Mittelalter eine wichtige Hafenstadt und diente mit ihrer Burg als westlicher Schutz für Osaka.
Nagahama, im 16. Jahrhundert gegründet, ist eine rund 120.000 Einwohner zählende Stadt am Biwa-See und zeichnet sich durch moderne Architektur, großzügige Promenaden und eine wichtige Rolle in der Textil- und Maschinenbauindustrie aus. Der Biwa-See ist mit 670 Quadratkilometern um ein Viertel größer als der Bodensee und der größte See Japans.
Zum Foto: Die Burg Hikone – 15 km südlich von Nagahama gelegen – ist eine berühmte japanische Burg aus der Edo-Zeit, die ihren Ursprung auf das Jahr 1603 zurückführt. Sie zählt zu den fünf Burgen, die als Nationalschatz eingestuft sind.
Mehr: Burg Hikone auf Google Maps
Basiskarte: d-maps.com – Bearbeitung: DAZ