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Freitag, 26.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Theater Augsburg verbessert Umweltleistung

Umweltmanagement wird in der Augsburger Stadtverwaltung groß geschrieben. Jetzt würdigten Umweltreferent Rainer Schaal und Mathias Kring von der IHK Schwaben die Umweltleistungen des Klärwerks, des Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetriebs (aws) und des Theaters Augsburg.

Das Auditteam des Theaters Augsburg und seine Koordinatoren bei der Verleihung der Validierungsurkunden vor zwei Wochen in der Brechtbühne; vorne von rechts Auditteamleiter Steffen Rohr, Mathias Kring (IHK) und Umweltreferent Rainer Schaal (Foto: Ralf Bendel)

Das Startsignal für das städtische Umweltmanagement gab der Stadtrat bereits im Jahr 1998. Seit 2006 steht allen Ämtern ein Rahmenhandbuch und ein gesamtstädtischer Leitfaden zur Verfügung. Im Januar 2009 wurde eine “Arbeitsgruppe Umweltmanagement” eingerichtet. Seitdem wurden in rund 20 städtischen Ämtern und Betrieben Umwelt­management­systeme aufgebaut. Ziel: mit den eingesetzten Haushaltsmitteln möglichst viel Umwelt­verbesserung zu erreichen.

Theater unter den 1.228 Betrieben in Deutschland mit EU-Öko-Audit

Ganz an der Spitze der städtischen Betriebe stehen das Klärwerk, das nach dem Umwelt­management­system ISO 14001 zertifiziert ist und noch darüber der aws und das Theater Augsburg mit der Validierung nach “EMAS III”. EMAS ist die Kurzbezeichnung für “Eco-Management and Audit Scheme”, besser bekannt als EU-Öko-Audit. Es stellt europaweit die höchsten Anforderungen an Betriebe und Organisationen und deren Umweltleistung und schließt die Vorgaben der ISO 14001 mit ein. Nur vier Augsburger Unternehmen in der freien Wirtschaft, darunter Premium AEROTEC, können ebenfalls eine bestandene EMAS-Prüfung nachweisen, deutschlandweit sind es 1.228.

Konsolidierte Umwelterklärung alle drei Jahre

So funktioniert EMAS: In einer detaillierten Umweltprüfung werden sämtliche Auswirkungen des Betriebs auf die Umwelt erfasst, bewertet und dokumentiert. Es werden konkrete Umweltziele definiert und Zeitpläne festgelegt, bis wann welche Maßnahmen realisiert werden sollen. Neben der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung ist auch die Entwicklung eines Verantwortungs­bewusstseins für die Umwelt bei den Beschäftigten ein wichtiges Ziel.

Die Ergebnisse werden jährlich der Öffentlichkeit in einer so genannten “Umwelterklärung” vorgestellt. Dreijahreszeiträume werden in einer konsolidierten Umwelt­erklärung zusammengefasst und von einem Gutachter geprüft. Für die konsolidierten Umwelt­erklärungen 2013 erhielten der aws und das Theater Augsburg jetzt ihre Validierungs­urkunden.

Brechtbühne spart Fahrtkosten

Zu den umgesetzten Maßnahmen am Theater Augsburg gehörten unter anderem der Ersatz aller tropfenden Wasserhähne durch Wasserspar­armaturen, der Ersatz von Halogenlampen durch Energiesparlampen und der Austausch alter Heizkreispumpen, der alleine 1.500 kWh jährlich einspart. Noch mehr brachte der Ersatz von sieben Kühltruhen in der Kantine durch eine moderne Kühlzelle: 15.000 kWh beträgt dort die Stromersparnis.

Nicht zur Energieeinsparung trägt hingegen die im letzten Berichtszeitraum errichtete Brechtbühne bei. Das liegt allerdings nicht an einer wenig energiesparenden Bauweise (die Brechtbühne erfüllt die Energieeinspar­verordnung EnEV), sondern an der standortbezogenen Berechnung: Der Entfall des Energieverbrauchs der abseits gelegenen Komödie kommt der Energiebilanz des Theaters nicht zugute. Reduziert haben sich hingegen die gefahrenen PKW-Kilometer des Theaters: Hier wirkt sich die Konzentration auf einen Standort positiv aus. Die ganz großen Maßnahmen zur Minimierung von Ressourcen und Energieverbrauch des Theaters stehen allerdings noch aus: Sie sind Bestandteil der Generalsanierung ab 2015.

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Alle Umwelterklärungen finden sich auf den städtischen Umwelt­management­seiten unter umweltmanagement.augsburg.de.