Römisches Museum: Stadt will diesmal kostenbewusst vorgehen
Noch ist es zu früh für Spekulationen, wie das neue Römische Museum einmal aussehen wird, doch schon jetzt steht fest: Beim nächsten städtischen Großprojekt sollen die Kosten die oberste Priorität genießen.
Von Bruno Stubenrauch
Römisches Museum, Entwurfsvariante aus der Machbarkeitsstudie
So lautete der Tenor der Stadtrats-Pressekonferenz im Vorfeld der Standortentscheidung, die an diesem Donnerstag im Stadtrat auf der Tagesordnung steht. Oberbürgermeisterin Eva Weber erinnerte daran, dass man sich noch im Stadium einer Machbarkeitsstudie befinde – einer Studie, die sich primär mit der Standortfrage befasst und nicht mit dem konkreten Bauentwurf.
Kostenbremse bei 60 Millionen Euro
Die Studie geht auf Basis eines vom Leiter der Stadtarchäologie, Dr. Sebastian Gairhos, erstellten Raumprogramms von rund 75 Millionen Euro Gesamtkosten für das Römische Museum aus. Die habe die Stadt nun auf 60 Millionen gedeckelt (DAZ berichtete). „Jetzt müssen wir schauen, was man dafür bekommt“, so Eva Weber. Die bevorstehenden Planungen hätten sich an dieser Obergrenze auszurichten.
Stadtdirektor Thomas Schmidt-Tancredi stellte in Aussicht, dass die städtischen Kunstsammlungen und Museen auch mit einer reduzierten Ausstellungsfläche leben könnten. Es fänden fortlaufend Gespräche statt. Das bisherige Raumprogramm sieht separate Flächen für Sonderausstellungen vor. Es sei jedoch denkbar, diese in die regulären Ausstellungsbereiche zu integrieren – ähnlich der Präsentation des „Zarensilbers“ im Maximilianmuseum. Dies könne aus Sicht der Stadtarchäologie sogar eine „spannende“ Option darstellen.
Unsicherheiten bei der staatlichen Beteiligung
Die exakte Höhe des finanziellen Beitrags des Freistaats Bayern zum Neubau ist weiterhin unbestimmt. Ministerpräsident Markus Söder hatte im Oktober eine Beteiligung von „bis zu 50 Prozent der Investitionskosten“ in Aussicht gestellt. OB Eva Weber stellte klar, dass mit „Investitionskosten“ auf jeden Fall mehr gemeint sei als die sogenannten „förderfähigen Kosten“, die – wie etwa beim Staatstheater – üblicherweise deutlich unter der Gesamtinvestition liegen.
Dass der Freistaat die neun Millionen Grundstückswert des Areals – das er per kostenlosem Erbbaurecht zur Verfügung stellen will – auf seine anteilige Investition anrechnen wird, sieht OB Eva Weber nicht. Zuschuss und kostenloses Erbbaurecht seien immer getrennt voneinander verhandelt worden.
Weniger optimistisch äußerte sich Stadtdirektor Schmidt-Tancredi, der an den Verhandlungen beteiligt war. Er sehe durchaus einen Zusammenhang zwischen den beiden Komponenten, darüber sei lediglich noch nicht dezidiert verhandelt worden. Ein Signal, dass der Freistaat so vorgehen will, sei bisher allerdings ausgeblieben.





