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Sonntag, 21.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA-Auswärtsserie hält: 0:0 in der BayArena

In einer chancenarmen und erst am Ende dramatischen Begegnung trennen sich Bayer Leverkusen und der FC Augsburg torlos 0:0.



Von Udo Legner

Nach dem enttäuschenden Saisonstart national wie international wollten die Leverkusener daheim gegen Augsburg „zurück in die Spur“ (Rudi Völler) finden. Ein Blick auf die Statistik erklärt den Optimismus beim Champions League Teilnehmer: Gegen den FCA hat Leverkusen noch nie verloren.

Nachdem der FCA gegen die Werkself aus Leverkusen lange keinen Blumentopf gewinnen konnte – in den ersten sieben Bundesligapartien setzte es sieben Niederlagen – endeten die letzten drei Begegnungen Unentschieden. Dabei sorgten die Torhüter beider Teams und speziell die Elfmeterschützen von Bayer 05 stets für Spektakel und Dramatik. Zur Erinnerung: Beim letzten Heimspiel im März musste sich der FCA nach einer 3:0 Führung am Ende  (Calhanoglu Handelfmeter in der 90. Minute) noch mit einem 3:3 Unentschieden begnügen. Beim Heimspiel im Februar 2015 war es dagegen der FCA, dem mit einem Last Minute-Feldtor von Torhüter Marvin Hitz der Ausgleich zum 2:2 gelang. Beim letzten Auftritt in Leverkusen kam der FCA durch eine Eigentor-Kapriole von Leverkusens Keeper Leno und einen verschossenen Handelfmeters von Canahoglu zu einem 1:1 Unentschieden.

Unspektakuläres Comeback von Jan Moravek

Leverkusen Coach Roger Schmidt reagierte auf die bisherige Magerkost seiner Stars und stellte sein Team auf fünf Positionen um, was dem 17,5-Millionen-Zugang Aleksandar Dragovic zu seinem Debüt in der Innenverteidigung verhalf.  Auf Augsburger Seite lief Gojko Kacar für den verletzten Dominik Kohr auf. Vorne spielte Jan Moravek anstelle des zuletzt so enttäuschenden Raul Bobadilla.

Wer allerdings gedacht hatte, dass dies dem Angriffspiel der Augsburger neuen Schwung verleihen würde, der sah sich schnell eines Besseren belehrt.

Das Augsburger Spiel nach vorne fand nicht statt: Alfred Finnbogason ohne Wirkung und ohne Torschuss

Das Augsburger Spiel nach vorne fand nicht statt: Alfred Finnbogason ohne Wirkung und ohne Torschuss (Foto: Siegfried Kerpf)


Von Beginn an überließen die Brechtstädter dem Champions League-Teilnehmer die Initiative und beschränkten sich auf “Betonmischen”. Gegen die doppelte Augsburger Viererkette fand Leverkusen kaum ein Mittel und entsprechend rar waren die Torchancen der Leverkusener. Nur wenn schnell über die Flügel gespielt wurde, kam so etwas wie Gefahr vor dem Augsburger Gehäuse auf . So in der 3. Minute als Kevin Volland Kapitän Verhaegh an der der linken Außenlinie stehen ließ und die Augsburger großes Glück hatten, dass der Mexikaner Chicarito die scharfe Hereingabe knapp verpasste. In der Folge rannte Leverkusen vergeblich gegen den Augsburger Mauer an, während auf der Gegenseite der FCA in der Offensive – abgesehen von einer schönen Ballstafette in der 35. Minute, die Finnbogason fast eine Torchance bescherte –   nicht stattfand. Leverkusens Charles Aranguiz ließ nach einem erneuten Angriff über die linke Außenbahn die größte Torchance der ersten Halbzeit liegen. Nach tollem Anspiel von Volland drosch er freistehend aus zehn Metern über das Augsburger Tor (43. Min.).

Fazit zur Halbzeit: Hinten hui, vorne pfui. Eine starke Defensivleistung des FCA – insbesondere von Stafylidis und Marvin Hitz – aber mangels Kreativität und Überraschungsmomenten im Spielaufbau und Umschaltspiel ohne nennenswerte Szenen in der Offensive. In der 2. Hälfte kam Max für den verletzten Koo ins Spiel. Das Spiel der Leverkusener dümpelte weiter dahin – trotz der Einwechslung  von Kießling (65. Min.). Spannung kam erst durch einen zu Unrecht gegebenen Elfmeter (72. Min.) in die Partie.

Der FCA mit dem Glück des Tüchtigen

Mehr ungeschickt als ungestüm war Gouweleeuw im Strafraum in einen Zweikampf mit Volland gegangen. Doch auf die Fehlschützen vom Werksverein war an diesem Abend Verlass: Wieder war es Aranguiz, der das Kunststück fertig brachte, erst Marvin Hitz zu versetzen, um dann den Ball rechts neben das Augsburger Tor zu hämmern. – Nur drei Minuten später hätte der FCA den Spielverlauf auf den Kopf stellen können, doch Moraveks Direktabnahme war zu unplatziert und konnte von Leno gerade noch pariert werden.

In der Schlussphase sorgte Teufelskerl Marwin Hitz dafür, dass nichts mehr anbrannte und sich der FCA für seine große kämpferische Leistung belohnte. – Mit dem Remis in der BayArena bleibt der FCA auswärts weiter ungeschlagen und gehört somit, wenn man die vergangene Saison dazu zählt, zu den Top-Five Auswärtsteams der Fußballbundesliga. Im Heimspiel gegen den FC Darmstadt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) geht es nun darum, den Fans endlich den langersehnten Heimsieg zu bescheren!

FCA:

Hitz – Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Stafylidis – Kacar, Baier, Koo, Ji, Moravek    – Finnbogason.

Einwechslungen:

46. Max (4) für Koo,

83. Halil Altintop für Moravek,

85. Janker für Kacar.