Gedenkjahr 1525: Das Fugger- und Welser-Erlebnismuseum widmet sich dem „Bauernkrieg“
Halb Deutschland gedenkt der Revolution von 1525. Landesausstellungen in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Reinland-Pfalz und Baden-Württemberg verleihen dem bedeutenden Ereignis prominenten Raum und auch das Land Bayern hat ihm eine eigene Ausstellung in Memmingen gewidmet. Nur in Augsburg scheint man sich schwer zu tun mit dem gemeinen Volk und dem Krieg.
Obwohl Augsburgs Jakob Fugger durch seine Finanzhilfen maßgeblichen Einfluß auf die Niederschlagung der Bauern und gemeinen Leute und somit wesentlichen Anteil an dem großflächigen historischen Ereignis hatte. Die Fuggerschen Stiftungen feiern indes schon wieder, diesmal den 500. Todestag ihres Gottvaters Jakob und die Stadt feiert mit, zum Beispiel mit einer Sonderausstellung zu den reichen Kunstschätzen aus der Zeit der Fugger. Außerdem konzentriert sich die Stadt auf das 375. Jubiläum des sogenannten Friedensfestes, verpasst dabei aber das Thema Bauernkrieg komplett, obwohl es zur Geschichte des Friedensfestes gehört wie die Reformation und der Dreißigjährige Krieg.
Fast bliebe der Bauernkrieg nur eine Randerscheinung jenseits der Stadtmauern – doch immerhin: Das Fugger- und Welser-Erlebnismuseum widmet dem Thema an jedem ersten Samstag im Monat eine Führung und will damit die Gegensätze zwischen Martin Luther und Jakob Fugger beleuchten. Die kombinierte Führung beginnt in der St.-Anna-Kirche, wo die Lutherstiege und die das Mausoleum der Fugger besichtigt werden, anschließend folgt ein Rundgang durch die Dauerausstellung des Fugger- und Welser-Erlebnismuseums anhand der Fragestellung, weshalb es aus Sicht Luthers notwendig geworden war, den Fuggern „einen Zaum ins Maul zu legen“.