FCA: Note 6 für Weinzierl, Esswein und Stafylidis
Der FCA hat in Darmstadt durchgehend wie ein Absteiger gespielt. Hinten fahrlässig, in der Mitte fehlerhaft und vorne fahrig. Beim FCA fehlte es am Mannschaftsgeist. Für die DAZ Grund genug, die Dinge deutlich anzusprechen, die von unseren lokalen Fachjournalisten nur angedeutet werden.
Von Siegfried Zagler
In Sachen Einzelbewertung ist vorneweg festzustellen, dass Fußball ein Mannschaftssport ist und die Einstellung der gesamten Mannschaft spielentscheidender ist, als die Leistungsanzeige der einzelnen Spieler. Beim Fußball gilt die Weisheit, dass das Ganze mehr sein muss als die Summe seiner Einzelteile, stärker als in allen anderen Mannschaftssportarten, wie gerade Leicester City in der englischen Premier League unter Beweis stellt. Beim FCA stimmt der Teamspirit nicht. Die Mannschaft funktioniert nicht mehr als Mannschaft. Die Spieler wissen nicht, wer sie sind, wo sie stehen und wie sie sich auf dem Platz zu verhalten haben. Das ist die grauenvolle Erkenntnis der laufenden Saison, deren negativer Zenit in den Partien gegen Leverkusen und Darmstadt erreicht wurde. Dass es nur noch besser werden kann, ist jedoch nicht viel mehr als eine Hoffnung. Falls der FCA bezüglich seiner mannschaftlichen Geschlossenheit noch tiefer fallen sollte als gegen Darmstadt, dann wäre der Abstieg die logische Konsequenz.
Markus Weinzierl: Ein Trainer, dessen Startelf in einer extrem wichtigen Partie die erste Halbzeit angeht, als würde es sich um ein Freundschaftsspiel handeln, hat vor der Partie alles falsch gemacht. Note 6
Marwin Hitz: Beim 1:0 sah Hitz nicht gut aus, ansonsten eine ordentliche Partie. Note 3
Markus Feulner: Gute Leistung als Verhaegh-Ersatz! Ließ auf seiner Abwehrseite wenig zu und machte über rechts zumindest phasenweise Druck. Sein Fernschuss zum 1:2 war klasse und brachte den FCA zurück in die Partie: Note 2,5
Jeong-Ho Hong: Nach hinten kein stabiler Mann, sorgte gegen Leverkusen wie gegen Darmstadt mit seinen Leichtsinnsnummern für gefährliche Situationen vor dem FCA-Tor. Wurde nach dem Wechsel funktionaler und sicherer in seinen Aktionen. Note 4
Ragnar Klavan: Konnte die Woche vor dem Spiel nicht voll trainieren. Sein Fehler war die Hauptursache für die Darmstädter Führung. Von ihm ging keine Sicherheit aus. Note 5
Konstantinos Stafylidis: Wer gegen Darmstadt überfordert wirkt, hat in einer Bundesligamannschaft nichts verloren. Note 6
Daniel Baier: Bewegte sich auf dem Feld, als wäre er der Spielmacher von Real Madrid. Oft zu lässig in der Ballbehandlung. Falsche Körpersprache! Brachte keine Struktur in die Spieleröffnung des FCA und stand in der Rückwärtsbewegung wie alle FCA-Spieler zu weit weg vom Geschehen. Ein Kapitän müsste erkennen, was gegen das Übel zu tun wäre, doch Baier war ein Quell des Übels. Note 5
Alexander Esswein: Ballbesitz Esswein war gleichbedeutend mit Ballverlust FCA. Sonst war von Esswein nichts zu sehen. Note 6
Dominik Kohr: Bemüht, bemüht und bemüht. „Er war sichtlich bemüht“, schreibt Wolfgang Langner in der AZ, womit Langner ausnahmsweise mal richtig liegt. Note 5
Ja-Cheol Koo: Zeigte gegen Leverkusen eine gute Leistung, die er gegen Darmstadt nur teilweise wieder abrufen konnte, war aber immerhin der einzige Spieler, der in der Vorwärtsbewegung mehr drauf hatte, als einfach den Ball zum nächsten Mitspieler weiter zu reichen. War viel unterwegs, fand keine Unterstützung und keine Mitspieler, die sich anboten. Note 3
Caiuby: Der Brasilianer, der stocktechnisch gesehen eher ein Engländer ist, verschlief die erste Halbzeit komplett. Steigerte sich dafür in der zweiten Halbzeit zum „Beinahe-Matchwinner“. Note 3,5
Alfred Finnbogason: Der Winterneuzugang fand auf dem Spielfeld nur zwei Mal statt. Einmal tanzte er zwei Gegenspieler aus, schloss aber unzureichend ab. Verwandelte den Elfer souverän. Note 4,5
Albian Ajeti: Kam nach 54 Minuten für Kohr und enttäuschte nicht. Note 3,5
Philipp Max: Kam nach 54 Minuten für Stafylidis und schon wirkte die FCA-Abwehr sortierter. War auch in der Offensive wesentlich besser als der Grieche. Note 3