Baustopp am Staatstheater wegen Schadstoffverdacht
Die Sanierungsarbeiten im Großen Haus des Staatstheaters Augsburg sind aufgrund eines potenziellen Schadstoff-Fundes vorübergehend gestoppt.
Von Bruno Stubenrauch
Während der Arbeiten an einer Deckenkonstruktion meldete das beauftragte Unternehmen den Verdacht auf Schadstoffe in der bestehenden Bausubstanz. Ob es sich dabei um Asbest handelt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss.
Aus Vorsicht und zum Schutz der Gesundheit aller auf der Baustelle tätigen Personen hat die Stadt Augsburg entschieden, die Innenarbeiten im Großen Haus umgehend und kurzfristig zu unterbrechen. Am Donnerstag wurden Proben der Deckenkonstruktion entnommen. Die Ergebnisse der Analyse werden Mitte der kommenden Woche erwartet. Wenn die Unbedenklichkeit der Baustelle zweifelsfrei bestätigt ist, sollen die Arbeiten unverzüglich wieder aufgenommen werden.
Asbestsanierung wäre zeitaufwändig

Kennzeichnung von Arbeitsbereichen nach TRGS 519
Bei einer Asbestsanierung ist es allerdings mit ein paar Tagen Baustopp nicht getan. Zunächst muss ein detaillierter Sanierungsplan erstellt werden. Der Fachplaner hierfür muss womöglich erst über ein Ausschreibungsverfahren gefunden werden, ebenso wie die ausführende Spezialfirma.
Der betroffene Bereich muss luftdicht abgeschottet und eine Unterdruckhaltung aufgebaut werden. Der Arbeitsbereich darf nur über Schleusen und mit persönlicher Schutzausrüstung (Spezialanzüge und Atemschutzmasken) betreten werden. Nach kompletter Entfernung des Asbests müssen alle Oberflächen abgesaugt und feucht gereinigt werden, damit keine Fasern zurückbleiben und später in die Luft gelangen können. Die Abschottung darf erst nach einer Freimessung der Raumluft durch ein Labor entfernt werden.
